Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
Vom Netzwerk:
Ohnmacht nahe.
    »Mach dich nicht über mich lustig! Spiel nicht mit mir.«
    Sein Lächeln verschwand.
    »Dane. Dane. Nicht einmal
dein Name ...«
    »Das ist er.«
    »Und du bist Viscount Granville? Das
musst du sein, denn die Duchess scheint dich gut zu kennen.«
    »Das bin ich.«
    »Mehr hast du nicht zu sagen?«
    Er blickte sie wortlos an.
    »Sag mir die Wahrheit, Dane, oder
ich mache ...« »Nicht so laut! Verdammt, Julianna, du bist außer dir.«
    »Ich bin nicht außer mir. Ich bin
wütend. Du hast mich getäuscht«, beschuldigte sie ihn.
    Immer noch dieses furchtbare
Schweigen. Julianna verlor die Beherrschung. Ihre Hand schoss hervor und
landete brennend auf seiner Wange.
    Er stand einfach da. Es flammte in
ihr auf. Sie hätte es wieder getan, aber dieses Mal umspannten kräftige Finger
ihr Handgelenk.
    Dane war ebenfalls aufgebracht.
»Muss ich dich daran erinnern, dass du mich ebenfalls getäuscht hast, Miss
Julianna Clare? Wusste ich doch, dass ich dir vorher schon einmal
begegnet war... Mein Gott, die Schwester einer Marquess. Hätte ich das gewusst,
dann hätte ich dich sofort nach London zurückgebracht. Glaube mir, ich hätte
dich niemals angefasst.«
    »Ich hatte Angst, Dane! Ich ahnte ja
nicht, was du tun würdest, wenn du wusstest, wer ich war. Und dann später
schien es bedeutungslos zu sein. Ich dachte nicht, dass wir uns wiedersehen
würden. Übrigens war es nicht so, als ob du ... als ob wir ...«
    Sein Blick ließ sie innehalten.
»Glaube mir, Liebes, wenn deine Brüder wüssten, was ich getan habe, würden sie
mit Freuden zusehen, wie ich in einer Zelle in Newgate verfaule.«
    »Oh!«, rief sie erbittert. »Hätte es
wirklich eine Rolle gespielt, wer mein Bruder ist? Du wirst auch ohne seine
Zutun in Newgate enden.«
    Er blickte sie nachdenklich an und
lächelte. »Nicht, wenn ich es verhindern kann.«
    Diese Überheblichkeit! »Lass mich
los, Dane.« »Erst wenn du mir versichert hast, dass du schweigst.«
    »Da gibt es wohl nur eine
Möglichkeit.«
    Er grollte. »Ich hätte meiner
Eingebung folgen sollen. Ich wusste, dass es besser wäre, heute Abend nicht
hierher zu kommen!
    Julianna hielt den Atem an und
senkte den Blick. Mein Gott, dachte sie aufgebracht, fiel es ihm so leicht, ihr
Herz vom Himmel in den Höllenschlund zu schleudern?
    Er ließ ihr Handgelenk los. »Du
lieber Himmel«, murmelte er. »Das tut mir leid. Ich hätte es nicht sagen
sollen.« Er schien zu zögern. »Julianna, bitte. Bitte, vertraue mir.«
    Vertrauen. Ihm vertrauen! Innerlich
schrie sie auf. War das nur ein Spiel? Waren es nur Schmeicheleien? War der
Gentleman gespielt? Oder der Straßenräuber? Das Herz zog sich ihr zusammen.
Hatte er auch den zärtlichen Liebhaber gespielt?
    Was auch die Wahrheit sein mochte,
sie würde sie erfahren, aber sie würde ihm nicht blind vertrauen.
    Julianna hob den Kopf. »Es wäre
vielleicht ratsamer, mir zu vertrauen«, sagte sie seelenruhig
    »Wie meinst du das?«
    »Wir müssen uns unterhalten,
Mylord.«
    Er presste die Lippen aufeinander,
auch entging ihr der wachsame Ausdruck seiner Augen nicht. »Meinst du?«
    »Du bist Meister darin, im Dunkel
der Nacht zu verschwinden, Dane. Aber nicht heute Abend. Nicht jetzt, denn ich
werde schreien. Ich schreie auf der Stelle lauthals los und verkünde jedem —
jedem! —, wer die Elster in Wirklichkeit ist.«
    Seine Augen verengten sich. »Wieso
bist du dir so, sicher, dass ich es
nicht abstreiten und für eine Lüge erklären würde?«
    Julianna reckte sich. »Das würdest
du nicht tun.«
    Dane war sprachlos. Auch wenn er in
seinem Leben niemals so wütend gewesen war, blickte er voller Bewunderung in
die unnachgiebig aufblitzenden blauen Augen.
    »Bist du allein gekommen?«
    »Ja.«
    Er verzog den Mund. »Dann darf ich
dich nach Hause begleiten.«
    Mit gesenktem Kopf und
geschlossenen Augen lehnte sie in den weichen, burgunderroten Samtpolstern
seiner Kutsche. Ein wilder Aufruhr tobte in ihrer Brust. Es war so viel
geschehen, dass sie noch immer benommen war. Sie konnte noch nicht alles
begreifen. Und glauben. Vielleicht hatte sie es sich ja nur eingebildet.
Vielleicht hatten sie ihre Träume und Sehnsüchte zum Narren gehalten?
    Nein. Er war noch da und schien zu
ihrem Kummer die Ruhe selbst zu sein.
    Mit über der Brust verschränkten
Armen betrachtete er sie. »Hast du dich wieder einigermaßen erholt?« »Wie
bitte?«
    »Ich dachte schon, du würdest
ohnmächtig werden, oder deiner Hysterie erliegen.«
    »Du warst ebenso

Weitere Kostenlose Bücher