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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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passiert?«, fragte er, und war schon jetzt ganz außer Atem, weil es ihn so anstrengte, sie festzuhalten.
    Helen hätte Castor mühelos überwältigen können, aber noch während sie darüber nachdachte, flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Das ist es nicht wert«, murmelte er mitfühlend. »Was immer sie dir angetan hat, sie ist es nicht wert. Das ist es doch, was die Götter von uns wollen, Helen. Sie wollen, dass wir einander umbringen, weil dann all ihre Probleme gelöst sind. Vergiss das nicht.«
    Sie würde es nicht vergessen. Es war in mehreren der Leben passiert, an die sie sich erinnern konnte. Und die schlimmsten Erinnerungen schmerzten am meisten.
    Sie wusste noch, wie Artus, der Champion der Götter, gegen seinen Neffen Mordred gekämpft hatte, den Champion von Avalon. Zwei starke Männer, die sich gegenseitig schlimme Verletzungen zufügten und beide den Kampf nicht überlebten. Avalon verschwand im Nebel, Camelot zerfiel, und damit erloschen die beiden hellsten Lichter in einem dunklen Zeitalter. Die Einzigen, die als Sieger aus diesem Kampf hervorgingen, waren die Götter.
    Helen stellte ihre Gegenwehr ein und nickte, um Castor wissen zu lassen, dass sie ihre Mutter nicht töten würde. Als er sie losließ, bemerkte Helen, dass Noel inzwischen ebenfalls aufgetaucht war.
    »Was ist los?«, fragte Noel und betrachtete den verwüsteten Rasen. »Bitte, komm ins Haus und beruhige dich.«
    »Sie hat gelogen. Ich bin nicht die Tochter von Ajax, sondern Jerrys Tochter«, sagte Helen mit einer roboterhaften Stimme. »Lucas und ich sind nicht Cousin und Cousine.«
    »Wie?«, fragte Noel. Sie und Castor tauschten einen verständnislosen Blick. »Lucas hat sie doch sagen hören …«
    »Dass wir alle eine Familie sind«, unterbrach Helen sie, die jetzt verstand, wie Daphne es angestellt hatte. »Genau so hat sie es vor Lucas ausgedrückt. Und technisch gesehen stimmt es ja auch. Alle Götter sind miteinander verwandt, also sind wir es auch – wenn auch nur entfernt.« Sie verstummte und musste kräftig gegen den Kloß anschlucken, den sie plötzlich im Hals hatte. »Ich war es, die Lucas gesagt hat, ich wäre Ajax’ Tochter, als wir beide allein waren, nicht sie.«
    Helen zögerte und musste daran denken, wie sie sich Lucas im Gewächshaus beinahe hingegeben hätte, kurz bevor sie ihm diese Riesenlüge ihrer Mutter erzählt hatte. Sie erinnerte sich, dass Lucas sie geküsst hatte, als könnte er sie durch seine Haut einatmen. Sie konnte ihn immer noch fühlen, den Umriss seiner breiten Schultern über sich sehen, und sie wusste, dass der Moment, in dem sie sich von ihm abgewandt hatte, der Moment gewesen war, der ihr ganzes weiteres Leben beeinflusst hatte.
    Sie und Lucas waren füreinander bestimmt. Sie hätten in dieser Nacht zusammen sein können, doch sie hatte das Wundervollste ihres ganzen Lebens weggestoßen – nur wegen ihrer Mutter. Der Hass, den sie gegenüber ihrer Mutter empfand, verursachte ihr schmerzhafte Magenkrämpfe.
    »Ich habe es geglaubt, und so hat Lucas die Wahrheit gehört, obwohl es eine Lüge war«, beendete Helen ihren Bericht deprimiert und musste gegen das Verlangen ankämpfen, ihre Mutter zu schlagen.
    »Mein Vater hat das mit mir auch oft gemacht«, berichtete Castor, als wüsste er, was Helen empfand. »Er hat mich eine Lüge glauben lassen und mich dann losgeschickt, damit ich sie Tantalus erzählte, sodass alles, was mein Bruder hörte, die Wahrheit war – die Wahrheit, wie ich sie kannte. Das ist die einzige Möglichkeit, einen Falschfinder auszutricksen. Indem man die Leute, die dir am meisten vertrauen, zu unwissenden Lügnern macht.«
    »Ajax hat mir erzählt, dass Paris das mit euch allen gemacht hat, um Tantalus zu hintergehen«, flüsterte Daphne. »Was glaubt ihr, woher ich die Idee hatte?« Sie und Castor tauschten einen Blick und schienen sich an etwas aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu erinnern.
    »Nun, jetzt ist es vorbei mit dem Lügen, Mutter«, sagte Helen verbittert. »Steh auf.«
    »Helen«, sagte Castor mahnend. Doch Helen ignorierte ihn und richtete ihre stetig wachsende Wut auf ihre Mutter.
    »Steh auf und sag mir, warum du mir das angetan hast.«
    Daphne drehte sich zu ihr um, aber bevor sie Helen antwortete, drangen aus dem Haus laute Rufe zu ihnen in den Garten.
    »Kommt alle schnell her!«, schrie Jason ihnen zu. »Er lebt! Hector lebt!«
    »Das kann nicht sein«, sagte Daphne und sprang auf. Sie alle rannten ins Haus.
    Hector lag auf dem

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