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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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habe dich für einen dieser wortgewandten Typen gehalten.«
    »Was soll ich sagen? Ausrutscher passieren eben«, sagte er verlegen. »Außerdem bin ich in deiner Nähe gar nicht so wortgewandt.«
    »Gut«, sagte sie leise und schmunzelte. »So mag ich dich ohnehin viel lieber.«
    Als er sie aus dem Augenwinkel ansah und lächelte, wusste Andy, dass sie ihn nie wieder mit jemand anderem verwechseln würde. Und dabei spielte das Aussehen keine Rolle. Hector war einzigartig. Andy wusste auch, dass ihm von diesem Augenblick an kein anderer Mann in ihrem Leben das Wasser reichen konnte, ob ihr das nun gefiel oder nicht.
     
    Matt beobachtete, wie Apoll Hector und Andy am Strand zurückließ und nahm die Hand vom Griff seines Dolchs. Er war mehr als erleichtert, dass nichts passiert war. Natürlich hätte er nie zugelassen, dass Apoll das Mädchen angriff, aber sich einzumischen, hätte einen Haufen Probleme nach sich gezogen. Matt versuchte, sich immer noch einzureden, dass er mit ein paar Zweifeln leben konnte, solange das Böse besiegt wurde. Er war froh, dass er sich diesen Zweifeln noch nicht stellen musste, und konnte nur hoffen, dass die Götter ihn nicht so bald dazu zwingen würden.
    Matt schlich am Strand entlang. Obwohl er sich lautlos bewegte, war ihm doch klar, dass Hector ihn sofort bemerkt hätte – wenn er nicht so mit Andy beschäftigt gewesen wäre.
    Er und Andromache waren wieder vereint. So wie Matt das sah, verband die beiden dieselbe Liebe wie zuvor. Es war eine Liebesbeziehung, die alles überstehen konnte – sogar Krieg, Hunger und den Verlust geliebter Menschen. Ihre Liebe war einer der Gründe dafür, dass Troja der Belagerung standgehalten hatte.
    Matt wünschte den beiden nur das Beste und hoffte, dass es diesmal anders ausging. Er hatte Hector gern, auch wenn sie in vielen Dingen verschiedener Meinung waren. Hector war der Einzige, der ihn wirklich verstand.
    So ist das mit Mauern, dachte Matt. Die Männer auf beiden Seiten sind sich oft mehr als ähnlich – wenn man von dem kleinen Detail absieht, wegen dem sie einander töten würden.
    Matt rannte auf den Leuchtturm von Great Point zu, wo er die Zelte seiner Truppen ausmachen konnte. Sie waren so gut getarnt, dass sie für nichts ahnende Beobachter aussahen wie ganz normale Dünen, aber Matt erkannte natürlich, was sie wirklich waren. Myrmidonennester.
    »Meister«, sagte Telamon, der lautlos neben Matt aufgetaucht war.
    Matt lächelte ihn an und drückte zur Begrüßung seine Unterarme. Es verblüffte ihn, dass er sich seinem ranghöchsten Offizier so verbunden fühlte. Freudige Erinnerungen an alte Zeiten tauchten in Matts Kopf auf. Telamon sah ihn prüfend an.
    »Ich sehe kein bisschen aus wie er, Telamon«, sagte Matt schmunzelnd.
    »Es ist nicht das Aussehen, das entscheidet«, antwortete Telamon ernst. »Es ist deine Überzeugung, die zählt.«
    »Ich weiß, was ich glaube. Ich hätte es auch geglaubt, wenn der Dolch nie zu mir gekommen wäre. Das weiß ich jetzt, und ich weiß auch, was ich zu tun habe«, sagte Matt traurig und ließ seinen alten Freund los.
    Erst jetzt bemerkte er die anderen Männer, die aus den Dünen auftauchten. Sie umringten Matt wie ein Nebel, der mit Schwertern und Pfeilen gespickt war.
    »Und genau deswegen hat der Dolch dich auserwählt.« Telamon trat einen Schritt zurück und sprach etwas lauter, damit auch die anderen zweiunddreißig Myrmidonen an ihrer Wiedersehensfeier teilhaben konnten. »Unser Meister hätte seine Überzeugung niemals einem anderen Menschen aufgezwungen. Deshalb hat es so lange gedauert. Er hat gewartet, bis er einen Geist gefunden hat, der seinem eigenen gleicht.«
    Die Krieger, die scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht waren, schritten einzeln an Matt vorbei, und jeder von ihnen musterte sein Gesicht so genau, wie es auch Telamon getan hatte. Einige seiner Kämpfer hatten monströse Ameisengesichter mit Fühlern, schwarz glänzenden Augen und einer hummerroten Haut, die aussah wie ein Panzer. Andere wirkten äußerlich beinahe menschlich, aber Matt wusste natürlich, dass dieser Eindruck täuschte.
    Matt erkannte jeden von ihnen. Aber auch sie schienen etwas an ihm wiederzuerkennen, denn nachdem sie ihn genau betrachtet hatten, strahlten sie eine gewisse Zufriedenheit aus.
    »Ich erkenne euch alle und sehe auch, dass wir viele unserer Kameraden verloren haben«, sagte Matt ehrlich betroffen.
    Sie hatten so lange auf ihn gewartet und waren gekommen, als man sie rief. Matt konnte

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