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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wir tagtäglich solchen Angriffen ausgesetzt … «
    »Was?« rief Melisande fassungslos, aber niemand beachtete sie. Wie ungewöhnlich - da sie doch eben noch so wichtig gewesen war
    »Mein Herr!« fuhr Ragwald eindringlich fort. »Sicher wird es noch einige Zeit dauern, bis Ihr die Ehe vollziehen könnt, aber die Hochzeit muss sofort stattfinden. Ich beschwöre Euch! Wenn Ihr auch eine Weile warten müsst, um Eure Braut zu umarmen - Ihr werdet reiche Ländereien gewinnen. Die Festung habt Ihr bereits gesehen, ein wahres Juwel der Baukunst … «
    »Die Festung gehört mir!« würgte Melisande hervor. Sie glaubte zu ersticken und starrte Ragwald an, als hätte er den Verstand verloren. ja, er musste verrückt geworden sein. Es gab keine andere Erklärung. Sie hatten Gerald besiegt, und nun versuchte der alte Mann, diesen Wikinger hier festzuhalten! »Das ist mein Schloss!« betonte sie, als beide Männer sich zu ihr wandten. »Ich bin hier die Gräfin!«
    Der Blick des Wikingers richtete sich wieder auf Ragwald. »Ein sehr unmanierliches Kind!«
    »Was?« fauchte Melisande.
    »Und ein sehr schönes!« entgegnete Ragwald.
    Conar musterte Melisande, und sie hatte das Gefühl, er würde sie mit den Augen ausziehen. »Sicher wird sie mir viel Ärger machen«, meinte er müde.
    »Mein Herr, ich flehe Euch an … «
    Mit kalter Stimme fiel der Wikinger dem alten Mann ins Wort. »Besichtigen wir erst einmal die Festung.«
    Stocksteif vor Zorn, saß Melisande auf ihrem Streitroß.
    Ragwald versuchte, diesen Heiden zu veranlassen, sie zu heiraten, und benutzte das Schloss als Köder. Und weil Conar an ihr keinen Gefallen fand, wollte er nun erkunden, ob die Festung ein besserer Lohn für seine Hilfe wäre. »Oh, das ist einfach unfassbar und unverzeihlich!« schrie sie. »Dieser Hochmut … «
    »Euer Benehmen ist unverzeihlich, mein Kind«, erwiderte der Wikinger leise. Zu Ragwald gewandt, fügte er hinzu: »Von nun an werde ich für ihre Erziehung sorgen. Ich weiß, wo sie gezähmt werden kann.«
    Plötzlich merkte sie, dass sie von zahlreichen Männern umringt wurden, von den Gefolgsleuten ihres Vaters und den Wikingern. Vor so vielen Zuhörern wollte sie nicht streiten. »Niemals werde ich tun, was Ihr verlangt, Ragwald«, flüsterte sie dem alten Mann zu. »Zur Hölle mit Euch!« Sie schwenkte Warrior herum und galoppierte zu den Festungsmauern.
    Obwohl das große Schlachtross schnell wie der Wind dahinsprengte, hörte sie wenig später Hufe hinter sich donnern. Sie drehte sich um, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ein starker Arm nach ihr griff. Schreiend trat sie in Warriors Flanken - zu spät. Sie wurde aus ihrem Sattel gerissen, auf das Pferd des Wikingers hinübergezerrt, und seine Arme umklammerten sie, während er weiterritt. Der kalte Stahl seines Kettenhemds presse sich an ihres, und die Hitze seiner Brust durchdrang den Harnisch wie ein flammendes Inferno.
    Das Tor schwang auf, und Conar drosselte seinen Hengst erst, als sie den Hof erreicht hatten. »Was für ein Rüpel Ihr seid!« kreischte Melisande und versuchte, sich loszureißen. »Dazu habt Ihr kein Recht!« Sie zerrte an den Händen, die sie festhielten, an großen, erstaunlich wohlgeformten Händen mit schmalen Fingern. »Ich beiße Euch!« drohte sie. »Damit konnte ich bereits Gerald überrumpeln, und es sollte mir auch bei Euch gelingen … «
    Sie verstummte, denn er sprang vom Pferd, hob sie herunter und ließ ihre Füße über dem Boden baumeln. »Wenn Ihr mich beißt, kleines Mädchen, versohle ich Euch den Hintern, bis Ihr nicht mehr sitzen könnt.«
    »Was bildet Ihr Euch eigentlich ein … «
    Seine Augen verengten sich, dann lachte er. »Wie konnte ich mich nur auf einen solchen Pakt einlassen! Ein Kind zu heiraten!«
    »Ich werde Euch niemals heiraten! Und wenn Ihr jemals Hand an mich legt … «
    »Das werde ich mir noch überlegen, kleine Gräfin«, unterbrach er sie mit sanfter Stimme. »Und was die Hochzeit betrifft - nun, wir werden sehen.« Er stellte sie auf den Boden, hielt sie aber immer noch fest, und sie hörte, wie die anderen Reiter in den Hof kamen. Da erinnerte sie sich an ihren Vater, der tot auf dem Schlachtfeld lag.
    »Lässt mich gehen!« bat sie leise. »Ihr könnt die Festung besichtigen, aber ich muss … «
    »Was?«
    Melisande kämpfte mit den Tränen. »jetzt muss ich mich um meinen Vater kümmern.«
    Da ließ er die Hände sinken. »Also gut dann geht. «, Sie eilte zum Tor, doch er rief nach ihr, und sie

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