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0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

Titel: 0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schatten kommt auf leisen Sohlen
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Finsternis?«
    »So dunkel ist es doch gar nicht. Ich kann alle Fenster erkennen.«
    »Dann haben Sie bessere Augen als ich.«
    »Schon möglich. Aber wir müssen den Mund halten. Wenn sie kommen, darf uns kein Geräusch verraten.«
    Ich hörte nur an einem sehr schwachen Geräusch, daß Heller eine Bewegung gemacht hatte.
    Und dann ging wieder dieses nervenzermürbende Warten los. Zehn Minuten sind nichts, wenn man in dieser Zeit eine Menge Dinge erledigen soll. Aber die gleiche Frist wird zu einer Ewigkeit, wenn man voller Nervosität wartet.
    Es wurde halb zwölf.
    Wenn sie jetzt nicht bald kommen, kommen sie überhaupt nicht.
    Und dann fiel mir plötzlich ein, daß sich Phil geirrt haben könnte.
    Er hatte das Firmenschild von Heller unten in der Halle gelesen, abends, als wir mit Pete das mutmaßliche Ziel der Bande suchten.
    Aber vielleicht waren die Burschen auf ganz etwas anderes aus?
    Du wirst hier stehenbleiben, bis es draußen hell ist, sagte ich mir.
    Und sie werden kommen.
    Auf jeden Fall werden sie kommen.
    Vier Millionen sind eine verlockende Beute.
    Freilich würden die Gangster keine vier Millionen aus ihrer Beute erlösen können.
    Kein Hehler zahlt mehr als äußersten Falles fünfzig Prozent des tatsächlichen Werts einer heißen Ware. Aber selbst dann blieb noch eine hübsche Summe übrig.
    Ich sah auf die Uhr.
    Zehn Minuten vor zwölf.
    Als ich den Arm senkte, hörte ich draußen ein feines Klirren von Metall auf Metall.
    »Ich werd —«
    »Halten Sie den Mund, Heller!« sagte ich leise, aber scharf.
    Wieder breitete sich Stille rings um uns aus.
    Noch einmal vergingen fast fünfzehn Minuten in lähmendem Schweigen.
    Dann war vor dem linken Fenster ganz deutlich ein Scharren zu vernehmen.
    Und wenig später wurden die Flügel des Fensters hereingedrückt.
    Ein einzelner Mann kam hereingeklettert.
    Er stöhnte und atmete' sehr laut.
    Oder wenigstens kam es mir in der tiefen Stille sehr laut vor.
    Er blieb eine ganze Weile reglos am Fenster stehen, dann steckte er sich in den hohlen Händen eine Zigarette und stieß gleich darauf einen kurzen, sehr leisen Pfiff aus.
    Obgleich wir noch einmal achtundzwanzig Minuten warten mußten, verging uns diese Frist doch erheblich schneller als vorher.
    Denn jetzt kletterte ungefähr alle zwei Minuten ein Mann zum Fenster herein.
    Bis auf einmal eine mir bekannte Stimme sagte:
    »Okay. Das war der letzte. Jetzt paßt auf. Ich teile ein, wie gearbeitet wird. Ihr könnt euch Zeit nehmen. Kein Wächter kommt, um nachzusehen Der Besitzer, dieser Idiot, hält diese Festung für uneinnehmbar.«
    Ich konnte mir das Grinsen nicht verbeißen, da ich ja wußte, daß Heller hinter mir stand.
    »Studc und ich, wir suchen erst einmal den Tresor«, fuhr die mir bekannte Stimme fort. »Danach —« Weiter kam er nicht. Ich knipste den Lichtschalter, riß meine Maschinenpistole hoch und rief:
    »Hände hoch! Keine Bewegung! FBI!« Lemitt fuhr herum und starrte mich offenen Mundes an. Im gleichen Augenblick kamen die Kollegen hervor.
    Unter den Tischen, hinter den Regalen, aus den Schränken.
    Und jeder hielt eine Maschinenpistole in der Hand.
    Lemitt stürzte auf das offene Fenster zu.
    Peter Jackson trat ihm grinsend in den Weg.
    Lemitt warf sich herum.
    Er erspähte seine Chance.
    Mit einem wilden Satz schnellte er sich auf den Durchgang zum Nachbarzimmer zu.
    Ich rief laut:
    »Nicht schießen!«
    Und zugleich jagte ich ihm nach.
    Er war dem Durchgang näher gewesen als ich und erreichte ihn folglich auch vor mir.
    Als ich ins Nebenzimmer hineinkam, stand ich plötzlich wieder in der Finsternis, denn hier hatte noch niemand das Licht eingeschaltet.
    Ich warf mich einfach nach rechts, um aus dem Lichtfeld der Tür herauszukommen. Eine Sekunde später krachte Lemitts Pistole.
    Die Kugel fuhr einen halben Meter neben mir in die Türverschalung.
    Ich tastete mit der Hand lautlos die Wand unmittelbar neben der Tür ab, bis ich den Schalter gefunden hatte.
    Und dann flammte auch hier das Licht auf.
    Lemitt stand vier oder fünf Schritte von mir entfernt und hatte sich gerade mit einer verschlossenen Tür beschäftigen wollen.
    »Rühren Sie sich ja nicht, Lemitt«, sagte ich. »Oder ich zieh durch.«
    Er starrte in die Mündung meiner Tommy Gun.
    Und er blieb stehen wie gelähmt. Langsam ging ich auf ihn zu.
    Das Weiße in seinen Augen kam mir unnatürlich groß vor.
    Aber wahrscheinlich täuschte ich mich.
    Ich hatte nämlich den Eindruck, als blicke er mich mit Pupillen an,

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