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0297 - Der Verräter

0297 - Der Verräter

Titel: 0297 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dann wirst du sofort sterben. Ich wußte nicht, daß dir eine minutenlange Verlängerung deines Lebens so wenig wertvoll ist.«
    Edda mußte sich überwinden, um reden zu können. »Ich gebe mich dem Teufel nicht freiwillig her. Kein Mensch würde das tun…«
    »Deine Eltern hätten anders darüber gedacht.«
    »Nein, sie….«
    Mandraka drehte sich von Edda weg, und sein Arm drehte sich gleichzeitig mit, wobei der ausgestreckte Zeigefinger dorthin wies, wo das untote Ehepaar stand. »Schau dir die beiden genau an. Sie lebten wie du und wollten nichts mit den Mächten der Finsternis zu tun haben. Dann aber bin ich gekommen. Ich habe sie überzeugen können, und nun besitzen sie ein Leben, wie es wenige nur haben. Sie würden alles für mich tun. Alles, hörst du?«
    »Ja…«
    Mandraka lächelte geheimnisvoll. »Soll ich es dir denn beweisen?«
    »Das will ich nicht!«
    »Doch, ich werde es. Ich frage dich gar nicht. Ich beweise dir, daß sie alles tun werden. Hör genau zu und sieh scharf hin! Wenn ich mit ihnen rede, werden sie auf mich hören und kommen herbei. Du hättest wählen können, meine Kleine. Nun aber ist es zu spät. Und wir haben zudem keine Zeit!« Mandraka kicherte, schnippte mit den Fingern und streckte den rechten aus, dessen Spitze auf die beiden wartenden lebenden Toten deutete.
    »Kommt herbei!«
    Sie verstanden den Ruf.
    Vom Fackelschein wurden sie angeleuchtet, und Edda Kiss sah, daß durch ihre Gestalten ein Ruck ging, als würde in ihrem Innern ein Motor angelassen.
    Sie rührten sich zur gleichen Zeit, und setzten jeweils das rechte Bein vor.
    Das linke folgte, dann wieder das rechte.
    Mit jedem Schritt, den die unheimlich wirkenden Zombies zurücklegten, wuchs die Angst des Mädchens. Sie fürchtete sich vor diesen Gestalten, die sie nicht mehr als ihre Eltern ansehen konnte. Edda wunderte sich nur darüber, daß sie nicht laut schrie oder durchdrehte. Wahrscheinlich lag es an der Situation. Sie war so ängstlich und auch so geschaffen, daß sie einfach nicht anders konnte, als nur dazusitzen und zu starren.
    Die beiden Untoten schoben sich nahe an den Flammenkreis heran. Für einen Moment wirkte es so als würden sie in die Fackeln hineintauchen und von den zuckenden, heißen Zungen erfaßt werden, doch sie wanden sich daran vorbei.
    »Bleibt stehen!« befahl Mandraka.
    Sofort gehorchten sie.
    Der Schwarzblut-Vampir nickte. Er war voll zufrieden, als er das sah, erhob sich und drehte sich in die Richtung, wo Myxin stand.
    Jetzt konnte er den kleinen Magier direkt anschauen, wenn er seinen Kopf ein wenig beugte.
    »Gib mir das Schwert«, sagte er.
    Myxin hatte den Vorgängen bisher schweigend zugesehen. Bewußt hatte er sich jeglichen Kommentars enthalten, nun aber zuckte er zusammen, denn so etwas paßte ihm nicht.
    Er wollte die Waffe nicht abgeben und schüttelte den Kopf.
    »Ich brauche sie aber!«
    »Wozu?«
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Schon, aber…«
    Mandraka war Widerspruch nicht gewohnt und reagierte dementsprechend wütend. »Kein aber! Ich will die Waffe haben. Ich bin hier derjenige, der die Befehle gibt. Das ist mein Land, das ist mein Reich. Wir waren Feinde, Myxin, denke immer daran. Bisher sind wir keine Freunde geworden, wir haben nur einen Waffenstillstand geschlossen. Mehr ist nicht geschehen. Hüte dich also…«
    Myxin überlegte. Er verdrehte den Blick und schaute auf die goldene Klinge, denn er schien zu überlegen, ob er nicht kurzerhand angreifen sollte.
    »Tu es nicht…«
    Myxin lächelte, als er diese Worte hörte. Gern hätte Mandraka gewußt, was sich hinter der Stirn des kleinen Magiers abspielte, doch Myxin schwieg. Er hob die schmalen Schultern, und Mandraka verstand die Geste richtig, denn er streckte bereits seinen rechten Arm aus.
    Myxin gab ihm das Schwert mit der goldenen Klinge. Die Hände der beiden berührten sich noch, als Mandraka die gefährliche und kostbare Waffe an sich nahm.
    »Ich danke dir«, sagte er.
    »Schließlich stehe ich auf deiner Seite. Das wollte ich dir nur beweisen.«
    »Natürlich!«
    Mandraka hielt das Schwert fest. Für einen Moment starrte er die Klinge an. Über seine Lippen zuckte ein Lächeln, danach drehte er sich abrupt um, streckte den rechten Arm aus und wandte sich mit dieser Bewegung und Geste an den männlichen Zombie.
    »Nimm es!«
    Der lebende Tote zögerte einen Moment. Er schien nicht zu wissen, was er mit der Waffe anfangen sollte, und der andere drängte nach. »Nimm es in die Hand!«
    Da

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