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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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habe dir deine Jungfräulichkeit geraubt. Allein die Ehre verlangt es, dass
ich dich heirate.«
    Ehre. Ehre. In
ihrer Brust zog sich etwas schmerzhaft zusammen. Die Ehre hatte Thomas
gezwungen, Clarice zu heiraten, dachte sie benommen. Es hatte lange gedauert,
bis sie darüber hinweggekommen war, aber Thomas hatte das Richtige getan, als
er sich für Clarice entschied.
    Aber Julianna
wollte mehr. Sie verdiente mehr.
    »Was geschehen ist,
ist geschehen. Du hast mir nichts, aber auch gar nichts genommen, was ich dir
nicht freiwillig gegeben hätte. Ich werde dich doch nicht heiraten, nur weil
wir einen Augenblick lang von Sinnen waren!«
    »Von Sinnen, sagst
du? Soweit ich mich erinnere, war es ganz anders.«
    »Muss ich deutlich
werden?«
    Er spannte die
Kiefernmuskeln. »Ich bitte darum«, kam die freundliche Antwort.
    »Wir beide sind ...
sind weltlichen Freuden erlegen.«
    »Wem? Wolltest du
nicht freiheraus sprechen? Liebes, du brauchst nicht um den heißen Brei herum
zu reden.«
    Im Licht des Tages
sah alles anders aus. Zugeben, er sah nicht anders aus. Das dunkle Haar wehte
im Wind. Die Konturen seines Mundes hatten sich zu einer scharfen Linie
verzogen. Sein Anblick hatte wie immer verheerende Auswirkungen auf ihre
Gefühlswelt.
    Sie öffnete den
Mund, schloss ihn dann wieder.
    Das hatte sie nicht
erwartet. Ihr Gesicht bekam einen fast verzweifelten Ausdruck. »Ich kann nicht
leugnen, dass wir uns zueinander hingezogen fühlen, dass dies vom ersten
Augenblick an so war. Aber vielleicht waren es die Umstände, die Enge der
Hütte. Die ständige Nähe. Ja, das ist sicherlich der Auslöser gewesen.«
    »Damit überzeugst
du keinen von uns, Kätzchen. Wir beide wissen, was uns angezogen hat. Es hat
uns wohl kaum angeregt, dafür erregt, aber ...«
    »Du sagst es selbst,
Dane. Es war wie eine Stichflamme.«
    »Du denkst, es war
Lust«, sagte er betont gleichgültig.
    »Ja, ja! Wild und
fleischlich.«
    »Fleischlich!« Er
gab ein angewidertes Geräusch von sich.
    »Wenn ich heirate,
wenn ich jemals heirate«, betonte sie, »dann aus anderen Gründen. Nicht aus
einem verrückten Moment heraus.«
    Er starrte sie
ungläubig an. Dann wechselte sein Gesichtsausdruck. Heftiger Zorn packte ihn.
    »Du lehnst mich ab?«
    »Ich ...
Anscheinend ist dies der Fall.«
    Mit einem Fluch war
er auf den Beinen. In Juliannas Kopf drehte sich alles, als sie plötzlich
merkte, dass sie ihm gegenüberstand.
    »Ich könnte beinahe
glauben, du willst mir eine Lektion erteilen. Etwa, weil ich nicht offen zu
dir war?«
    »Nein, das ist es
nicht!« Er baute sich vor ihr auf, aber sie hielt sich tapfer aufrecht.
    »Liebes, wenn ich
zu deinen Brüdern ginge und ihnen eröffnete, dass wir auf fleischliche Art miteinander
verbunden sind, dann würden sie bestimmt verlangen, dass wir heiraten.«
    »Das mögen sie
verlangen, aber mich würden sie bestimmt nicht dazu bewegen. Und du auch nicht.
Ich treffe meine eigene Entscheidung, Dane.«
    »Wir werden
heiraten, Julianna.«
    »Was?«, schrie sie.
    Er blickte auf sie
herunter. »Wir werden heiraten, Liebes.«
    Sie reckte das Kinn.
»Du magst einen Titel haben und du magst gewohnt sein, Befehle zu erteilen.
Aber mir wirst du nichts befehlen.«
    Die weißen Zähne
blitzten auf. »Kätzchen«, sagte er gedehnt, »du bist zauberhaft in deinem
Trotz.«
    »Oh, halt! Wenn ich
dich gestern Abend nicht bei den Farthingales gesehen hätte, wäre das nie
passiert. Das Thema Heirat wäre niemals zur Sprache gekommen. Unsere Wege
hätten sich nie wieder gekreuzt.«
    Er verteidigte
sich. »Ich habe bereits Nachforschungen nach dir anstellen lassen, Miss Julianna
Clare - eine Aufgabe, die sich als leichter erwiesen hätte, wenn ich
nicht den falschen Namen gehabt hätte.«
    »Oh, jetzt komm mir
nicht damit!« Ihre Augen blitzten auf. Ihre Blicke wichen ihm aus, kehrten wieder
zu ihm zurück. Aber sie konnte seinem fragenden Blick nicht standhalten.
    »Ich möchte nach
Hause, Dane.«
    »Julianna ...« Er
packte sie am Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. Als sie ihn wohl oder übel
anblickte, flimmerte es ihr vor den Augen.
    Die Lippen
zitterten.
    Dane fluchte
hemmungslos vor sich hin.
    Auf dem Rückweg in
die Stadt sprach keiner von ihnen ein Wort.
    Als sie vor ihrem
Haus ankamen, war es bereits dunkel geworden. Er wandte sich zu ihr. »Ich
komme mit hinein«, war alles, was er sagte.
    »Bitte nicht«, bat
sie mit halb erstickter Stimme.
    Julianna hatte das
Gefühl, als bohre sich sein Blick mit tausend winzigen

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