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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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befehle. Klar?«
    »Klar«, antwortete Almong schüchtern. Ich ließ probeweise seinen Mantelaufschläge los. Er rührte sich nicht vom Fleck.
    ***
    Die Warterei dauerte nicht einmal fünf Minuten. Dann hörte ich schon Motorengeräusche, die sich rasch näherten.
    »Hinlegen!«, zischte ich Almong zu. Gehorsam ging er in die Knie. Das Licht eines Scheinwerfers geisterte in der Einfahrt zum Platz. Dann tauchte der Wagen selbst auf. Die Scheinwerfer erfassten Almongs Chevrolet. Das fremde Fahrzeug stoppte, aber sein Fahrer ließ den Motor laufen.
    Aber ich hörte, dass noch ein zweiter Wagen in der Nähe war. Sekunden später erschien er auf dem Zugang zum Parkplatz, der als Ausfahrt diente.
    Vom Licht der Scheinwerfer wurde genügend reflektiert, dass ich die Wagen erkennen konnte. Beide waren Mercury-Modelle, schwarz-gelb lackiert und als Taxi aufgemacht. Andererseits blendeten die Scheinwerfer so, dass ich nichts von den Insassen der Fahrzeuge sehen konnte.
    Eine scharfe, schneidende Männerstimme rief über den Platz: »He, Almong, bist du da?«
    Es war sinnlos, Almong antworten zu lassen. Das Zittern seiner Stimme hätte genügt, um den Gangstern in den Autos zu verraten, dass irgendetwas faul war; vorausgesetzt, er wäre überhaupt vor Angst fähig gewesen, einen Ton herauszubringen.
    Sie schöpften auch ohnedies Verdacht.
    Vom anderen Wagen her rief ein Mann: »Vorsicht Dag! Hier stimmt etwas nicht!«
    Die Pistole hielt ich längst in der Hand. Vorsichtig trat ich zwei Schritte nach links, um besseres Schussfeld zu haben.
    Trotz der Scheinwerfer deckte sich Almongs Chevrolet gegen die Sicht von den Taxis. Vielleicht konnte ich die Gangster bluffen. Mit einer Stimme, als wäre ich der Ausbildungsunteroffizier einer Marineinfanterie-Einheit brüllte ich: »Ergebt euch und kommt heraus! Der Platz ist von FBI-Beamten umstellt. Ihr habt keine Chance.«
    Der Bluff platzte in der gleichen Sekunde, in der ich ihn unternommen hatte. Die Taxi-Gangster dachten gar nicht daran, sich zu ergeben.
    Sie legten auf der Stelle los, und zwar gründlich, denn nicht nur die peitschenden Schläge von Pistolenschüssen hallten durch die Nacht, sondern auch das heisere Stakkato-Husten einer Maschinenpistole.
    Ich ließ mich auf den Bauch fallen. Zehn oder fünfzehn Sekunden lang schien die Hölle auf dem friedlichen Parkplatz Nr. 33, den die New Yorker Stadtverwaltung für Picknicks im Grünen, aber nicht für Schießübungen vorgesehen hatte, ausgebrochen zu sein. Das Rattern der MP, die Schüsse einer Pistole, das Bellen meiner eigenen Waffe, das Zerklirren von Glas und das Aufheulen von Motoren, das alles mischte sich zu einer Sinfonie ganz besonderer Art.
    Wie gesagt, der Spuk dauerte nicht mehr als fünfzehn Sekunden. Jeder der Wagen musste mit zwei Ganoven besetzt sein, denn noch während die MP und das Schießeisen spuckten, setzten die Taxis mit erstaunlicher Geschwindigkeit zurück.
    Ich wurde nur drei Schüsse auf einen der Wagen los. Ich zerschoss einen der Scheinwerfer, traf vermutlich eine Seitenscheibe und verfehlte den Vorderreifen, dem ich die dritte Kugel zugedacht hatte.
    Sobald die Wagen vom Parkplatz herunter waren, entfernten sie sich rasch, und zwar in gleicher Richtung. Ich sah es am Vorbeihuschen des Scheinwerferlichts hinter den Bäumen. Ich sprang auf.
    »Almong!«, schrie ich.
    »Hier!«, antwortete er kläglich.
    »Komm zum Wagen!«
    Ich sprang in vier Sätzen zu dem Chevrolet. Er hatte einiges von dem Segen mitbekommen. Ich trat in Glas. Eines der Seitenfenster war zersplittert, aber die Windschutzscheibe existierte noch.
    Ich riss den Schlag auf, ließ mich hinter das Steuer fallen. Der Zündschlüssel steckte. Ich drehte ihn, und der Motor sprang an. Die Mühle lief noch.
    Ich zog den Knopf für den Scheinwerfer, und das Licht flammte auf. Auch das war noch okay.
    Almong stand neben dem Wagen und wackelte deutlich mit den Knien.
    Ich stieß die andere Tür auf.
    »Einsteigen!«, herrschte ich ihn an.
    Er kletterte auf den Beifahrersitz in ’ner Art, als wäre er ein alter, gichtgeplagter Greis. Ich trat aufs Gas und zischte ab. Wahrscheinlich würde ich keinen Anschluss mehr finden, aber ich wollte es wenigstens versuchen. Nichts gegen einen Chevrolet. Das ist ein braves, ehrliches Auto, aber nicht gerade das Richtige, um Gangster zu jagen. Mit allem, was der Schlitten hergab, brauste ich die Straße entlang.
    Plötzlich sprach jemand, aber es war nicht Almong, der den Mund auftat. Es war eine völlig

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