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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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Angaben über die Adoption.«
    Ängstlich streckte Harry Raymond seine Finger nach den Akten aus.
    »Die Gangster fürchteten sich also, daß Moore querschießen würde, deshalb schalteten sie ihn aus«, fuhr Phil fort.
    »Armer Dr. Moore«, murmelte der Anwalt unentwegt.
    »Im übrigen werden Sie das Baby, das Sie an Ernest Borigin vermittelt haben, wieder zurücknehmen müssen und selbstverständlich dem Girl die zweitausend Dollar dafür zurückzahllen.«
    »Was soll ich? Zurückzahlen? Das ist ganz ausgeschlossen. Die Mutter hat achthundert bekommen, achthundert die Klinik, wo sie entbunden hat. Für mich ist nichts als Unkosten geblieben. Ich kann nicht zurückzahlen. Woher soll ich das Geld nehmen? Und warum will dieser Mr. Borigin den Kleinen nicht haben?«
    Phil erzählte dem Anwalt in wenigen Zügen die Story mit dem Kidnapping und zu welchem Zweck das Kind adoptiert würde. Der Zwerg sank immer mehr in sich zusammen.
    »Da bin ich in einer fatalen Situation, Mr. G-man. Aber mußte ich das denn alles wissen? Wenn ich das Baby zurücknehme und zweitausend zahle, bin ich ruiniert, wirklich ruiniert. Dann habe ich nicht teinmal Geld mehr für die Steuern. Schließlich verdient der Staat an unserem ehrlichen Geschäft.«
    »Das allerdings bezweifle ich«, widersprach Phil, »aber ich bin nicht hergekommen, mit Ihnen darüber zu streiten. Sie werden mich zu der leiblichen Mutter des Jungen führen, der in dem Bett des kleinen Jorgen liegt.«
    »Seien Sie Gentleman, Mr. Decker, ich flehe Sie an. Wenn die Leute erfahren, daß ich irgendeinem den Namen der Mutter genannt habe… Sie verstehen doch, das Vertrauen ist dann flöten.«
    »Tut mir leid, Mr. Raymond, sparen Sie sich das Gezeter. Ich muß darauf bestehen«, erklärte Phil unnachgiebig. »Also muß ich mich doch anziehen.«
    »Ja, aber in der Diele, und nicht im Schlafzimmer, wo ihr Telefon steht. Denn die Mutter darf vorher nicht erfahren, daß wir sie besuchen. Ich habe meine Gründe dafür. Und Sie werden sie akzeptieren. Im übrigen, kennen Sie Mr. Jorgen?«
    Der Kleine schüttelte den Kopf und zog sich ins Schlafzimmer zurück. Phil folgte ihm bis an die Tür. Das Telefon stand auf einem Brett unmittelbar neben dem Türrahmen. Phil nahm den Apparat herunter und stellte ihn in die Diele.
    »Jetzt können Sie die Tür schließen. Aber beeilen Sie sich, ich habe nicht viel Zeit.«
    Nach fünf Minuten stand der Anwalt in einem abgewetzten Frack vor Phil. Mein Freund konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Sie verließen die Wohnung. Mr. Raymond schloß ab und zündete das Feuerzeug an, um zu leuchten.
    Sie fuhren mit dem Taxi, das Phil hatte warten lassen, in eine Gegend, in der die Viertel nur aus Hinterhöfen bestanden. Mein Freund wagte kaum auszusteigen.
    Der Anwalt schellte an einer niedrigen Tür. Phil stand neben ihm. Licht flammte über der Haustür auf. Dann wurde die Tür aufgerissen. Eine Frau mit wirren grauen Haaren und einer geröteten kolbenartigen Nase steckte den Kopf durch die Tür.
    »Verzeihung, Madam«, flüsterte der Anwalt, »daß wir Ihnen um diese Zeit Scherereien machen. Aber der G-man besteht darauf. Dürfen wir reinkommen?«
    Die Alte war völlig zahnlos. Sie nickte und trat zurück.
    »Holen Sie bitte Mary«, sagfe der Anwalt, als sie in einem großen düsteren Raum waren, der nach einer offenen Feuerstelle roch. Es mußte sich um Küche und Wohnzimmer handeln.
    Die Alte stelzte in einen Nachbarraum und stieß unartikulierte Laute aus. Sekunden später erschien eine Frau auf der Schwelle. Es war eine Blondine von etwa zwanzig Jahren. Sie steckte in einem großblumigen neuen Morgenrock.
    Die Alte schob sie auf den Anwalt zu.
    »Tag, Harry«, flüsterte das Girl und heftete ihre kalten Blicke auf Phil. Ihr geschürzter Mund verriet Eigenwilligkeit.
    »Hallo, Mary«, sagte Raymond, »dieser Herr hat einige Fragen an dich zu stellen. Er ist vom FBI.«
    »Ach so«, sagte sie geringschätzig und sah sich nach einer Sitzgelegenheit um.
    »Machen Sie sich bitte keine Mühe, Mrs. Mary«, sagte Phil. »Wo haben Sie die Hospitalrechnung für die Entbindung?«
    Das Girl warf einen Blick nach hinten. Die Alte verschwand im angrenzenden Raum und kam nach wenigen Augenblicken mit der Rechnung zurück. Phil trat hinter die einzige Birne, die von der Decke baumelte, und studierte das Schreiben des Krankenhauses.
    »Dieses Baby haben Sie an Mr. Raymond abgegeben?« fragte mein Freund. Das Girl nickte.
    »Es war wirklich ihr eigenes, das Sie

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