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03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
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irgendwas nachweisen. Ich bin mir aber sicher, dass er weiß, was mit deinen Eltern geschehen ist. Dafür spricht auch, dass er versucht hat, mich umzubringen.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Er hatte wohl mitbekommen, dass ich mehr über die Hintergründe der Suche deiner Eltern wusste als die anderen. Mein Onkel ist ein guter Mensch, aber für ihn war die Expedition nur ein normales Geschäft. Er wollte auch gar nicht mehr wissen. Zu mir dagegen hatten deine Eltern Vertrauen gefasst und mir einiges über die Vergessenen Bücher und ihre Suche anvertraut. Das war auch Chalid nicht verborgen geblieben. Bei meinem nächsten Besuch in Shibam lauerten mir zwei von Chalids Leuten auf. Sie hätten mich gewiss getötet, wenn nicht zufällig eine Militärpatrouille vorbeigekommen wäre. Seitdem bin ich nicht mehr in Shibam gewesen und habe auch keine anderen Aufträge für das Reisebüro mehr angenommen.«
    »Und was machst du stattdessen?«, fragte Larissa.
    »Ich arbeite in der Werkstatt meines Vaters hier in Sanaa. Er ist Buchbinder. Seine Augen sind nicht mehr sehr gut und ich werde das Geschäft wohl in einigen Jahren übernehmen. Bis auf meine Ausflüge abends zum Tahrier-Platz verlasse ich unser Viertel kaum. Ich weiß, wie gefährlich unsere Gegner sind. Damit meine ich nicht nur Chalid, sondern die, die hinter ihm stehen.«
    Einen Augenblick schwiegen wir alle, bevor Larissa das Wort ergriff.
    »Meine Eltern leben«, sagte sie.
    Wir sahen, wie sich die Erleichterung auf Hayyids Gesicht ausbreitete. »Weißt du das genau?«, fragte er.
    Larissa erzählte ihm von dem Brief, den ihr der Botschafter der Schatten überbracht hatte, und von dem Anschlag auf den Bücherwurm. »Deshalb müssen wir in die Stadt ohne Namen. Wir glauben, dass meine Eltern dort gefangen gehalten werden.«
    »Weißt du, wo sich diese Stadt befindet? Kannst du uns hinführen?«, fragte ich.
    Hayyid schüttelte den Kopf. »Ich kenne nur den Weg bis kurz vor die angebliche Unfallstelle.
    Aber ich weiß von meinem Onkel, dass Chalid immer noch regelmäßig in Shibam auftaucht. Meistens bleibt er für einen oder zwei Tage und kauft große Mengen an Proviant ein, bevor er wieder in der Wüste verschwindet. Wenn er wirklich im Dienst dieser Schatten steht, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er sich irgendwo in ihrer Nähe aufhält.«
    Das war nicht das, was ich unter einer handfesten Spur verstand, aber was konnten wir sonst machen? Dieser Chalid war der Letzte, der Kontakt zu Larissas Eltern gehabt hatte. Sollte er wirklich für ihre Entführung verantwortlich sein, dann hatten wir zumindest einen Ansatzpunkt.
    »Wenn deine Vermutung stimmt, dann brauchen wir ihm also nur zu folgen«, stellte Larissa fest. »Chalid wird uns zur Stadt ohne Namen führen.«
    »So einfach ist das nicht«, wandte Hayyid ein. »Wir benötigen eine entsprechende Ausrüstung: ein Auto, Vorräte. Das ist teuer.«
    »Geld haben wir«, beruhigte ihn Larissa. »Kannst du das alles organisieren? Und einen Fahrer brauchen wir auch. Wirst du uns begleiten?«
    Hayyid nickte. »Ich habe es satt, mein Leben lang Verstecken zu spielen. Außerdem kann ich so mein Versagen von damals vielleicht wiedergutmachen und die Schuld, die unsere Familie deinen Eltern gegenüber hat, begleichen. Ein Leben für ein Leben.«
    »Es war nicht deine Schuld«, widersprach ihm Larissa. »Wenn du mit ihnen gefahren wärst, dann hätten sie dich entweder auch verschleppt oder sogar ermordet. So kannst du uns wenigstens noch helfen, sie zu befreien.«
    »Ich hoffe es.« Hayyid erhob sich. »Ihr könnt auf mich zählen. Ich werde sofort mit den Vorbereitungen beginnen.« Er zog eine Visitenkarte aus seiner Jackentasche. »Dies ist die Adresse unserer Buchbinderei. Kommt morgen Nachmittag bei mir vorbei. Dann weiß ich sicher mehr.«
    Wir brachten ihn zur Tür. Draußen empfing uns ein vielstimmiges Geheul aus Richtung der Altstadt. Hayyid bemerkte unsere Verwunderung. »Das sind die Muezzins von Sanaa«, lächelte er. »Bei so vielen Moscheen auf so engem Raum klingt das ganz schön wild, was?«
    Er verabschiedete sich und verschwand in der Dunkelheit. Ich suchte die Straße in beiden Richtungen ab, ob ihm unser Unbekannter folgte, konnte aber niemanden entdecken. Auch von der Katze war nichts zu sehen.
    Wir kehrten ins Haus zurück. Wie auf ein geheimes Zeichen waren Maurice und Zakiya aufgetaucht. Mir fiel die Frage wieder ein, die ich Maurice schon heute Morgen hatte stellen wollen. »Woher kennen

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