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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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einzelner Krieger auf Hector zuging. Helen kannte diesen Krieger – seinen Gang, seinen Haarschnitt, sogar das T-Shirt, das er trug, auch wenn es jetzt von einer ungewohnten Rüstung verdeckt war. Er besaß dieses T-Shirt nun schon seit zwei Jahren, und Helen wusste, dass es sein Lieblingsshirt war. Helen war alles an ihm vertraut, abgesehen von dieser neu entstandenen Macht, die er ausstrahlte.
    »Matt?«, rief sie fassungslos. »Was zum Teufel machst du hier und wieso hängst du mit diesen Myrmidonen ab?«
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu und richtete dann seine ganze Aufmerksamkeit auf Hector.
    »Du bist nicht der, den ich will«, sagte er zu Hector. »Es gibt nur ein Leben, das ich nehmen will, und es war niemals deines. Ich bin gekommen, um den Tyrannen zu töten.«
    »Matt«, sagte Lucas gelassen, während sich Matt und Hector anstarrten. »Es gibt keinen Tyrannen.«
    »Oh doch, den gibt es«, widersprach Matt grob und sah Helen an.
    Sie waren schon Freunde gewesen, als sie noch nicht einmal laufen konnten, aber so hatte er sie noch nie angesehen. Es kam ihr fast so vor, als würde er sie hassen.
    »Sie tut vielleicht jetzt noch nichts, was dir schadet, Lucas«, fuhr er fort. »Aber die absolute Macht wirkt auch absolut zerstörerisch, und es hat noch nie jemanden gegeben, der so viel Macht hatte wie Helen.«
    Helen verspürte ein Schwindelgefühl und Übelkeit stieg in ihr auf. Sie wusste, dass er recht hatte.
    »Helen soll der Tyrann sein?«, stieß Orion ungläubig hervor.
    Tantalus, Daedalus und Pallas bewegten sich sofort von Helen weg und stellten sich hinter Matt.
    »Dad!«, zischte Orion, presste dann aber sofort die Lippen aufeinander. Helen fiel auf, wie sich sein Blick verfinsterte, und konnte an seinem Herzen ablesen, dass er sich Vorwürfe machte, weil er diese Wendung nicht vorhergesehen hatte.
    Helen schaute zu Hector und sah, wie er seinen Vater Pallas anstarrte. An seinen Augen konnte sie echte Betroffenheit ablesen, aber keinen Vorwurf. Die beiden waren so verschieden, dass es keinen von ihnen wunderte, dass sie in diesem Krieg zu Gegnern wurden.
    Castor stand unerschütterlich hinter Lucas und funkelte seine Brüder erbost an. Helen spürte, wie Daphne hinter ihr und Orion Stellung bezog.
    Am Rand der Gruppe wechselten weitere Scions ihre Position. Die einzelnen Mitglieder verließen ihre Häuser und schlugen sich auf eine Seite – die von Helen oder die der Götter. Denn jetzt gab es nur noch diese beiden Seiten. Matt erhob die Stimme, damit ihn alle hören konnten.
    »Der Prophezeiung zufolge ist der Tyrann das Ergebnis einer Vermischung des Blutes der vier Häuser. Sag mir, Orion, wie viel Macht hat Helen dazugewonnen, als ihr drei Blutsgeschwister wurdet?«, fragte Matt. »Sie hat so ziemlich all eure Fähigkeiten übernommen, stimmt’s? Das haben wir uns gedacht.«
    Matt deutete auf Claire und Ariadne, die sich auf seine Seite stellten. Helen spürte, wie sich ihr Magen umdrehte wie in einer Achterbahn. Plötzlich bekam sie keine Luft mehr.
    Matt zu verlieren, war schon ein ziemlicher Schlag, aber dass Claire sich von ihr abwandte, war einfach undenkbar. Ihre Giggles. Ihre beste Freundin aller Zeiten hatte sich für die andere Seite entschieden. Natürlich wusste Helen, dass Claire Zweifel gehegt hatte. Sie hätte mit ihr sprechen sollen, statt Geheimnisse vor ihr zu haben und einfach nur zuzusehen, wie die Kluft zwischen ihnen immer größer und tiefer wurde. Und nun hatte die Angst, die sie in Claires Herz gesehen hatte, die Oberhand gewonnen.
    Helen hörte, wie Jason Claires Namen flüsterte, und als sie kurz zu ihm hinübersah, schien es, als würde er innerlich sterben. In Helens Gedanken blitzte ein Erinnerungsfetzen an Troilus auf, dessen Frau Cressida ihn mit einem griechischen Liebhaber betrogen hatte. Helen konnte in Claires Herz schauen und erkannte, wie hin- und hergerissen sie war. Aber als sie Matts Herz betrachtete, fand sie dort keine Zweifel. Er war fest davon überzeugt, das Richtige zu tun.
    »Matt. Warum machst du das?«, fragte Helen und gab sich alle Mühe, nicht in Tränen auszubrechen.
    »Weil du die Erde, das Meer und den Himmel beherrschst«, sagte Matt, als sich mehr und mehr Scions auf seine Seite stellten. »Du kannst Blitze erzeugen, die Schwerkraft manipulieren und einer ganzen Armee die Schwerter aus den Händen reißen, indem du ein magnetisches Feld erzeugst. Du kannst Herzen beeinflussen, und jetzt erfahre ich auch noch, dass du dir eine eigene

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