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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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bei sich. Er stocherte ein wenig in dem Schloss herum. Es dauerte keine fünf Minuten, bis die Lasche zurücksprang.
    Das Haus lag dunkel und leer. Ich tastete nach dem Lichtschalter, fand ihn und schaltete die Beleuchtung ein.
    Die Diele zeigte nichts von Bedeutung, ebenso nicht das Wohnzimmer. Als ich den Schlafraum betrat, sah ich ein blutiges Hemd mit aufgeschlitztem Ärmel und den Anzug, den Tower in der El Paseo Bar getragen hatte, auf dem Boden liegen. Die Türen des Kleiderschranks standen offen, und wenn auch eine ganze Reihe von Anzügen noch auf den Bügeln hingen, so sah es doch so aus, als wäre hastig in den Kleidern gewühlt worden.
    »Ich sehe in der Garage nach«, rief Phil.
    Wenige Minuten später kam er zurück.
    »Kein Wagen«, sagte er atemlos.
    »Gonzales ist nach Mexiko gefahren. Möglich, dass er den Wagen benutzt.«
    Phil winkte ab. »Tower war mit einem grün-weißen Chevrolet in der Bar, und Lawell hat ihn in diesem Wagen nach Hause gefahren.«
    Mit großen Schritten stürmte ich ins Wohnzimmer und griff nach dem Telefonhörer, ließ aber die Hand wieder sinken.
    »Das ist zwecklos. Sie stoppen nicht einen Mann an der Grenze, wenn irgendwer von irgendeinem Apparat aus anruft und erklärt, er wäre FBI-Beamter. Wir müssen zur Polizeizentrale.«
    Der Weg zum Polizeihauptquartier von Tucson war nicht sehr weit. Tucson ist schließlich nicht New York, sondern für unsere Verhältnisse eine kleine Stadt mit etwas über zweihunderttausend Einwohnern. Dennoch raste Phil, als säße ihm der Teufel im Nacken. Ich sah nach der Armbanduhr und versuchte auszurechnen, wie viel Zeit Tower geblieben war, und ob er die Grenze nach Mexiko schon erreicht und überschritten haben konnte. Ich rechnete aus, dass es eine Frage von Minuten war, dass es darauf ankam, wann er den Entschluss gefasst hatte und wie schnell er gefahren war.
    Die beiden Beamten in der Telefonzentrale der Tucson-Polizei blickten erstaunt auf, als wir in ihren Laden stürmten, als wäre es eine auszuraubende Bank.
    Phil hielt den FBI-Ausweis in der Hand.
    »Ich brauche eine Blitzverbindung mit der Grenzstation in Nogales«, schrie er.
    Der FBI-Ausweis genügte dem Telefonisten. Er drehte seine Telefonscheibe, lauschte und sagte: »Polizeizentrale Tucson. Ein FBI-Beamter will Sie sprechen.«
    Phil nahm den Hörer.
    »FBI-Agent Decker. Sperren Sie sofort die Grenze für einen Mann mit Namen Nad Tower. Wahrscheinlich fährt er in einem grün-weißen Chevrolet, und wird von einem gewissen Stan Lawell begleitet. Tower ist am linken Arm verwundet. Sie müssen vorsichtig sein. Ich nehme an, dass beide bewaffnet sind. - Was sagen Sie? Sie müssen zurückfragen! In Teufels Namen fragen Sie zurück, aber machen Sie gefälligst Ihren Laden auf der Stelle dicht. - Okay, wir erwarten Ihren Anruf im Polizeihauptquartier von Tucson.«
    Er gab dem Telefonisten den Hörer zurück. Der Mann trennte die Verbindung.
    Ich hielt Phil das Zigarettenpäckchen hin. Er bediente sich. Bevor wir unsere Zigaretten zur Hälfte geraucht hatten, flackerte das Ruflicht auf.
    Der Telefonist meldete sich: »Polizeihauptquartier Tucson. - Jawohl, die Beamten stehen neben mir. Ich gebe weiter.«
    Wieder nahm Phil den Hörer.
    »Decker«, sagte er. Ich sah, wie sein Gesicht sich verfinsterte, während er der Meldung der Grenzstation lauschte.
    »Es ist gut. Ich danke Ihnen.«
    Er hielt dem Telefonisten den Hörer hin.
    »Ein grün-weißer Chevrolet hat vor fünf Minuten die Grenze passiert. Sie haben um diese Stunde nicht viel Betrieb dort unten. Der Grenzer, der die Ausweise kontrollierte, erinnerte sich an die Namen. Tower und Lawell saßen in dem Wagen.«
    ***
    Ich verbrachte den Rest der Nacht und einen guten Teil des Vormittags in einem Hotelbett. Als ich gegen Mittag zu einem verspäteten Frühstück herunterkam, sagte der Hotelportier: »Vom Polizeihauptquartier ist mehrfach nach Ihnen gefragt worden, aber als der Anrufer von mir hörte, Sie schliefen noch, sagte er, ich solle Sie schlafen lassen.«
    »Geben Sie mir ein Gespräch mit dem Hauptquartier.«
    Ich erreichte Phil in Inspektor Garricks Büro.
    »Hast du angerufen?«
    »Ja, wir haben eine Nachricht aus Los Angeles über Jim Stranger, eine sehr interessante Nachricht.«
    »Ist sie dringend?«
    »Nein, nicht so sehr dringend, aber interessant. Komm rüber, sobald du gefrühstückt hast.«
    Ich goss ein paar Tassen Kaffee hinunter und noch am letzten Rest des Sandwiches kauend, bestellte ich ein Taxi.
    Phil und

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