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03_Im Brunnen der Manuskripte

03_Im Brunnen der Manuskripte

Titel: 03_Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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was Perkins uns hinterlassen hat.«
    Er ging kurz weg und kehrte mit einem Vogelkäfig zurück, in dem eine
    Feldlerche saß. Den Käfig stellte er auf den Tisch.
    Ichsah den Vogel an, und der Vogel schaute zurück.
    »Das ist der Beweis?«
    »Das hat jedenfalls Perkins gesagt.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was er gemeint hat?«
    »Nicht die geringste«, seufzte Deane. »Er war längst vom Minotaurus
    verdaut, ehe er uns etwas zu erklären vermochte.«
    Ich beugte mich vor und roch – Honigmelonen.
    »Es ist UltraWord™«, hauchte ich.
    »Wirklich?« sagte Deane überrascht. »Woher wissen Sie das?«
    »Das hat damit zu tun, dass ich Außenländerin bin. Ich habe einen Plan,
    aber dazu muss ich mich frei bewegen können. Der Protokollführer darf
    mich nicht länger mit seinen Verdächtigungen verfolgen.«
    »Dafür kann ich sorgen«, lächelte Deane. »Kommen Sie, ehe es noch
    schlimmer wird.«
    »Keine Spur?« fragte der Protokollführer. »Warum kann er
    die Spur nicht aufnehmen? Was ist los, Harris?«
    »Ich weiß nicht, Sir. Mit Ihrer Erlaubnis würde ich gern auf
    allen Fluren der Großen Bibliothek Textsiebe aufstellen. Heep
    ist ab sofort Ihre persönliche Leibwache. Next ist offensichtlich
    geisteskrank und wird Sie zu töten versuchen – das scheint mir
    ganz offensichtlich. Habe ich Ihre Genehmigung, einen Terminierungsbefehl beim GattungsRat zu beantragen?«
    »Nein. Zu einem solchen Schritt bin ich nicht bereit. Eine
    Außenländerin töten lassen? Ohne mich.«
    Tweed wollte gehen, aber der Protokollführer rief ihn zurück.
    »Thursday hat gesagt, es gebe mit UltraWord™ ein Problem,
    Tweed. Sollen wir TextGrandCentral bitten, die Einführung zu
    verschieben?«
    »Soll das heißen, Sie nehmen das alles ernst, Sir?« rief Tweed
    empört. »Entschuldigen Sie, aber Next ist eine Mörderin und
    Lügnerin. Wie viele Leute soll sie denn noch umbringen?«
    »UltraWord™ ist wichtiger als wir alle«, sagte der Protokollführer. »Auch wenn sie eine Mörderin ist, könnte sie etwas
    entdeckt haben, was für uns alle ein Risiko darstellt. Wir können es uns nicht leisten, so etwas zu ignorieren.«
    »Na ja«, sagte Tweed langsam. »Wir können die Einführung
    natürlich verschieben. Wenn Sie glauben, dass es notwendig ist,
    sollten wir das vielleicht tun. Aber dann fällt dieses große
    Ereignis nicht mehr in Ihre Amtszeit. Das würde mir außerordentlich leid tun. Es wäre ein krönender Abschluss Ihrer Tätigkeit, und es wäre nur recht und billig, wenn Sie damit in die
    Geschichte eingingen.«
    Der Protokollführer rieb sich nachdenklich das Kinn. »Was
    für Tests können wir denn noch machen?« fragte er schließlich.
    Tweed lächelte. »Ich weiß auch nicht, Sir. Wir haben den Flight
    Manual-Konflikt gelöst und AutoPageTurnDeluxe™ überarbeitet. Die Windschnittigkeit wurde verbessert, und das EsperantoModul arbeitet jetzt hundertprozentig. Alle Probleme sind offen
    erörtert und in einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelöst
    worden. Wir brauchen das Upgrade, und wir brauchen es jetzt.
    Die Popularität der Nonfiktion wächst ununterbrochen, das
    dürfen wir nicht vergessen.«
    Heep flüsterte Tweed etwas ins Ohr.
    »Das war eine Information von unserem Nachrichtendienst,
    Sir«, sagte Tweed. »Wie es scheint, hat Next in den letzten
    Wochen unter einem Mnemonomorphen gelitten.«
    »Du meine Güte!« keuchte der Protokollführer. »Sie weiß
    womöglich gar nicht, was sie getan hat!«
    »Das würde zumindest ihren überzeugenden Auftritt erklären«, bestätigte Tweed. »Eine Frau ohne Erinnerung an ihre
    Schandtaten hat natürlich auch keine Schuldgefühle. Habe ich
    jetzt Ihre Erlaubnis, einen Terminierungsbefehl zu beantragen?«
    »Ja«, seufzte der Protokollführer und setzte sich müde, »ja, es
    ist wohl das Beste. Und die Einführung von UltraWord™ geht
    planmäßig über die Bühne. Wir haben schon viel zu lange
    getrödelt.«

    Wir sprangen ins Jurisfiktion-Hauptquartier zurück. Tweed
    und Heep waren allein mit dem Protokollführer. Sie studierten
    ein Dokument, bei dem es sich um den Terminierungsbefehl
    für mich handelte, wie ich später erfuhr. Ich hatte Deanes
    Pistole in meiner Hand und zielte – auf Deane.
    Der hielt die Hände hoch.
    Heep und Tweed warfen sich einen nervösen Blick zu.
    »Ich habe einen Gefangenen für Sie, Herr Protokollführer«,
    verkündete ich. »Er wird meine Unschuld beweisen. Deane,
    sagen Sie dem Protokollführer, was Sie mir gesagt haben.«
    »Gehen Sie

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