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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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Welt erschaffen hast. Helen, gibt es eine Macht, die du nicht kontrollieren kannst – von dir selbst vielleicht einmal abgesehen? Deine Gefühle waren so außer Kontrolle, dass du Lucas beinahe umgebracht hättest, und so wie ich das sehe, wird dein Verhalten immer unberechenbarer.« Helen wandte den Blick ab und stieß einen frustrierten Laut aus, aber Matt fuhr dennoch fort. »Und was das Wichtigste ist: Erklär mir bitte, wenn du eine eigene Welt erschaffen kannst – eine perfekte Welt, über die du die absolute Kontrolle hast –, was hindert dich dann daran, unsere Welt zu zerstören, wenn wir nicht genau das tun, was du willst?«
    Alles, was Helen hörte, waren die Wellen und die Schreie der Möwen. Es war ja klar, dass Matt auf so etwas kam. Er war schon immer ein kluges Kerlchen.
    »Erinnerst du dich an unser erstes Schulfest in der Oberstufe?«, fragte Matt. Er trat von einem Bein aufs andere und wirkte traurig.
    »Klar«, sagte Helen mit einem Achselzucken. »Ein paar von uns haben danach die ganze Nacht am Strand ums Lagerfeuer gesessen und geredet – kaum fünf Minuten von hier.«
    »Weißt du noch, wie Zach gefragt hat, ob wir in der Zeit zurückgehen und Hitler töten würden, wenn wir eine Zeitmaschine hätten, auch wenn er da noch ein Kleinkind gewesen wäre?«
    »Ja«, antwortete Helen, aber ihre Stimme krächzte. »Ich erinnere mich. Dann darf ich also annehmen, dass du mich für Hitler hältst?«
    »Nein. Ich halte dich für den Tyrannen«, sagte Matt.
    »Meine Tochter kann nicht der Tyrann sein. Hört mich an!«, rief Daphne verzweifelt und wedelte wild mit den Händen, um die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Es war das erste Mal, dass sich Daphne für sie einsetzte, und obwohl Helen noch stocksauer war über das, was sie mit Jerry gemacht hatte, war sie doch ein bisschen gerührt.
    »Der Tyrann soll Hades ersetzen. Er soll der neue Herrscher über das Totenreich werden. Aber Helen ist dazu bestimmt, über den Himmel zu herrschen und die Rolle von Zeus zu übernehmen, was der Grund ist, wieso er sie von seinem Champion herausfordern lässt.« Daphne zeigte anklagend mit dem Finger auf Zeus und gewann damit ein paar Zweifler zurück. »Denkt darüber nach. Zeus steht kurz davor, von einem Scion gestürzt zu werden, der mächtiger ist als er, und versucht jetzt, uns gegen sie aufzubringen, damit wir sie für ihn töten. Sie ist stark, das stimmt, aber Helen kann unmöglich der Tyrann sein.«
    »Wo steht geschrieben, dass der Tyrann den Platz von Hades einnehmen muss?«, fragte Matt, und seine Stimme klang schrecklich gelassen. »Drei große Götter sollen von drei Scions ersetzt werden, das wissen wir aus der Prophezeiung. Wir haben immer angenommen, dass der Tyrann über den Hades herrschen würde, aber er kann ebenso gut das Himmelreich übernehmen.«
    Daphne verstummte. Ihr Kampfgeist erlosch und ein ängstlicher Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Es tut mir leid«, flüsterte sie Helen zu, die ganz blass geworden war.
    »Schon okay, Mom. Ich habe das schon seit ein paar Tagen geahnt. In die Bitterkeit geboren?«, bemerkte Helen noch und erinnerte ihre Mutter damit nicht unfreundlich an die Prophezeiung. »Gibt es irgendwo auf der Welt jemanden, der noch verbitterter ist als du?«
    »Nein. Du verstehst nicht«, setzte Daphne an, unterbrach sich aber, als Helen vortrat und es wagte, die Linie im Sand zu übertreten, die sich zwischen den beiden Seiten gebildet hatte.
    »Matt hat recht. Ich bin der Tyrann. Zumindest soll ich es sein, wenn es nach dem Willen der Parzen geht. Aber ihr müsst mir vertrauen. Ich werde dafür sorgen, dass es nicht dazu kommt.«
    »Ich weiß, dass du es versuchen wirst«, sagte Matt und seufzte. »Du willst mit deinen Kräften nur Gutes tun und anfangs wirst du Falsches richtigstellen und die Schwachen verteidigen. Ich weiß, dass du das tun wirst. Aber irgendwann wird es nicht mehr ausreichen. Keine einzige Person, so gut ihre Absichten auch sein mögen, sollte über die ganze Welt herrschen dürfen.«
    Helen konnte die neue Ausstrahlung in ihm sehen, die ihn zu mehr machte als nur Matt. Er war verändert, stärker und voller merkwürdiger Magie, aber Helen war klar, dass er immer noch dieselben Entscheidungen traf, die er auch vor einem Jahr getroffen hätte. In dieser Hinsicht war er immer noch der alte Matt, für den die Moral einen hohen Stellenwert hatte, und er hatte wie immer recht.
    »Du hast es immer gehasst, wenn jemand andere

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