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030 - Hexensabbat

030 - Hexensabbat

Titel: 030 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Ich entspannte mich und mobilisierte meine Abwehrkräfte. Nach einigen Minuten spürte ich die Ausstrahlung nicht mehr und mein Appetit kehrte zurück. Ich schaltete völlig ab und konzentrierte mich auf das Essen.
    Ich fragte mich, wer der Besucher war und was er hier wollte. Dabei konnte ich mir nicht vorstellen, daß er meinetwegen gekommen war; dazu war ich innerhalb der Schwarzen Familie zu unwichtig. Doch was bedeutete seine Bemerkung, daß ich für irgend etwas in Frage käme? Was hatte er mit mir vor?
    Nach dem Essen gingen wir in eines der Wohnzimmer. Ein Dienstmädchen servierte Champagner. Der Gast hob sein Glas und prostete zuerst meinem Onkel, dann mir und schließlich Sandra zu.
    »Das Essen war ausgezeichnet«, sagte der Dämon, und mein Onkel deutete eine Verbeugung an. »Wann wird Cocos Hexenweihe erfolgen?«
    »In drei Tagen, Herr«, antwortete mein Onkel.
    »Ich werde dabei sein«, sagte der Besucher und wandte sich mir zu. »Ich habe mich noch nicht bei dir vorgestellt, Coco. Man nennt mich Asmodi.«
    Mir fiel vor Überraschung fast das Glas aus der Hand. Meine Augen weiteten sich. Asmodi II. – das war der herrschende Fürst der Finsternis, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, der Mann, der seit über 250 Jahren die Geschicke der Familie leitete! Niemand kannte seinen richtigen Namen.
    Ich wollte etwas sagen, doch kein Laut kam über meine Lippen. Zwar hatte ich damit gerechnet, daß der Besucher ein einflußreicher Dämon war, aber daß sich der Fürst selbst die Mühe machte, mich aufzusuchen – das mußte ich erst mal verdauen.
    »Gib mir einige Proben deiner Hexenkunst«, verlangte Asmodi.
    »Was soll ich tun, Herr?«
    Asmodi sah meinen Onkel an. »Welche Stufe hat sie erreicht?«
    »Die höchste, Herr.«
    Asmodi nickte zufrieden, hob die rechte Hand, und ein blauer Blitz schoß auf mich zu. Er glitt wirkungslos an mir ab und raste zurück.
    Asmodi lachte. »Tadellos. Sie hat ein gutes Reaktionsvermögen.«
    Dann spürte ich unheimliche Stimmen, die sich in meine Gedanken schlichen. Scheußliche Monster umtanzten mich. Ich legte einen magischen Schirm um meinen Kopf, und die Erscheinungen verschwanden. Triumphierend grinste ich Asmodi an. Mit solch simplen Tricks konnte er mich nicht in Verlegenheit bringen; sie abzuwehren, hatte ich unzählige Male mit Sandra geübt.
    Ich ging zum Gegenangriff über und bewegte mich blitzschnell. Die Zeit schien stehenzubleiben. Mit wenigen Sätzen rannte ich auf Asmodi zu, löste seinen Schlips und warf ihn auf den Tisch. Dann kehrte ich auf meinen Platz zurück und entspannte mich.
    Asmodi griff nach der Krawatte und hob sie hoch. Der Schlips bewegte sich von selbst, legte sich unter dem Hemdkragen und knotete sich. »Auch die Spezialität der Familie Zamis beherrscht sie. Ich bin sehr zufrieden, Cyrano.«
    Mein Onkel lächelte geschmeichelt, und seine Verkrampftheit löste sich ein wenig. Er wechselte einen zufriedenen Blick mit Sandra.
    »Wann kehrt Coco zu ihrer Familie zurück, Cyrano?«
    »Ich bringe sie morgen nach Wien«, antwortete mein Onkel.
    »Sie scheint für meinen Zweck gut geeignet zu sein«, sagte Asmodi. »Es wird endlich Zeit, daß wir etwas unternehmen. Es ist selten, daß man heutzutage auf guten Nachwuchs stößt. Ich werde mich mit Cocos Vater in Verbindung setzen.« Er wandte sich wieder mir zu. »Geh auf dein Zimmer, Coco!«
    Ich stand auf und verbeugte mich leicht. »Gute Nacht, Herr!« sagte ich leise.
    »Schlaf gut!« erwiderte Asmodi.
    Ich nickte meinem Onkel und Sandra zu und verließ ziemlich verwirrt und aufgeregt das Zimmer. Weshalb wollte sich Asmodi mit meinem Vater in Verbindung setzen? Was hatte er mit mir vor? Asmodi wollte am Hexensabbat teilnehmen, der zur Feier meiner Hexenweihe veranstaltet wurde. Das war eine Auszeichnung, der sich nicht viele Mitglieder der Schwarzen Familie rühmen konnten. Andere Mädchen wären vielleicht glücklich darüber gewesen, doch ich dachte da anders. Ich hatte Angst vor dem Hexensabbat. Ich wollte nicht zu einer Hexe geweiht werden. Mir graute es vor den furchtbaren Dingen, die dabei geschehen würden. Aber es gab keine Möglichkeit, dem auszuweichen.
    Ich setzte mich aufs Bett und zog mich aus. Ich fühlte mich müde und wollte schlafen. Da ich zu faul war, meine Kleidungsstücke in den Schrank zu hängen, erledigte ich das auf magische Art. Der Schrank öffnete sich, und Sekunden später waren meine Kleidungsstücke darin verschwunden. Ich kroch unter die Decke und löschte das

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