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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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Pistole, die der Mörder benutzt hatte, als ich ihn bei Joyce überraschte, festzustellen. Es gelang auch, den Waffenhändler, der sie vor fünf Jahren verkauft hatte, zu finden.
    Der damalige Käufer war inzwischen in den Süden verzogen. Man fand ihn endlich in einem kleinen Städtchen am Mississippi. Er behauptete, die Waffe sei ihm während seines Umzuges verloren gegangen. Da er ein Mann war, über den man nichts Nachteiliges wusste, mussten wir ihm glauben.
    Die Fahndung nach Joyce wurde nunmehr verstärkt. Die Beschreibung des Girls und ihr Bild wurden in der Presse veröffentlicht. Ich fürchtete, sie sei der Gang in die Hände gefallen. Außerdem ließ ich, eigentlich ganz ohne plausiblen Grund, eine vertrauliche Fahndung nach dem Mädchen Vilma anlaufen und setzte mich mit Captairt Belmont von der Richmond Police in Verbindung. Er sollte versuchen, die dicke Mrs. Walker und ihren Enkel Jack aufzustöbern.
    Ich gab ihm eine genaue Beschreibung, und er versprach, sein Möglichstes zu tun. Dieselbe Beschreibung erhielten auch fünf unserer Kollegen, die Nacht für Nacht alle Night Clubs und größeren Bars abklapperten.
    Die Stadtpolizei wurde angewiesen, ihre besondere Aufmerksamkeit auf Greenwich Village zu richten und nötigenfalls rücksichtslos durchzugreifen. Dieser Einsatz lag in den Händen von Lieutenant Nicholas vom Vice Squad und Captain O’Mella vom Riot Squad.
    Phil und ich, wir hatten es vermieden uns festzulegen. Wir vertrauten dem Zufall und unserem Glück.
    So vergingen einige Tage, an denen nichts geschah.
    Washington teilte mit, dass die eingesandten Fingerabdrücke nicht registriert seien. Damit schwamm eine weitere Hoffnung dahin.
    Die Presse begann zu murren. Vorläufig waren es nur bissige Randbemerkungen und Mahnungen, aber wir wussten aus Erfahrung, dass sich in wenigen Tagen Geschrei erheben würde, wenn wir bis dahin keinen Erfolg hätten.
    Am Abend des 20. Novembers wurde ich am Telefon verlangt.
    Die Stimme am anderen Ende war leise, aber deutlich.
    »Ich bin Barney Leget. Ich denke, der Name sagt Ihnen etwas. Ich würde mich gern einmal mit Ihnen unterhalten, an einem neutralen Ort natürlich. Ich brauche Ihre Zusicherung, dass Sie mir keinerlei Schwierigkeiten machen.«
    Ich kannte Barney Leget, wenn auch nur nach der Fotografie und dem Namen. Er war ein alter, ausgekochter Gangster, einer von denen, die nur sehr selten erwischt werden.
    Eine Zeitlang waren Gerüchte aufgetaucht, er sei der Boss der Cross Bones Gang, aber diese Gerüchte hatten sich niemals bestätigt. Jedenfalls war Barney Leget eine Person, mit der man rechnen musste. Zurzeit lag nichts gegen ihn vor.
    Also konnte ich die Zusicherung, ihm keine Schwierigkeiten zu machen, mit gutem Gewissen geben.
    »Können Sie mir eine Andeutung machen, worum es sich handelt?«, fragte ich.
    »Nicht am Telefon, Cotton. Das ist mir zu gefährlich. Wie gesagt, ich bin bereit zu einer mündlichen Aussprache. Bedingung ist, dass Sie allein kommen und keinerlei Aufsehen erregen. Wenn ich mit Ihnen zusammen gesehen werde, so bedeutet das für mich eine Höllenfahrt.«
    »Ist die Angelegenheit denn so wichtig?«
    »Es ist das Wichtigste, was es zurzeit für Sie gibt.«
    Das gab den Ausschlag. Das Wichtigste, was es zurzeit für uns alle gab, war, Freemans Mörder dingfest zu machen. Das wusste jeder Gangster in New York.
    »Wo wollen Sie mich treffen?«, fragte ich.
    »Kommen Sie zur Gold Street in Fo San Tu’s Kneipe. Fragen Sie den alten Chinesen nach Barney. Er wird Sie zu mir bringen.«
    »Wann?«
    »Ich werde pünktlich um zehn Uhr dreißig dort sein. Kann ich mich auf Sie verlassen?«
    »Ich habe noch nie etwas zugesagt, was ich nicht auch gehalten habe.«
    »Okay«.
    Damit hängte er ein.
    ***
    Phil war bereits nach Hause gegangen. Ich rief ihn an, aber anscheinend hatte er unterwegs Station gemacht und ich hatte keine Ahnung, in welcher Kneipe oder Bar er jetzt saß.
    Ich sah nach, ob Neville noch im Hause war. Ich hatte Glück.
    Er saß in seiner Höhle, die blau war von Zigarettenrauch. Neben ihm auf dem Tisch standen eine Flasche Scotch und ein Wasserglas. Vor ihm lag ein Buch, so dick wie ein Konversationslexikon, in dem er eifrig schmökerte.
    »Das ist nett von dir, Jerry, dass du mich abgehalfterten Gaul auch einmal wieder besuchst.« Er grinste, holte ein zweites Wasserglas aus der Schublade und goss es zur Hälfte voll.
    Wir tranken, und dann fragte Neville:
    »Wo drückt der Schuh, Jerry?«
    »Barney Leget hat

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