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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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ihrer Umarmung, ehe er langsam sein Kinn auf ihr goldblondes Haar legte.
    Auf der Anhöhe zügelte Hugo sein Pferd und blickte zu ihnen zurück. Regungslos verharrte er, eine Silhouette vor dem Horizont, bevor er ins Tal davongaloppierte.

    „Adam? Bei Almack’s? Das glaube ich kaum!“, sagte William. Der bloße Gedanke erheiterte ihn, und er wischte sich eine Lachträne aus den Augen.
    June schaute ihn leicht entrüstet an. „Als er uns in Windrush besuchte, schienen er und Sylvie ... interessiert aneinander. Wenn er sie attraktiv findet, dachte ich, er würde sich vielleicht die Mühe machen, einen solchen Ort aufzusuchen.“
    William bedachte seine Gemahlin mit einem liebevollen Lächeln. „Ich denke, da geht deine Zuversicht mit dir durch, meine Liebe“, sagte er sanft. „Meiner Ansicht nach zieht Adam es vor, Junggeselle zu bleiben. Aber wenn Sylvie ihn vermisst, kann ich gerne zur Upper Brook Street gehen und herausfinden, wo ihr vielleicht auf ihn treffen könnt.“
    „Wag es ja nicht!“, sagte June ärgerlich. „Es liegt an ihm, sie aufzusuchen. Meine Schwester hat es nicht nötig, um die Aufmerksamkeit eines Mannes zu buhlen. Er hat uns am Montag begrüßt, als er in seiner Karriole unsere Kutsche in Pall Mall passierte, und weiß also, dass Sylvie in der Stadt ist. Es wundert mich ein wenig, dass er uns noch nicht seine Aufwartung gemacht hat. Er schien mir sogar ein wenig ...
    distanziert.“
    William zog eine Augenbraue hoch. „Und Sylvie? Fühlt sie sich ebenfalls von ihm brüskiert?“
    „Sie weicht beharrlich jedem Gespräch über ihn aus. Was natürlich zeigt, dass sie Adam keinesfalls gleichgültig gegenübersteht.“
    William schaute seine Gemahlin nachdenklich an. Er hatte Adam vor wenigen Stunden in seinem Klub getroffen. Sie hatten sich gut unterhalten, doch als das Gespräch auf Junes Familie kam, hatte Adam rasch das Thema gewechselt. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Vielleicht war es der süßen Sylvie ja tatsächlich gelungen, etwas zu bewerkstelligen, was seines Wissens nach bisher keine Frau erreicht hatte: Adam Townsends Herz zu berühren. Es wäre interessant, herauszufinden, ob diese Vermutung zutraf. Dieser Gedanke veranlasste ihn, fröhlich zu sagen: „Na schön, wenn dir so sehr daran gelegen ist, dass deine Schwester ihm begegnet, sollten wir diese Einladung vielleicht annehmen.“ William nahm eine goldgeränderte Karte aus dem Stapel auf dem Marmorkamin und gab sie seiner Gattin. „Lady Burdett und er stehen sich sehr nahe. Wenn er Zeit hat, wird er ihre Kartenparty sicher besuchen.“
    June bedachte ihren Gatten mit einem vernichtenden Blick. William schien der Gedanke immer noch zu amüsieren, dass sein Freund eine der Veranstaltungen bei Almack’s besuchen könnte, die von Debütantinnen auf der Suche nach einem geeigneten Gatten bevölkert wurden. Im Nachhinein wurde auch ihr klar, wie töricht die Annahme war, ein solch begehrter, intelligenter Mann wie Adam fände die Teilnahme an einer solch langweiligen Gesellschaft, bei der zudem nur Limonade serviert wurde, verlockend. Abwehrend sagte sie: „Ich bin mir nicht sicher, ob es eine so kluge Idee wäre, Sylvie zu einer Soiree mitzunehmen, die von Adams Mätresse gegeben wird.“

    William zuckte die Schultern. „Ich wollte nur helfen, Liebling“, sagte er. „Außerdem ist Deborah Burdett nicht mehr seine Geliebte. Aber sie sind meines Wissens immer noch befreundet.“
    Die Debatte über das Verhältnis von Adam und Lady Burdett endete abrupt, als Sylvie das Zimmer betrat. June blickte ihre Schwester strahlend an. „Wir haben gerade davon gesprochen, dass es zur Abwechslung vielleicht ganz angenehm wäre, eine Kartenparty zu besuchen, Sylvie. William wird uns begleiten. Aber ich habe auch noch Karten für Almack’s, wenn es dir lieber ist.“
    Sylvie schauderte. „Nein, dorthin möchte ich so schnell nicht wieder. Wenn es euch recht ist, gehe ich gern mit euch zu dieser Kartenparty.“
    „Nun, dann ist das also abgemacht.“ June legte die Einladung zurück auf dem Kamin und unterdrückte ein Seufzen. Trotz ihrer Anstrengungen, Sylvie zu unterhalten, spürte sie, dass ihre Schwester der gesellschaftliche Trubel langweilte und sie Heimweh verspürte. Es war ganz offensichtlich, dass Sylvie nur ihrer Mutter zuliebe versuchte, ihr ungestümes Temperament zu zügeln. Vielleicht wollte sie für ihre Eskapade büßen, indem sie die Rolle der anständigen jungen Dame spielte und versuchte, einen Gatten

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