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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Wir sind nicht arm.
    Wir sind nicht ruiniert. Der Tag, an dem ihr durch mein Tun auf der Straße landet, ist der Tag, an dem ihr mir vorwerfen könnt, meine Pflichten als Familienoberhaupt vernachlässigt zu haben. Doch bis dahin und wenn ihr weiterhin meinen Schutz genießen wollt, möchte ich nichts mehr darüber hören!“ Und mit dieser spitzen Bemerkung marschierte er aus dem Raum und knallte die Tür dramatisch hinter sich zu.
    In die Stille hinein tadelte Gloria mit bebender Stimme: „Du hättest nicht in diesem Ton mit deinem Vater sprechen dürfen, Rachel. Das war sehr ungehörig von dir. Ich behaupte nicht, dass er schuldlos sei, aber Männer werden immer spielen und Geld dabei verlieren. Seit undenklichen Zeiten haben Güter so den Besitzer gewechselt.
    Euer Papa war ... unklug und ... glücklos, aber, wie er schon sagte, es ist nicht das Ende der Welt.“
    „Glücklos!“, brachte Rachel mühsam hervor. „Glaubst du wirklich, das hat irgendetwas mit Glück zu tun?“ Sie trat ans Fenster. Ihr war eiskalt, und doch wurde sie von heißem Zorn erfüllt. Unzählige quälende Gedanken gingen ihr durch den Kopf, allerdings ging es über ihre Kräfte, auch nur einen davon auszudrücken, weil tiefe Verzweiflung sie lähmte. Sie atmete tief ein und schloss kurz die Augen.
    „Vielmehr würde ich sagen, dass alles raffiniert eingefädelt worden ist. Vater hatte kein Pech. Windrush beim Kartenspiel zu verlieren, war einfach nur Teil seines großartigen Plans. Er möchte eine alte Rechnung begleichen und sein Gewissen erleichtern. Alles ist die Schuld dieses hinterhältigen irischen Ekels!“
    „Rachel!“, tadelte ihre Mutter sie scharf und erhob sich. „Ich möchte kein solches ...
    Gerede mehr hören. Du vergisst dich und verhältst dich vor lauter Verbitterung ungehobelt und ordinär! Du hast doch gehört, was dein Papa gesagt hat. Der Earl hat fair gewonnen. Es gab Zeugen bei dem Spiel. Dein Onkel Chamberlain war da so wie auch Mr. Pemberton. Die Aussage dieser beiden Herren wirst du ja wohl nicht anzweifeln, oder? Dein Vater hat betont, er könne sich nicht über Lord Devane beklagen und habe keine Beschuldigungen vorzubringen gegen die Art, wie das Spiel in jener Nacht abgehalten wurde.“
    Rachel lachte freudlos. „Nein, er beschuldigt niemanden. Aber ich klage sehr wohl an. Dieser irische ...“ Sie hielt sich nur mühsam zurück, ein ganz besonders saftiges Schimpfwort auszusprechen. „Dieser irische Major hat mich auch getäuscht. Ich dachte, er meinte es ernst, als er bei den Pembertons behauptete, er wolle den Klatsch zum Schweigen bringen und vergangenes Unrecht vergessen. Seine Absicht war natürlich das genaue Gegenteil. Jetzt hat er uns zum Gespött des ton gemacht und sich endgültig an uns gerächt ... an mir gerächt. Und mein eigener Vater erlaubt es ihm, hat sogar mit ihm intrigiert, weil er glaubt, es ihm schuldig zu sein.
    Wahrscheinlich mag er den Mann sogar immer noch, trotz allem, was geschehen ist.“
    Sie sah ihre Mutter mit Tränen in den Augen an. „Ich glaube, er mag ihn immer noch um einiges mehr als mich ... sein eigen Fleisch und Blut.“
    Gloria ging mit ausgebreiteten Armen auf sie zu, aber Rachel wandte sich ab, wischte sich ungeduldig über die Wangen und lachte bitter. „Sicher erkannte Devane, dieser Teufel, dass Papa in seinem trunkenen Zustand fähig sein würde, Windrush einzusetzen. Wie du schon sagtest, Mama, seit Ewigkeiten werden Güter am Spieltisch verloren. Er wusste, dass dieses Gut mein Erbe ist. Er wusste, dass es niederschmetternder für mich sein würde, es an Devane zu verlieren, als zu hören, es wäre durch eine Naturkatastrophe dem Erdboden gleichgemacht. Seit wir wieder hier sind, hast du mich mehrere Male gefragt, ob Lord Devane und ich jetzt Freunde geworden sind, und ich habe dir nicht richtig geantwortet. Doch nun will ich es tun.
    Ich weiß ohne den Hauch eines Zweifels, dass wir keine Freunde sind, Mama.
    Vielmehr kann ich dir versichern, wir sind dabei, erbitterte Feinde zu werden.“

7. KAPITEL
    „Geh bitte nicht, Rachel. Es ist nicht nötig. Mir macht es wirklich nichts aus, in London zu heiraten, und ich weiß, dass auch William nichts dagegen haben wird.
    Wie Papa schon sagte, gibt es auch gewisse Vorteile für die Gäste ...“
    „Die Gäste sind mir völlig gleichgültig, und das sollten sie dir auch sein! Es ist dein Tag, deiner und Williams. Wage es ja nicht, ihm zu schreiben, dass es eine Änderung geben wird. Du wirst auf

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