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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Küsse sanfter Brisen … Und wie ich dich erinnern darf - mit einem anderen Mann warst du nur zu gern hier. «
    Entrüstet schüttelte sie den Kopf. »Du hast eine freundschaftliche Geste missdeutet!«
    »So? Dann warte auch ich auf einen solchen Freundschaftsbeweis.«
    »Ein harmloser Kuss … «
    »Überhaupt kein Kuss«, unterbrach er sie geringschätzig.
    »Und du kannst das viel besser, nicht wahr?« zischte sie.
    »Allerdings. Sogar du müsstest den Unterschied bemerken.«
    »Dein nasses Wikingerschwert liegt im Gras«, versuchte sie ihn abzulenken. »Womöglich rostet es.«
    »Bald wird mein Wikingerschwert in der Scheide stecken.«
    Sie wurde so blass, dass sie ihn von ihrer Unschuld überzeugte. Nie war sie weiter gegangen als bis zu jenem kindlichen Kuss, den sie mit Gregory geteilt hatte. Trotzdem konnte Conar sie nicht schonen. Solange sie Jungfrau blieb, würde sie mit der Hoffnung leben, die Ehe annullieren lassen zu können.
    Neue Wut stieg in ihm auf. Was wollte sie eigentlich. Er war rechtzeitig nach Frankreich gekommen, um sie zu retten, und hatte den Mörder ihres Vaters getötet. Zahlreiche Ehen wurden arrangiert, und Melisandes Los konnte nun wirklich nicht so schlimm sein.
    Doch solche Überlegungen spielten nur eine zweitrangige Rolle. Wie heiß er dieses Mädchen begehrte, erschien ihm viel wichtiger. Aber trotz seines drängenden Verlangens empfand er plötzlich Mitleid. Er wollte seine eigene Frau nicht vergewaltigen. Und vielleicht hing seine Zurückhaltung auch mit gewissen Schuldgefühlen zusammen. Warum hatte er sie so sträflich vernachlässigt?
    Unsinn, sagte er sich. Das brauchte ihn nicht zu bedrücken, nachdem sie von Anfang an feindselig und hochnäsig gewesen war. Und nun? Vielleicht hatte er schon bei der Hochzeit geahnt, dass er eines Tages den Preis für Melisandes reiches Erbe zahlen und ihrer Schönheit rettungslos verfallen würde.
    »Nach so langer Zeit … «, wisperte sie, als sie sein Zögern spürte. »Nicht hier, nicht jetzt, nicht so!«
    Ausnahmsweise lag in ihren Augen nur eine eindringliche Bitte, sonst nichts, und sie eroberten einen kleinen Teil seines Herzens. »Wenn nicht jetzt … «
    »Ich flehe dich an!«
    Langsam schüttelte er den Kopf. »Welchen Vorteil bringt es mit wenn ich warte? Du bist viel zu eifrig bestrebt, mir davonzulaufen, Melisande.«
    »Heute nacht werde ich alles wiedergutmachen«, versprach sie. »So, wie es sein muss.«
    »Ah, du versuchst also, Zeit zu gewinnen.«
    »Ich hatte jahrelang Zeit. Was bedeuten ein paar Stunden mehr oder weniger?«
    »Sehr viel, wenn es um dich geht. Ich frage mich, ob ich diese günstige Gelegenheit nicht nutzen sollte. « Conar lächelte ironisch. »Womöglich werde ich tausend Tode sterben, wenn ich mich jetzt Von dir trenne … «
    »Das ist dir noch nie schwergefallen.«
    »Aber die Zeiten ändern sich. Vor allem du bist anders geworden.«
    »Ich werde dich heute nacht nicht enttäuschen, glaub mir. « Wieder versuchte sie, ihn wegzuschieben, ihres Sieges schon fast sicher.
    Aber so leicht ließ er sie nicht davonkommen. Er neigte sich wieder hinab. »Meine Liebe, ich wünsche mir eine bereitwillige Ehefrau, frisch gebadet, parfümiert und voller Erwartung … Versprichst du mir das, Melisande?«
    »Ja.«
    Es fiel ihm schwer, sie gehen zu lassen, denn sein Verlangen war keineswegs erloschen. Doch er musste herausfinden, ob sie Wort halten würde. Er sprang auf und reichte ihr eine hilfreiche Hand. Als sie vor ihm stand, senkte sie den Blick und wollte sich abwenden, aber er hielt ihren Arm fest. »Ich möchte nur mein Pferd holen«, erklärte sie.
    »Reit mit mir. Dein Pferd kann uns folgen.«
    Er merkte ihr an, dass sie widersprechen wollte, so wie sie gegen alle seine Vorschläge protestierte. Doch sie schwieg,’ und er spürte ihr Zittern, während er sie auf Thors Rücken hob. Er stieg hinter ihr auf, ritt zu ihrer weißen Stute, die am Ufer des Bachs festgebunden stand, und löste die Zügel, um sie zur Festung zu führen.
    Am Tor des schönen Gebäudes, das sich über den Meeresklippen erhob, warf Melisande misstrauisch einen Blick über die Schulter. »Warum bist du plötzlich zu mir gekommen?«
    »Das erkläre ich dir heute abend - meine Herzallerliebste.«
    Sie fluchte leise, und als Conar im Hof die Pferde zügelte, wollte sie hinunterspringen, aber er hielt sie fest. Nachdem er abgestiegen war, griff er nach ihr.
    »Ich brauche deine Hilfe nicht!« fauchte sie.
    »Lass uns doch endlich Frieden

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