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0294 - Die Nacht der bestellten Morde

0294 - Die Nacht der bestellten Morde

Titel: 0294 - Die Nacht der bestellten Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der bestellten Morde
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stutzig wurde. Aber es war fauler Zauber. Mein Verdacht wurde bekräftigt, als Gloria Banter die Zeiten verwechselte. Sie behauptete, der Tomatensaft sei mit der Morgenpost gekommen, aber sie habe das Zeug bis zum Nachmittag stehengelassen, um es dann erst fortzuwerfen. Das kann wohl Vorkommen, ist aber ungewöhnlich. Wenn man Dinge erhält, die man nicht will, dann vernichtet man nicht nur die Begleitschreiben — die übrigens nie existiert haben, davon bin ich überzeugt —, sondern auch alles andere.«
    »Du glaubst also, daß die Banters den Tomatensaft nicht mit der Post erhalten haben?«
    »Nein. Gloria Banter hat das Zeug selbst in die Flasche gefüllt, Rattengift hinzugefügt und anschließend die Katze umgebracht. Dann wurde mir das Märchen aufgetischt.«
    »Warum aber?«
    »Das wissen wir noch nicht genau. Jedenfalls soll wohl der Eindruck entstehen, daß es jemand gibt, der die Banters umbringen will.«
    »Und der Einbruch?«
    »Ist ein weiterer Faktor in diesem Plan. Der Gag ist nicht schlecht aufgebaut. Es würde mich nicht wundern, wenn wir nachher von Gloria Banter folgendes hören: Ich glaube, Gentlemen, der unbekannte Mörder hat gemerkt, daß weder mein Vater noch ich dem Tomatensaft-Mordversuch zum Opfer gefallen sind. Daraufhin ist er heute nacht bei uns eingebrochen. Ich aber war gewarnt durch den Giftanschlag und konnte den Einbrecher überraschen. Ich wollte ihn mit einer Pistole in Schach halten, aber er entkam.« Phil schlug sich auf die Schenkel und lachte laut. »Stimmt haargenau, Jerry. Sie sagte mir eben am Telefon, daß sie sich gestern abend eine Pistole ihres Bruders auf den Nachttisch gelegt habe. Mitten in der Nacht sei sie durch eigenartige Geräusche wach geworden. Mit der Pistole sei sie dann in die Diele gegangen, habe den Einbrecher gesehen, die Pistole auf ihn gerichtet und ihn angerufen. Er sei daraufhin gefluchtet. Aber sie habe sein Gesicht genau gesehen.«
    »Ich bin gespannt, was für eine Beschreibung wir erhalten werden.«
    »Ich auch, Jerry. Aber sag' mal, was hast du letzte Nacht gesehen?«
    »Gloria Banter war mit einer Brechstange beschäftigt, die Hintertür des Bungalows zu zerkleinern. Es gelang ihr erstaunlich gut. Sie ging dabei sehr leise zu Werke, und das Schloß der Tür sprang mit einem so leisen Knacken auf, daß ich es nur sehr schwach vernahm. Ich stand hinter einem Strauch im Garten.«
    Phil schüttelte den Kopf. »Nicht zu glauben. Warum hat sie ausgerechnet die Tür gewählt und kein Fenster?«
    »Das war schon richtig. Die Fenster an der Rückfront sind nämlich vergittert.«
    ***
    Gloria Banters Gesicht war weiß. Aber die Haut sah mehlig aus. Vermutlich hatte sie ihr Gesicht mit hellem Puder bearbeitet, um bleich und erschreckt zu wirken.
    »Bitte, erzählen Sie, was los war!« sagte ich ohne große Anteilnahme.
    Aber die Frau merkte es nicht. Sie war zu sehr auf ihre Story konzentriert. »Es war kurz vor zwei Uhr morgens, als ich an der Hintertür ein seltsames Geräusch vernahm.«
    »Waren Sie noch wach?«
    »Nein, ich schlief bereits. Aber ich habe einen so leichten Schlaf, daß ich bei dem geringsten Geräusch erwache.«
    »Wo liegt Ihr Schlafzimmer?«
    »Nach hinten hinaus.«
    »Aha. Bitte sprechen Sie weiter!«
    »Ich vernahm also ein seltsames Geräusch, kroch aus dem Bett und nahm die Pistole meines Bruders, die ich mir am Abend aus seinem Zimmer geholt hatte.«
    »Können Sie mit einer Schußwaffe umgehen?« wollte Phil wissen.
    »Mein Bruder hat es mir gezeigt.«
    »Was geschah dann?«
    »Ich warf meinen Morgenmantel über, entsicherte die Waffe und öffnete die Tür meines Zimmers. Als ich auf den Flur trat, sah ich eine große, dunkle Gestalt, die sich deutlich gegen die hellere Fläche der Tür abhob.«
    »Sie meinen die Hintertür?«
    »Ja. Sie stand weit offen.«
    »Können Sie die Gestalt beschreiben?«
    »Ziemlich genau sogar. Ich schaltete nämlich sofort das Licht ein — der Schalter befindet sich unmittelbar neben der Tür zu meinem Zimmer —, richtete die Mündung der Pistole auf den Eindringling und befahl ihm, sich nicht zu rühren. Er war offensichtlich überrascht, schrak zusammen, starrte mich sekundenlang an, fuhr dann herum und stürmte hinaus.«
    »Sie haben nicht geschossen?«
    »Nein. Ich wurde nicht angegriffen und brachte es nicht fertig, dem Mann eine Kugel nachzuschicken.«
    »Bitte beschreiben Sie ihn!« sagte ich. Phil blickte mich an. Er war sichtlich gespannt auf das, was jetzt folgen würde.
    Was für

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