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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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führte sie zur Tür.
    Sie warf Quill einen verzweifelten
Blick zu.
    Er lächelte ihr aufmunternd zu. »Ich
werde dafür sorgen, dass Phoebe in Ihrer Nähe untergebracht wird.«
    Gabby biss sich auf die Lippe und
nickte. Es erschien ihr undankbar, Quill darum zu bitten, dass er sie
begleitete. Noch vor zwei Stunden hatte sie ihn für einen imponierenden, ja
beinah Furcht einflößenden Mann gehalten; nun erschreckte sie Peters
missmutiger, gekünstelter Ton auf eine ganz andere Art. Hilflos erlaubte sie
Peter, dass er sie in den Flur und anschließend die Treppe hinauf brachte. Wie
betäubt ließ sie sich in einen hellen, luftigen, mit blauer Tapete geschmückten
Raum führen.
    »Wird Phoebe im Zimmer nebenan
untergebracht?«, fragte sie, als Peter mit einer letzten Verbeugung das Zimmer
verlassen wollte.
    »Phoebe? Wer ist Phoebe?«
    »Phoebe ist das Kind bei Mr Boch«,
erklärte Gabby und erst in diesem Moment fiel ihr auf, dass sie ihm Phoebe noch
nicht vorgestellt hatte. »Phoebe ist ebenfalls auf der Plassey nach England
gereist, und als ihre Verwandten nicht am Kai erschienen, nachdem das Schiff
angelegt hatte, hat Ihr Bruder sie mit hierher gebracht.«
    Peter schürzte die Lippen. »Das
erscheint mir ungewöhnlich. Ich weiß nicht, warum Sie das Kind nicht beim
Kapitän des Schiffes gelassen haben. Ihre Angehörigen werden sich unnötige
Sorgen machen, wenn sie Phoebe nicht ausfindig machen können.«
    »Vielleicht haben Sie Recht. Aber
wir waren uns nicht sicher, ob Phoebes Verwandte — eine gewisse Mrs Emily Ewing
— den Brief überhaupt erhalten hat, in dem man ihr vom Tod ihrer Schwester und
ihrem Schwager berichtet hat. Als Mrs Ewing nicht am Kai erschien, hielt ich es
für das Beste, Phoebe bei mir zu behalten, denn es könnte ja sein, dass es eine
Weile dauert, Mrs Ewing ausfindig zu machen. Die meisten Besatzungsmitglieder
der Plassey sind sofort von Bord gegangen. Wir waren vom Kurs
abgekommen, und sie hatten es eilig, zu ihren Familien zurückzukehren. Ich war
mir nicht sicher, wer sich um Phoebe kümmern würde.«
    Sie schwieg einen Moment. »Ich rede
zu viel. Bitte verzeihen Sie mir.«
    Peter blickte auf den beschmutzten
Handschuh, der auf seinem Arm lag, und so zog sie ihre Hand zurück.
»Mitnichten«, sagte er höflich und verbeugte sich erneut. »Ich sehe nun, dass
Sie keine andere Wahl hatten, als das Kind mitzubringen. Ich werde dafür
sorgen, dass Mrs Ewing ausfindig gemacht wird.« Er verbeugte sich erneut und
verließ rückwärts das Zimmer.
    Gabby ließ sich auf das Bett sinken
und streifte ihre Handschuhe ab. Tränen traten ihr in die Augen. Peter mochte
nicht völlig gegen die Heirat sein, wie sie es einen verrückten Augenblick
lang gedacht hatte, aber er war so kühl, so beherrscht. Offensichtlich
bedeuteten ihm Anstandsformen alles. Tränen rollten ihr über die Wangen. Es
war, als wäre sie wie dafür geschaffen, ihn aus der Fassung zu bringen. Er
nannte den zukünftigen König von England beim Vornamen — Prinny! — und sie
selbst war so ungeschickt wie eh und je.
    Warum, ach warum nur hatte sie ihm
die Lüge über Codswallop erzählt? Peter schien angesichts ihres unordentlichen
Zustands so entsetzt, dass ihr die Ausrede einfach herausgerutscht war. Was
musste Quill von ihr denken? Sie hätte es beichten sollen. Aber wenn Peter
erfuhr, dass sie für das Missgeschick verantwortlich war ... Er würde sie
niemals heiraten, wenn er wüsste, was für ein furchtbares Chaos aus der
einfachen Aufgabe entstanden war, Tee einzuschenken. Und sie konnte nicht
zurück zu ihrem Vater. Zu ihrem Vater und seinen bissigen Vorwürfen, mit denen
er ihre vielen Fehler kommentierte.
    Zittrig holte sie Luft. Sie musste
einfach graziöser werden, das war alles. Sie musste sich in eine Frau
verwandeln, die Peter mit Freuden heiraten würde.
    Es ertönte ein Klopfen an der Tür.
Gabby rieb sich hastig die Tränen aus dem Gesicht und erhob sich.
    »Herein!«
    Quills tiefe Stimme antwortete ihr.
»Ich habe Phoebe mitgebracht. Sie scheint felsenfest davon überzeugt, dass Sie
ohne sie nach Indien zurückgekehrt sind.«
    Sofort kniete Gabby sich auf den
Boden und streckte dem kleinen Mädchen die Arme entgegen. »Ach, süße Phoebe,
ich würde dich doch nie, nie, nie allein lassen.«
    Das Kind flog in ihre Arme und Quill
musste unwillkürlich an eine kleine, schutzsuchende Taube denken. Er sah zu,
wie Gabby Phoebe hin und her wiegte und etwas in ihr Haar flüsterte.
Glückliche Phoebe. Er verdrängte

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