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0291 - Brücke zwischen den Sternen

Titel: 0291 - Brücke zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als wir sie noch vor ein paar Minuten einschätzten. Wenn wir Glück haben, gelingt es uns, dort unten Kalup-Projektoren zu finden und einzubauen. Es liegt mir fern, Ihnen falsche Hoffnungen machen zu wollen, aber ich denke, daß wir jetzt eine echte Chance haben, Schrotschuß noch zu erreichen - in absehbarer Zeit, meine ich.
    Hat jemand Vorschläge für unser Vorgehen auf ... auf ..." Er zögerte und fing an zu grinsen, wie es seine Art war, wenn er ein Versehen seinerseits entdeckte. „Das Ding hat noch keinen Namen, wie? Vorschläge dafür?"
    Die Mannschaft des Kommandoraums hatte sich von ihrer Überraschung noch nicht erholt. Keine Vorschläge wurden laut.
    Tsin Muno taufte aus eigener Machtvollkommenheit die Sonne und den Namen Radiant und den einsamen Planeten Solo. Nicht eingebungsreich, fand Timo Benz, aber weitaus besser als die trüben Ideen, denen er vor kurzem nachgehangen hatte.
    „Über die Stärke des Stützpunkts können wir bislang nur Vermutungen anstellen", fuhr Tsin fort und hatte offenbar vergessen, daß er vor ein paar Augenblicken noch taktische Vorschläge haben wollte. „Soviel scheint klar zu sein - er ist nicht überwältigend groß, sonst hätten unsere Energieorter längst angeschlagen. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Raumschiff-Reparaturwerft, die hier angelegt wurde, um im Beta-Sektor operierenden feindlichen Schiffen zusätzliche Sicherheit zu geben. Bedenken Sie, daß der Beta-Nebel für die Tefroder infolge der aufständischen Maahks Feindgebiet ist. Die Auswahl einer weit abgelegenen Welt ist also nicht verwunderlich. Mit anderen Worten: Ich rechne mit einer hochautomatisierten Anlage und nur wenigen Dutzend Mann Besatzung. Gelingt es uns, den Gegner zu überraschen, bevor er um Hilfe funken kann, dann haben wir das Spiel gewonnen. Wir werden den Anschein erwecken, als sei die HELIPON im letzten Augenblick außer Kontrolle geraten. Wir werden auf Solo abstürzen - an einer Stelle, die möglichst weit von dem gegnerischen Stützpunkt entfernt ist. Die Tefroder werden die Absturzstelle untersuchen wollen. Dazu müssen sie ein paar Mann abstellen und die Mannschaft des Stützpunkts noch weiter verringern. Ich glaube, es wäre eine gute Idee, wenn wir sie im gleichen Augenblick angriffen."
     
    *
     
    Solo erwies sich als eine paradiesische Welt. Der Planet hatte einen Durchmesser von knapp zehntausend Kilometern und eine Oberflächengravitation von 0,82-normal. Der Stützpunkt der Tefroder lag auf vierzig Grad südlicher Breite, unweit der Küste eines Ozeans, der die südliche Halbkugel wie ein breites Band zu drei Vierteln umspannte. Der Südkontinent stülpte sich wie eine Kappe über den Pol. Die Polargegend selbst war gebirgig, reich an Flüssen und Seen und trug eine Vegetation, die aus immergrünen und blattwerfenden Pflanzen bestand. Weiter nach Norden hin schloß sich Tiefland an. Die Flüsse vereinigten sich auf ihrem Weg zum Ozean zu mächtigen Strömen, die zunächst durch Gras und Buschland, nördlich des fünfundvierzigsten Breitengrads durch dampfenden Dschungel zogen. Unmittelbar vor der Küste erhob sich ein ausgedehntes Bergmassiv, das mit seinen abgerundeten Kuppen aus der Frühzeit der Solo-Geschichte zu stammen schien und gerade weit genug in die Höhe ragte, um dem tefrodischen Stützpunkt hoch über den kochenden Dschungeln ein erträgliches Klima zu verschaffen.
    Tsin Munos Vermutung hatte sich bestätigt. Die Streustrahlungen des Stützpunkts waren schwach. Wenn es Aggregate mit hohem Energieverbrauch gab, dann lagen sie im Augenblick still. Dazu zählten Waffen, die der HELIPON hätten gefährlich werden können. Aus zwanzigtausend Kilometern Abstand machten die Astronomen ein quadratisches Landefeld von mehr als vierzig Kilometern Kantenlänge inmitten des Bergmassivs aus. Winzige, würfelförmige Gebilde am Rand des Feldes schienen Gebäude zu sein. Es gab insgesamt acht. Eine andere feindliche Niederlassung auf Solo schien es nicht zu geben.
    Seit einer halben Stunde hatte die HELIPON Radioverbindung mit dem Gegner. Tsin Muno hatte sich eine Geschichte zurechtgelegt, die glaubwürdig klang. Sein Schiff hatte an den Kämpfen gegen die Maahks teilgenommen und war dabei beschädigt worden. Zuletzt habe es im Randgebiet des Beta-Nebels operiert und sich, als die Treffer der Maahk-Geschütze seine Manövrierfähigkeit zu beeinträchtigen drohten, in Richtung Solo abgesetzt. Zwei Maahk-Einheiten hatten, die Verfolgung aufgenommen und das Schiff erneut

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