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0307 - Abrechnung mit Jane Collins

0307 - Abrechnung mit Jane Collins

Titel: 0307 - Abrechnung mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spielte keine Rolle. Ich wollte es packen und schaffen.
    Klappte es?
    Hinter mir erhob sich Jane. Sie hatte die Arme vorgestreckt. Dabei mußte sie ihrem Körper schon einen heftigen Schwung geben, um überhaupt auf die Beine zu kommen.
    Dann stand sie.
    Nicht sehr fest, denn sie hatte noch Mühe mit dem Gleichgewicht, aber sie ließ sich nicht beirren. Einen letzten Versuch wollte sie starten, und dann…
    Jane hob wieder die Hände. Sie ärgerte sich darüber, daß die Handfesseln sie hielten, aber selbst mit größter Anstrengung gelang es ihr nicht, sie zu lösen.
    Ich redete weiter.
    Es mußte einfach geschehen, obwohl es mir immer schwerer fiel, die Worte zu formulieren. Dabei sprach ich nicht mehr klar, sondern ächzte und keuchte nur noch und hoffte stark, daß ich genau das einzig Richtige tat.
    Auch der Makler hatte mich nicht aus den Augen gelassen. Und ebenso Jane Collins nicht.
    Er bekam mit, daß sie wieder ihre Arme erhoben hatte. Dafür konnte es nur einen Grund geben.
    Sie wollte John Sinclair niederschlagen.
    Van Doolen fuhr herum. Einen Moment zögerte er noch. Als Jane Collins ihren letzten Schritt nach vorn machte, da gab es auch für ihn kein Halten mehr.
    Er stürzte vor, riß seinen gesunden Arm hoch und fiel der Hexe damit genau in den Hieb.
    Hätte Jane beide Hände frei gehabt, wäre alles anders gelaufen. Sie besaß genügend Judo-Kenntnisse, um sich Gegner vom Hals zu halten.
    Doch sie war gefesselt, konnte den Schwung des Treffers nicht ausgleichen, stolperte zurück und fiel wieder in den Sessel hinein, wobei der Mann ihr folgte und auf sie krachte.
    Mir schrie er die nächsten Worte zu, während er auf die Gefesselte einschlug.
    »Reden Sie weiter, Sinclair, verdammt, reden Sie!«
    Ja, ich redete. Aber es fiel mir so verflucht schwer. Dabei hatte ich nur noch zwei Zeilen auszusprechen. Auf meiner Brust schienen Tonnen zu lasten, das Kreuz wehrte sich gegen die Worte des Bösen. Wenn ich als Sohn des Lichts nicht sein Erbe gewesen wäre, hätte es mich vielleicht vernichtet, da ich so etwas Schlimmes tat.
    Doch ich mußte Klarheit haben!
    Und der Stein behielt seine schwarze Farbe. Sie war inzwischen so intensiv geworden, daß sie alles andere überdeckte. Ein Stück Kohle schien vor mir zu liegen, wobei ich im Innern der Schwärze hellere Punkte sah, als würde dort etwas explodieren.
    Kleine Sterne in einem völlig schwarzen All.
    Die letzten drei Worte.
    Wieder drückte das Kreuz. Ich konnte im Moment keine Luft holen und quälte mich, auch die letzten beiden Worte über die Lippen zu bekommen.
    Noch zwei.
    Dann noch ein Wort.
    Ich hörte Janes Schreien, auch ein heftiges Klatschen. Das alles kümmerte mich nicht. Mit letzter Verzweiflung würgte ich das Wort über die Lippen.
    Geschafft…
    Alles war anders, der Druck gewichen. Ich richtete mich auf, konnte wieder Luft holen und sah, daß sich nichts, aber auch gar nichts verändert hatte.
    Ein Trugschluß.
    Im nächsten Augenblick - ich hatte noch immer die erstaunten Gesichter der Hexe und des Maklers vor Augen - explodierte der Stein.
    Jemand riß mir den Boden unter den Füßen weg. Ich hörte mich schreien, dann packte mich der Sog und verschonte auch die anderen beiden nicht. Die Träne des Teufels spielte in diesem Augenblick ihre Macht aus und schaffte uns in die Welt, von der ich bisher nur aus Janes Erzählungen gehört hatte…
    ***
    Mandra und Suko erlebten die zweite Form der Magie in dieser unheimlichen Welt.
    Sie mußten sich damit abfinden, in dem wohl seltsamsten Spiegel gefangen zu sein, den sie je gesehen hatten. Zusammen mit der Oberhexe Wikka und den vier Dolchen.
    Aber konnte man das, was die beiden erlebten, überhaupt als eine richtige Gefangenschaft bezeichnen?
    Nein! Es gelang ihnen, sich zu bewegen. Sie konnten sich zur Seite drehen, nach vorn oder nach hinten gehen, leider nur einen Schritt. Dann stoppte sie irgendein Widerstand.
    Ohne daß sie darüber gesprochen hatten, besaßen sie das Gefühl, in einer weichen Puddingmasse zu stecken. In einer Masse, die ihnen sogar den Atem ließ. Zu ersticken brauchten sie nicht.
    Die Masse rann auch nicht über ihre Gesichter. Sie machte ihre Bewegungen mit, schloß sich allerdings, wenn sie die Stelle erreicht hatten, die sie wollten.
    Zunächst schauten sich die beiden an. Niemand von ihnen konnte eine Erklärung abgeben oder wußte Genaues. Ein Achselheben war die einzige Reaktion. Dabei waren die Freunde so weit voneinander getrennt, daß sie sich nicht

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