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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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vom Gespräch mit Ihrer Freundin abgelauscht. Wie auch die Dinge über Lord Devane, die kaum zu glauben sind.“ Er schüttelte fassungslos den Kopf. „Seine Lordschaft ist immer sehr gut zu Annie und mir gewesen. Der Richter da draußen will Annie ruinieren, wissen Sie. Er will mich aus dem Weg schaffen, damit sie ihm ausgeliefert ist. Ich sagte Lord Devane, dass Goodwin uns in die Enge getrieben hatte, und er nahm uns auf. Und es ist nichts an den Gerüchten, die behaupten, er hätte es aus Eigennutz getan. Er hat Annie nie berührt.“ Er seufzte.
    „Noreen hat mir auch von Ihrer Schwester Isabel erzählt. Sie hat mir alles gesagt ...“
    „Alles ...“, wiederholte Rachel.
    „Ja, Ma’am. Und deswegen habe ich es getan. Ich kenne mich besser als sonst jemand mit dem Unglück aus, das reiche Männer verursachen. Goodwin will mich baumeln sehn, damit er Annie ruinieren kann. Solche Männer machen mich krank.“
    Er holte tief Luft. „Ich muss Sie das fragen, Miss Meredith. Noreen hat versprochen, sie kümmert sich um Annie, wenn mir was passiert. Sie werden doch beide bei sich behalten, oder?“
    Die Rührung hatte Rachel die Kehle zugeschnürt, und bevor sie ihn beruhigen konnte, wurde die Tür aufgerissen und Goodwin, gefolgt von Joseph Walsh, betrat den Raum. Sams Herz setzte einen Schlag aus. Jetzt war es so weit. Er würde entweder dem Galgen zugeführt werden oder in ein Land verbannt, das schlimmer sein musste als selbst der Galgen. Plötzlich fühlte er sich sehr jung und wünschte, er hätte mehr als seine achtzehn Jahre erleben können.
    „Sie hatten Ihre fünf Minuten, Miss Meredith. Es wird Zeit, den Verbrecher abzuführen.“
    Rachel hob stolz das Kinn und sagte klar und deutlich: „Wir sind noch nicht bereit zu gehen.“
    Joseph starrte sie entsetzt an, und sobald der Sinn ihrer Worte ihm klar wurde, machte er den Eindruck, er könnte jeden Moment ohnmächtig werden.
    Arthur Goodwin lächelte lediglich. „Wie unnötig ehrlich von Ihnen, meine Liebe.
    Man hätte Sie ja vielleicht gar nicht verdächtigt. Doch ich gebe zu, ich ahnte es.
    Welch seltsamer Zufall, dachte ich, dass Sie sich ausgerechnet dann im Haus befinden, wenn Ihr Diener Wertgegenstände entwendet, die Ihnen so nützlich sein können. Und was kann der arme Trottel hier denn schon mit der Besitzurkunde anfangen?“ Ein anzügliches Grinsen begleitete seine Worte. „Nun lassen Sie uns gehen, bevor Lord Devane nach Hause kommt. Ich bezweifle sehr, dass jener aufrechte Gentleman sich von zwei so traurigen Gestalten wird stören lassen wollen ...“
    „Er ist bereits gestört worden, Goodwin“, unterbrach ihn eine Stimme.
    Alle Anwesenden im Rosa Salon schienen erstarrt zu sein. Connor stand in lässiger Haltung genau an der offenen Tür. Sein Hemd stand am Hals offen. Irgendwann im Lauf des Abends musste er sich des Krawattentuchs entledigt haben. Den elegante Frackrock hatte er achtlos über eine Schulter geworfen. Offenbar hatte Connor den ganzen Abend der Zügellosigkeit gefrönt, denn sein Gesicht war blass, und seine Augen drohten ihm jeden Moment zuzufallen. Kurz, der aufrechte Gentleman stellte, ganz im Gegenteil, die Verkörperung des lasterhaften Edelmannes dar.
    Er stützte sich am Türrahmen ab. Seine nächsten Worte bewiesen, dass er betrunken war, aber dennoch wach genug, um zu begreifen, was um ihn herum vorging.
    „Joseph, beschäftige ich zu viel Personal?“, nuschelte er leise.
    Joseph Walsh starrte ihn nur an, unfähig, ein Wort auszusprechen, obwohl er die Lippen lautlos bewegte.
    Seine Lordschaft hob fragend die Augenbrauen. „Nun?“, fragte er mit einem Unterton, der nichts Gutes ahnen ließ.
    „Ich glaube nicht, Mylord“, brachte Joseph schließlich hervor.
    „Dann erklären Sie mir bitte, warum ich eben mindestens sieben Bediensteten begegnet bin, die offensichtlich nichts Besseres zu tun haben, als mich anzugaffen.“
    Joseph schluckte mühsam und setzte sich hastig in Bewegung. „Ich kümmere mich um sie, Mylord.“
    „Tun Sie das“, riet Connor ihm mit einem kühlen Lächeln. „Kümmern Sie sich um sie, bevor ich es tue und auch Sie um Ihre Stellung bringe.“
    Joseph zwängte sich an Connors breiter Schulter vorbei und eilte davon, bevor sein Herr sich müde vom Türrahmen abstieß und in den Raum trat. Zunächst richtete er den Blick unter halb gesenkten Lidern auf Arthur Goodwin.
    Sieh mich an, flehte Rachel innerlich. Bitte, sieh mich an. Als er ihr den Gefallen tat, zuckte sie unter der

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