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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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lassen die den Kerl noch ’rauf?«
    »Das möchte ich auch wissen«, knurrte ich und fuhr auf die Auffahrt zu. Der Betonstreifen, der nach oben führte, war bis auf das »Belegt«-Schild frei. Ich sah, daß ich daran vorbeikommen mußte. Ich drosselte die Geschwindigkeit und fuhr langsam hoch. Der linke Vorderreifen streifte den eisernen Ring, der den Fuß des Schildes bildete. Der Apparat wackelte, und ich hatte schon Angst, er würde umkippen und gegen den Wagen schlagen. Dann war ich aber daran vorbei.
    Die beiden Männer in blauen Overalls standen, wie aus dem Boden gewachsen, auf einmal mitten vor uns auf der Fahrbahn. Wenn ich sie in Straßenkleidung gesehen hätte, würde ich sie glatt für Berufscatcher gehalten haben.
    Der eine mit dem gebrochenen Nasenbein fuchtelte mit den Armen durch die Luft wie eine Windmühle bei Sturm. Der andere stellte sich breitbeinig vor den Kühler, daß ich hart bremsen mußte, um ihn nicht zu überfahren.
    Die Windmühlen-Parodie trat neben den Schlag und bellte wie ein heiserer Seehund, bloß einige Phon lauter:
    »Lesen könnt ihr wohl nicht, was?«
    »Spricht man so mit einem Kunden?« fragte ich freundlich zurück. »Eben ist doch hier noch ein Wagen herauf gefahren und da…«
    »Da steht ein Schild«, bellte der Plattnasige dazwischen. »Und da Sie nicht lesen können, will ich Ihnen sagen, was draufsteht auf dem Schild. Da steht drauf, daß alle Plätze belegt sind. Der Kasten ist voll, Mister. Und deswegen werden Sie jetzt abschwirren. Zwei Straßen weiter ist noch eine Garage, da können Sie es mal versuchen.«
    »Ja, aber…« begann ich sanft, doch der Kerl schnitt mir sofort das Wort ab.
    »Mann, fahren Sie schon zurück. Sie halten uns bloß von der Arbeit ab. Der Kasten hier ist belegt; und deswegen sollten Sie verschwinden, ehe mir aus Versehen hier der Schraubenschlüssel aus der Hand fällt und die schöne Karosserie versaut.«
    Ich merkte, wie Phil seine Hand in die Brusttasche steckte. Wahrscheinlich wollte er dem unfreundlichen Zeitgenossen seinen Dienstausweis unter die Nase reiben.
    »Laß das!« zischte ich leise zwischen den Zähnen hervor, daß nur Phil die Worte verstehen konnte.
    »Ich fahr ja schon, Mann«, wandte ich mich dann an den Kerl draußen auf der Fahrbahn und tat gekränkt. »Sie haben eine Art, mit den Kunden umzugehen, daß ich mich wundere, wie die Garage überhaupt voll wird.«
    Ich sagte noch einige Worte, auf die der Mann aber anscheinend keinen Wert legte. Er ging ein Stück hinunter bis zu dem Schild, und ich sah im Rückspiegel, daß er es ein kleines Stückchen zur Seite rollte, um mir Platz zu machen. Ich legte den Gang ein tmd gab ziemlich kräftig Gas.
    Die Kupplung ließ ich ganz plötzlich kommen, so daß der Wagen mit einem Satz rückwärts startete.
    Unten wendete ich und rollte an den Zapfsäulen vorbei. Es waren nur zwei. Verdammt wenig für eine solche Garage, fand ich.
    »Hinten an der Ecke stoppe ich kurz«, verständigte ich Phil. »Du flitzt dann aus der Kiste und siehst dir den Kasten mal von allen Seiten an. Aber vorsichtig und unauffällig.«
    »Ich bin kein Anfänger«, brummte Phil.
    »Warum wolltest du denn deinen Ausweis ziehen?« erkundigte ich mich.
    »Eine Reflexbewegung«, entschuldigte sich Phil.
    Ich tat die Sache mit einer Handbewegung ab.
    »Drüben auf der anderen Seite werde ich auf dich warten, Phil«, sagte ich und stoppte. »Von dort kann ich den Bau beobachten.«
    Phil huschte hinaus und drückte die Tür leise ins Schloß. Ich fuhr sofort weiter und kurvte über die Straße. Auf dem kleinen Parkplatz, der der Garage schräg gegenüberlag, fand ich in der zweiten Reihe eine Lücke, von wo aus ich den Betonklotz genau beobachten konnte, ohne daß der Wagen so schnell auffiel.
    Die beiden, die uns die Zufahrt zur Garage verwehrt hatten, waren verschwunden. Ein dritter Mann stand an der linken Seite an der Ausfahrt in der Nähe der Zapfsäulen.
    Er lehnte an der Mauer und rauchte eine Zigarette. Von Pat Wolseley konnte ich nicht die Spur sehen, obwohl er doch jetzt eigentlich wieder unten sein mußte, nachdem er seinen Wagen abgestellt hatte.
    Pat Wolseley kam auch in den nächsten zehn Minuten nicht. Drüben war nur der Mann zu sehen, der, an die Mauer gelehnt, seine Zigarette paffte. Es war schon die zweite in der kurzen Zeit, die ich hier war.
    Kunden sah ich nicht. Auch niemanden, der zum Tanken kam. Allerdings war die Lage der Garage und der Tankstelle nicht gerade ideal. Trotzdem, von irgend

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