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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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of
Carrington, eine gebieterische Erscheinung in Rot. Die winzige Herzogin hatte
die Unverschämtheit besessen, Juliannas Kleidersaum mit der Spitze ihres
Gehstocks anzuheben. Das Kleid war aus schimmernder, bernsteinfarbener Seide
gefertigt und fiel von der Brust in duftigen, weichen Falten herab, die die
Knöchel anmutig umspielten und die schlanke Gestalt betonten. Juliannas Zofe
hatte ein Perlenband durch die hochgesteckten Locken gezogen. Schneeweiße
Handschuhe reichten über die Ellbogen bis fast hinauf zu den zierlichen
Puffärmeln.
    »Diese Farbe steht Ihnen
ausgezeichnet, meine Liebe. Bringt das Kastanienbraun Ihres Haares zur Geltung.
Und die eingeflochtenen Perlen — bezaubernd.«
    Julianna hörte kaum zu. »Oh, guten
Abend, Euer Gnaden. Und vielen Dank.« Nie im Traum wäre sie unhöflich gewesen.
Eine Herzoginwitwe überging man nicht. Außerdem gehörte die Duchess praktischzur Familie. »Ah, Euer Gnaden, darf ich Sie
bitten .«
    »Ich habe gesehen, wie Sie vorhin
Ihre Brüder beobachtet haben. Ohne dass man es Ihnen angesehen hat, habe ich
Ihre Einsamkeit gespürt.«
    Es fehlte nicht viel und Julianna
hätte nach Luft geschnappt. »Euer Gnaden, ich bin wirklich nicht einsam !«
    Die Duchess nickte weise. »Kind,
wenn man in meinem Alter ist, sieht man viele Dinge.« Sie machte eine
bedeutungsvolle Pause. »Sie wissen, dass ich es als meine Aufgabe betrachte,
ein Paar zusammenzubringen — und ich habe tatsächlich viele erfolgreiche Ehen
gestiftet. Schließlich habe ich auch vorhergesehen, dass Justin der perfekte
Mann für Arabella ist — ausgerechnet hier, in diesem Ballsaal! Und dann
natürlich Sebastian und Devon.« Ihr Mündchen wurde spitz. »Meine Liebe, ich
hatte mich jetzt einige Zeit von der Gesellschaft zurückgezogen, aber ich würde
mich glücklich schätzen, wenn Sie mir erlauben, einen passenden Ehemann für Sie
auszusuchen.«
    Julianna hätte beinahe laut
aufgestöhnt. Die Duchess tat nichts lieber, als Paare zu verkuppeln. Julianna
war es bisher gelungen, die alte Dame in diesem Punkt zu entmutigen.
    »Euer Gnaden«, begann sie.
    Die Duchess schob die gichtigen
Finger in Juliannas Armbeuge. »Glauben Sie mir, liebe Julianna. In diesen
Dingen habe ich viel Erfahrung. Also«, sagte sie energisch, »es fragt sich nur
wer. Wie Sie wissen, mag ich Sie besonders gern. Der infrage kommende Mann muss
also etwas Besonderes
sein und hervorragend
zu Ihnen passen. Er muss eine hochgestellte Persönlichkeit sein, einen guten
Ruf, einen untadeligen Charakter haben. Darunter heiße ich nichts gut.« Sie
zwinkerte ihr zu. »Und gutaussehend. Ah, ja, er muss gut aussehen. Oh, da weiß
ich jemanden für Sie !«
    »Euer Gnaden«, sagte Julianna
bestimmt.
    »Also, wo zum Teufel steckt er? Ich
habe ihn doch vorhin gesehen. Da ist er!« Der herzogliche Stock schnellte in
die Höhe und beschrieb einen schwungvollen Kreis. Julianna hätte beinahe einen
warnenden Schrei ausgestoßen, denn er sauste knapp am Arm eines
vorbeischlendernden Earls vorbei. Die alte Dame rührte das nicht.
    »Granville«, rief sie. »Kommen Sie
einen Augenblick her!«
    Verflixt! Zu spät, um sich unauffällig
zurückzuziehen. Aus dem Augenwinkel sah Julianna, dass der Herr stehen
geblieben war. Vielleicht ließ sich das Ganze mit einem Lachen abtun ...
    Die Blicke schweiften ab, eilten
aber ruckartig zurück. Der Mann drehte sich ... drehte sich um.
    Der Herzschlag setzte aus. Die
Schulterpartie kam ihr irgendwie bekannt vor, auch die Haltung.
    War sie verrückt geworden? Oh, Gott,
jetzt sah sie ihn. Nicht nur im Traum. In Fleisch und Blut.
    Neben ihr streckte die Duchess die
Hand aus. Er beugte sich darüber. Richtete sich auf...
    Die Herzoginwitwe gurrte wie eine
Taube. »Darf ich Ihnen Lady Julianna Sterling vorstellen. Julianna, darf ich
Sie mit Viscount Granville bekannt machen.«
    Langsam hob Julianna den Kopf. Sie
sah sich einem beeindruckend breiten Brustkorb gegenüber. Ihr Blick kletterte
unaufhaltsam nach oben und erfasste ein kantiges, fein gemeißeltes Kinn.
Beinahe verzweifelt blickte sie ihm ins Gesicht.
    Gott steh mir bei, er war es
wirklich. Er war hier. Es war Dane.

Vierzehntes Kapitel
    Die Frage, wer von den beiden
überraschter war ... Dane oder Julianna … ließ sich unmöglich beantworten.
    Viscount … Viscount.
    Die Worte schienen buchstäblich in
der Luft zu schweben. Ihre Zunge hatte sich in einen tauben Knoten verwandelt
und sie war nicht in der Lage, etwas von sich zu geben.
    Seine Erscheinung im

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