03 - Hinter dunklen Spiegeln
fühlen.
„Danke." Er beugte sich vor, um an die Marmelade zu kommen, wobei sie seinen Atem auf ihren nackten Schultern spürte. „Wie ich schon einmal gesagt habe, ein wunderbares Bett."
„Wenn ich die Rechnung für die Reinigung der Überdecke bekomme, ziehe ich sie von deinem Honorar ab." Sie goss sich eine Tasse Kaffee ein und nippte vorsichtig daran, weil er noch zu heiß war.
Er biss in seinen Toast und sah sie nur an. Ganz langsam erhellte ein Lächeln sein Gesicht.
Carrie entschied, dass sie ihn nicht nur nicht mochte, sondern ihn geradezu verabscheute. „Du verstehst, ich bin beschäftigt, also, falls ..."
„Ja, das sehe ich."
„Zufällig lese ich gerade einige Manuskripte."
„Etwas Gutes dabei?"
Carrie seufzte im Stillen. Manche Männer besaßen wirklich eine selten ausgeprägte Dickfelligkeit. „Ja.
Und jetzt will ich weiterlesen."
„Ist es wieder eine männerverschlingende Rolle?"
Ruhe bewahren, verordnete sich Carrie selbst.
„Nein. Zufällig ist es eine Komödie."
„Eine Komödie?" Er lachte kurz auf. „Du?"
Ihre Augen zogen sich zusammen. „Überspann den Bogen nicht."
„Nicht aufregen, Engel. Du hast nun einmal kein Gesicht, das in eine Torte gedrückt wird."
„Es ist Schlamm."
„Wie bitte?"
„In diesem Fall wird mein Gesicht in Schlamm gedrückt."
Er wählte ein Stück Melone aus. „Das muss ich sehen."
„Ich bin sicher, wie du denken Millionen Menschen. Schließlich bist du ja ein - wie sagt man?
- Otto Normalverbraucher. Und jetzt verrate mir aber, warum du mit deinen Füßen auf meinem Bett und mit deinen Händen in meinem Frühstück bist."
„Das gehört zum Service. Der Kaffee ist wunderbar."
„Ich werde deine Komplimente weiterleiten. Also, was ist?"
„Willst du nicht essen?"
„Doran ..."
„Okay." Er zog einen schmalen Ordner unter dem Tablett hervor und öffnete ihn. „Ich habe einige vorläufige Berichte. Vielleicht bist du daran interessiert?"
„Berichte worüber?"
„Larry Washington, Arnos Leery, James Brewster.
Dann noch etwas über deinen Maskenbildner und deinen Fahrer."
„Meinen Fahrer?" Ihr Appetit war verflogen, und Carrie richtete sich entschlossen auf. Unterhalb der Spitze bemerkte Kirk altrosa Seide, und er fragte sich, wie weit hinunter sie reichte. „Das ist das Lächerlichste, was ich jemals gehört habe."
„Engel, liest du keine Kriminalromane? Derjenige, der am wenigsten verdächtigt wird, ist meist der Täter."
„Ich bezahle dich nicht, um dich Romandetektiv spielen zu las-Nora Roberts
sen, und ich bezahle dich auch nicht für solche verdammten Nachforschungen über Menschen wie Robert oder George."
„Ist dir vielleicht schon einmal aufgefallen, wie Robert dich ansieht?"
„Darling, alle Männer sehen mich so an." Ihre Kopfbewegung war filmreif.
Er trank seinen Kaffee und ließ sie dabei nicht aus den Augen. Es bereitete ihm bei ihr immer wieder Schwierigkeiten, Schein und Wirklichkeit auseinanderhalten zu können. „Irgendwo muss ich anfangen, also beginne ich bei den Menschen deiner nächsten Umgebung."
„Gleich erzählst du mir noch, du würdest Matt überprüfen." Als
er nichts erwiderte, sah sie ihn forschend an. „Du machst Witze. Matt * «
ist ...
„Ein Mann", beendete Kirk.
Außer sich vor Wut, nahm Carrie das Tablett und beförderte es unsanft auf Kirks Schoß. Der Kaffee spritzte über die Tassenränder. „Ich werde es nicht zulassen, dass Menschen, die mir etwas bedeuten, ausspioniert und in Verlegenheit gebracht werden.
Matt ist mein bester Freund, und ich hatte den Eindruck, deiner auch."
„Hier geht es um eine wirklich ernst zu nehmende Angelegenheit, Engel."
„Dann ist eben für uns die Angelegenheit beendet.
Die Anrufe haben aufgehört, ebenso die Briefe."
„Für ganze achtundvierzig Stunden."
„Das reicht mir. Ich zahle dir noch ..." Das Weitere blieb ihr im Halse stecken, als das Telefon neben ihrem Bett schrillte. Ohne es zu bemerken, ergriff sie Kirks Hand.
„Sie nehmen unten ab. Keine Panik. Ganz ruhig", sprach er ihr zu. „Wenn er es ist, versuche ihn so lange wie möglich zum Reden zu bringen. Wir brauchen Zeit, um den Ort des Anrufs ausfindig zu machen." Als die Sprechanlage summte, zuckte sie zusammen. „Reiß dich zusammen, Carrie, du schaffst es."
Sie bemühte sich, ruhig zu atmen, als sie sich über die Sprechanlage meldete. „Ja?"
„Ein Mann ist am Apparat, Miss O'Hara. Er sagt seinen Namen nicht, aber er meint, es sei wichtig.
Soll ich ihm sagen,
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