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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Einhalt bieten konnte. Sein Gesicht fühlte sich rau an, seine Finger gruben sich in ihre Haut, während er sie dicht an sich gezogen hielt. Sie hätte sich ihm widersetzen können, doch sie tat es nicht.
    Alles schien konzentriert in dem Gefühl zusammenzuschmelzen, das sein Mund auf ihren Lippen auslöste. Ein unbeschreibliches Gefühl.
    Einladend öffneten sich ihre Lippen.
    Um Konsequenzen machte sich Kirk selten Sorgen, ebenso wenig stellte er seine instinktiven Bedürfnisse infrage. Als er den Drang gespürt hatte, sie zu fühlen, sie einfach an sich zu ziehen, war er dem eben nachgegangen. Doch in diesem Fall bereute er es schnell. Sie war anders, mehr, als er sich vorgestellt hatte. Weicher, sanfter, wärmer. Es war kein Abziehbild, das er in den Armen hielt, sondern eine heißblütige Frau voller Leidenschaft.
    Und als er ihre Lippen spürte und schmeckte, merkte er sofort, dass er mehr wollte. Und genau das war die Falle, in die er gelaufen war.
    Er wollte ihr Gesicht sehen, nachdem sie ihn gekostet hatte. Ihre Augen öffneten sich langsam, sie waren sehr dunkel und tiefblau. Sie verwandelten sein Begehren in etwas
    Schmerzhaftes und dann - bevor er sich abrupt von ihr löste - in Unsicherheit.
    „Es war wirklich ein interessanter Tag, Engel."
    Und einer, den er sicher nicht so schnell vergessen würde. „Warum sagst du Matt nicht, er solle dir jemand anderen suchen?"
    Es war schon lange her, dass sie sich abgewiesen fühlen musste, und es schmerzte. Doch
    Berufsroutine und Stolz ließen sie ihre Fassade wiederfinden und färbten ihre Stimme eiskalt.
    „Wenn deine Vorstellung von männlicher
    Überheblichkeit beendet ist, kannst du gehen. Sollte ich zufällig hören, dass jemand einen Leibwächter für seinen Pudel braucht, werde ich ihm deine Karte geben."
    Das Telefon schrillte. Carrie ging hinüber, nahm den Hörer ab, vergewisserte sich aber erst, dass Kirk die Tür öffnete, bevor sie sich meldete.
    Die Stimme war ihr mittlerweile vertraut, aber noch furchterregender geworden. „Den ganzen Tag habe ich darauf gewartet, mit dir sprechen zu können. Du bist so schön, so erregend. Ich stelle mir vor, wir..."
    „Hören Sie auf!", schrie Carrie außer sich.
    „Lassen Sie mich in Ruhe!" Und verzweifelt warf sie den Hörer zurück.
    Kirk bemerkte, wie hart sie daran arbeitete, ihre äußere Beherrschtheit wiedererlangen zu können.

    Aber ihr Gesicht war so weiß wie die Wände des Raumes. Sie drehte sich um und bemerkte ihn. „Ich dachte, du wärst gegangen."
    „Ich dachte es auch." Kirk begründete sein Verhalten nie, einfach aus dem Grunde, weil er glaubte, langwierige Erklärungen schwächten die eigene Position. In diesem Fall entschied er sich, so nah wie möglich zu kommen, ohne die Linie zu überschreiten. „Carrie, wir müssen uns nicht unbedingt mögen, um diesen Fall zu lösen, und ich habe es nicht gern, einen Job halb fertig zu lassen.
    Warum vergessen wir nicht einfach, was vorhin geschehen ist?"
    Um sowohl ihrem Bedürfnis, nicht allein zu bleiben, als auch ihrem Stolz zu genügen, schenkte sie ihm ein besänftigendes Lächeln. „Ist vorhin etwas geschehen?"

4. KAPITEL
    (
    arrie wusste, dass sich Privatleben und Ruhm nicht einfach
    verbinden ließen, und so hatte sie zugunsten des Letzteren Ersteres geopfert. Wenn sie ausging, sei es um mit einem Freund ein ruhiges Essen zu genießen, sei es, dass sie mit jemandem tanzte, dann gab es darüber schon die wildesten Gerüchte, bevor der Abend vorbei war.
    Schenkte man der Presse Glauben, dann war Carries Leben voller Männer, wilder Romanzen und glühender Affären. Sie akzeptierte das aus klaren Vernunftgründen heraus. Denn würde sie sich den Sensationsreportern gegenüber grob oder feindselig verhalten, würden sowohl ihr Ruf als auch ihre Fotos in Zukunft wenig schmeichelhaft ausfallen.

    Doch auf einem ganz anderen Blatt standen das Abhören ihres Telefons und der Wachposten vor ihrem Haus. Das war nicht Bestandteil der glänzenden Seide-und-Diamanten-Scheinwelt, die sie bereitwillig der Öffentlichkeit präsentierte.
    Doch sie sollte vernünftig sein, erinnerte sie sich immer wieder. Immerhin hatte sie seit dem Anruf in ihrer Garderobe Ruhe gehabt - keine Briefe, keine Blumen, keine flüsternde Stimme. Sie sollte sich erleichtert fühlen, doch irgendwie empfand sie es eher als Ruhe vor dem Sturm.
    Während der Woche hielt ihre Arbeit sie von quälenden Gedanken ab. Wenigstens für einige Stunden am Tag konnte sie sich in die

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