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0290 - Koordinaten ins Jenseits

Titel: 0290 - Koordinaten ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Kiste mit Lebensmitteln aus den Vorräten zu nehmen und damit zu verschwinden. Das Zelt hier kann kaum Verdacht erregen. Es dient der besseren Überwachung. So soll der Dieb glauben. In Wirklichkeit kann ich von hier aus das Paragitter einschalten. Sieh hier, ein Knopfdruck genügt, und du bist im Beiboot gefangen."
    Gucky betrachtete den Knopf in dem kleinen Kästchen zu Gerlachos Füßen.
    „Ziemlich raffiniert von Miharos." Er sah Gerlachos an. „Und warum willst du uns abermals helfen? Du hast deine Dankesschuld an uns längst abgetragen. Du begibst dich in große Gefahr. Wenn Miharos den Verrat bemerkt, bist du erledigt."
    „Er wird es nicht bemerken. Wenn du ins Schiff teleportierst, warte ich auf dein Signal. Begehe eine Unvorsichtigkeit, schalte meinetwegen versehentlich die Bordscheinwerfer an. Ich werde zehn Sekunden später die Parafalle aktivieren. Bis dahin mußt du in dein Versteck zurückteleportiert sein."
    „Und so glaubt Miharos, daß es nicht deine Schuld war, wenn ich entkomme? Hm, nicht schlecht ausgedacht. Hoffentlich klappt es auch."
    „Es liegt an dir. Du darfst das Signal erst unmittelbar vor deiner Teleportation geben."
    Gucky stand auf.
    „Ich habe dir zu danken, Gerlachos. Und ich will dir dafür auch einen Tip geben, der dir und deinen Leuten unter gewissen Umständen das Leben retten könnte. Solltest du erfahren, daß die Sonneningenieure damit beginnen, sich in ihre Sonnen zu stürzen, dann nimm dein Schiff und verschwinde aus diesem System.
    Schalte Höchstgeschwindigkeit ein und verschwinde - mehr kann ich dir nicht sagen."
    Gerlachos nickte langsam.
    „Ich hörte von der Absicht der Energiewesen, glaubte es aber nicht. Sie wollen sich also tatsächlich umbringen?"
    „So kann man es nicht nennen. Sie sterben nicht in unserem Sinne. Sie verwandeln sich nur in die ihrer Meinung nach ideale Form ewigen Lebens. Ich habe versucht, sie davon abzuhalten aber es ist zwecklos. Es ist für sie die Erfüllung. Aber sie bedeutet für dieses System eine Katastrophe und vielleicht das Ende.
    Darum warne ich dich."
    „Danke. Dann wären wir ja quitt."
    „Wir werden niemals ganz quitt werden, Gerlachos. Ohne dich lebten wir längst nicht mehr." Gucky gab ihm die Hand. „Warte auf mein Zeichen. Ich glaube, mit dem, was ich jetzt hole, kommen wir eine Zeitlang aus. Vielleicht treffen wir uns abermals, später. Alles Gute - und denke daran, was ich dir sagte."
    „Ich werde es nicht vergessen", versprach Gerlachos.
    Gucky sah zum Beiboot und teleportierte.
    Er materialisierte in der einzigen Kabine und öffnete sofort den im Boden befindlichen Vorratsschrank In der Hauptsache waren es auch hier nur Konzentrate. Wassertabletten und ähnliches, aber Gucky fand auch Konserven. Er verpackte alles in eine Kiste und stellte sie griffbereit auf einen Tisch. Dann suchte er die Kontrollen des Bordscheinwerfers. Er fand sie nach etlichem Ausprobieren.
    Er schaltete sie ein.
    Mit einem Satz war er bei der Kiste, packte sie an und konzentrierte sich auf die verlassene Funkstation zweihundert Kilometer entfernt.
    Dann war er verschwunden.
    Er sah nicht mehr, wie Gerlachos die Parafalle einschaltete und seine Leute alarmierte.
    Er war zu dieser Sekunde längst wieder bei Tronar und Rakal, die erleichtert aufatmeten und sich über den Inhalt der Kiste hermachten.
     
    3.
     
    Die „Rebellen" hatten ihren Entschluß gefaßt und waren nicht gewillt, ihn jemals wieder rückgängig zu machen. Sie ließen die festgesetzte Frist verstreichen und versammelten sich dann hoch über der Oberfläche von Hoel, um ihr Vorhaben durchzufahren.
    Gucky war rechtzeitig von Schi abgeholt worden, um Zeuge des einmaligen Schauspiels zu werden. Etwa fünfzig Kilometer vom Raumhafen entfernt stand der Mausbiber auf einem kahlen Sandhügel. In der Ferne war die Silhouette der Oberflächenstadt zu erkennen. Eine der Sonnen stand dicht über dem Horizont, die anderen hatten ihren Tageshöhepunkt bereits überschritten.
    Schi fing Guckys Gedanken auf.
    „Ja, sie ist es", signalisierte er. „Zu ihr werden sie heimgehen.
    Hunderttausend Sonneningenieure finden die letzte Erfüllung. Sie sind zu beneiden, die Glücklichen. Wir müssen noch warten. Aber nicht mehr lange ..."
    Gucky hatte es längst aufgegeben, die merkwürdigen Wesen von ihrem Vorhaben abzubringen. Vielleicht begann er auch zu begreifen, was es mit der „Umwandlung" auf sich hatte.
    Er hatte sogar einmal Menschen kennengelernt, die sich nicht gegen ihren Tod

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