Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Geheimagent Lennet und die Saboteure

03 - Geheimagent Lennet und die Saboteure

Titel: 03 - Geheimagent Lennet und die Saboteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
Vom Netzwerk:
genau dort, wo ich es vermutet hatte. Oh! Passen Sie auf, Mr. Watson! Sitzt doch schon wieder so ein stechendes Biest auf ihrem Nacken!
    Moment, das haben wir gleich!« Und der Franzose schlug zum zweitenmal kurz mit der rechten Hand zu - und auch diesem bösen Insekt wurde der Garaus gemacht!
    Wie schon beim ersten, harten Klaps auf seinen Speckhals empfand Watson auch den zweiten Schlag nicht gerade als liebevolle Geste. Überhaupt fühlte er sich in seiner Haut nicht ganz wohl und war froh, als die »Gobains" jetzt endlich abzogen. Nachdenklich brummte er vor sich hin: »Zwei verwöhnte Leutchen, die beiden, sollten die vielleicht was Bestimmtes im Sinn gehabt haben?« Der Engländer vergewisserte sich, daß der Depot-Schlüssel brav an seinem Stammplatz ruhte, und winkte dem Pärchen noch einmal zu.
    Clarisse gab Gas und stieß im Rückwärtsgang zurück. Dann schoß der Wagen davon. Als die beiden ein Stück von Watsons Grundstück entfernt waren, tippte Lennet dem Fräulein Chauffeur auf den Arm: »Kennen Sie diese süßen kleinen Dinger?« Stolz zeigte der Franzose Clarisse seine Beute: Drei Stück Ziegenkäse, Marke Watson!
    »Wie haben Sie das fertiggebracht?«
    »Das einfachste auf der Welt, liebste ,Cousine': Sie müssen wissen, daß ich auch als Taschendieb nicht zu verachten bin.
    Die beiden bösen Stechmücken hat es gar nicht gegeben. Beim ersten ,Bumm' mit der rechten Hand hab ich Opa Watson links den Schlüssel aus der Westentasche geangelt, na ja, und beim zweiten ,Bumm' war der Schlüssel wieder an Ort und Stelle!
    Zufrieden mit dem Meister?«
    »O ja", sagte Fräulein Chauffeur, »und was haben Sie jetzt mit der edelduftenden Beute vor?«
    »Sie werden schon sehen. Halten Sie bitte an, wenn uns eine Katze über den Weg läuft, ja?«
    »Wie der Meister belieben.«
    Wenige Minuten später sah Clarisse auf einer Wiese neben der Chaussee eine Katze sitzen. Sie war schwarzweiß gefleckt, saß unbewegt da und starrte offenbar auf das Vorzimmer einer Mäusewohnung. Die junge Engländerin fuhr scharf rechts heran, und Lennet stieg aus.
    Mit den drei Käsestücken bewaffnet, ging der Agent langsam auf die Katze zu. Als er nur noch wenige Meter von ihr entfernt war, ging er in die Hocke und rief halblaut: »Miezi, komm -
    Miezi, guck mal, was ich hier habe...«
    Das Tier reagierte nicht und blieb sitzen, wo es saß.
    Clarisse half ihm. Ihre leisen Lockrufe »Pussy... Pussy" hatten Erfolg: die Katze gab ihre stolze Zurückhaltung auf und tappte vorsichtig auf die beiden großen Zweibeiner zu.
    Lennet hielt dem Tier eines der Käsestücke unter die Nase.
    Die Katze schnupperte, leckte ein wenig an der dar gebotenen Speise und drehte den Kopf zur Seite, um das ganze Stück zu schnappen. Der Käse erschien ihr höchst appetitlich. Der Franzose nahm das Stück wieder fort und legte der Katze das zweite und dritte Stück hin. Das Tier wandte sich augenblicklich ab - die beiden Käsestücke hatten einen Geruch, der ihm nicht behagte. Lennet schob der Katze wieder das erste Stück Ziegenkäse hin. Miezi fackelte nicht lange, schnappte sofort zu, sprang einige Meter zur Seite und begann dort eifrig, das leckere Mahl zu verzehren.

    Lennet versuchte, die Katze anzulocken 
    Clarisse Barlowe sah verwundert drein und fragte den Franzosen: »Darf ich vom großen Meister erfahren, was die plötzlich erwachte Liebe zum Katzenvolk bedeutet?«
    Lennet setzte ein ernstes, hartes Gesicht auf und sagte: »Seit einer Minute steht fest, daß im Käsekeller des ehrenwerten Mr. Watson Sprengstoff lagert!«
    Als die beiden langsam zum Wagen zurückgingen, bat Clarisse den Agenten, er möge ihr doch etwas mehr, etwas Genaueres über die tolle Entdeckung sagen.
    »Ich hab ganz einfach kombiniert, liebe Freundin: Erstens stand schon vor Tagen fest, daß ,W.T.A.' irgendwie in der Sache drinhängt. Zweitens ergab sich ziemlich eindeutig, daß weder Direktor Bulliot selbst noch sein Personal für die Ausführung der Sprengstoffanschläge in Frage kommen. Daher fiel jetzt mein Verdacht auf eine Person, die ständig mit der Agentur zusammenarbeitet, genauen Einblick in die Besichtigungsprogramme hat und die sich auch bei den Besuchszielen der Touristen, vor allem bei den Baudenkmälern, gut auskennt. Es war nur noch ein Kinderspiel, den Versicherer der Firma ,festzunageln'. Sein Name: Harold Watson.«
    »Und welche Rolle spielt nun der Ziegenkäse?«
    »Ich fragte mich, auf welche Weise kleinere Sprengkörper äußerlich getarnt werden

Weitere Kostenlose Bücher