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0308 - Im Bann der Höllensteine

0308 - Im Bann der Höllensteine

Titel: 0308 - Im Bann der Höllensteine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußte zugeben, daß er doch einen Schluck zuviel genommen hatte. Normalerweise hätte er die Menge leicht verkraftet, aber in seiner Verfassung war der Alkohol nicht gut gewesen. Deshalb fühlte er sich auch schwindlig, und als er ging, hatte er das Gefühl, zu schweben.
    Es schellte.
    Morg Behan zuckte zusammen. Ausgerechnet jetzt kam jemand.
    Sollte er so tun, als wäre niemand zu Hause? Nein, das hatte keinen Sinn, der Wagen stand vor der Tür.
    Also Öffnete er.
    Eine Nachbarin schaute ihn an. Ihre Augen waren groß. Das Gesicht zeigte einen Ausdruck, der zunächst Erschrecken, dann aber das Entsetzen widerspiegelte.
    »Mr. Behan«, flüsterte die Frau und ging zwei Schritte die Treppe hinab.
    »Ja. Und?«
    »Wie kommt es, daß Sie…«
    »Daß ich hier bin?«
    Die Frau im dicken Wintermantel und mit dem Tuch um den Kopf nickte heftig.
    »Ich hatte keine Lust mehr.«
    »Aber… aber … wo waren Sie denn?«
    Behan reckte drohend den Kopf. »Das will ich Ihnen sagen. In der Hölle«, erklärte er dumpf.
    Die Nachbarin schlug ein Kreuz. »Sie versündigen sich!« erwiderte sie flüsternd, machte auf dem Absatz kehrt und rannte fluchtartig davon.
    Mit diesem Mann wollte sie nichts mehr zu tun haben.
    Morg Behan grinste schief und schlug die Tür zu. Das neugierige Weib war er los.
    Die anderen Probleme nicht!
    Wie sollte er jetzt reagieren? Es blieb ihm nichts anderes übrig, als die Polizei einzuschalten. Die Geister, die er gerufen hatte, wurde er nicht mehr los. Da erging es ihm wie Goethes Zauberlehrling.
    Die Polizei! Er lachte selbst darüber, denn gute Erfahrungen hatte er nicht mit ihr gemacht. Ein paarmal war er angehalten worden, hatte Strafzettel bekommen und sich den Beamten gegenüber stets als renitent gezeigt.
    Da gab es auch andere. Die Kriminalen, wie er immer behauptete. Im Klartext hieß dies Scotland Yard. Wenn er sich mit denen in Verbindung setzte, war das vielleicht besser. Von dem Verschwinden seiner Frau brauchte er ja nicht gerade etwas zu erwähnen, die Leute sollten nur seinen guten Willen sehen.
    Ja, die Idee war gut. Sogar ausgezeichnet. Er nickte sich selbst Beifall zu.
    Die Nummer wußte er nicht auswendig. Er mußte sie erst heraussuchen. Das Telefon stand im Wohnraum. Als Behan wählte, merkte er, wie die Hand zitterte. Er war doch nervös. Eine nett klingende Frauenstimme meldete sich und fragte nach den Wünschen des Anrufers.
    »Hör zu, Mädchen, was ich dir jetzt sagen werde, haut dich vom Sessel. Und spitz genau die Ohren…«
    Morg Behan wußte genau, daß er mit seinem Anruf eine Lawine in Gang gesetzt hatte.
    ***
    Was konnten wir noch tun?
    Der Stein kam von links, also von der Beifahrerseite. Bei normalen Straßenverhältnissen wäre ich sicherlich gut, schnell und sicher weggekommen. Hier sah es anders aus, da gelang mir nur ein langsames Anfahren.
    Der Wagen war zumindest verloren.
    »Raus, Jane!« rief ich.
    »Natürlich«, erwiderte die Hexe, wobei sie noch lachte, als sie den Wagenschlag aufstieß.
    Ich verstand Jane Collins nicht und hatte auch nicht die Zeit, länger darüber nachzudenken. Ich mußte aus dem Bentley und dem Felsen entkommen.
    Adieu, altes Schätzchen, dachte ich und drückte die Tür auf.
    Gleichzeitig drehte ich mich schon nach rechts, damit ich schnell aus dem Fahrzeug kam. Ich hatte sofort Kontakt, stützte mich noch ab und katapultierte mich nach vorn, der gegenüberliegenden Straßenseite zu, wobei ich auf dem Schneematsch ausrutschte.
    Ich wollte nach Jane schauen, rechnete sogar damit, sie irgendwo in der Nähe zu finden und bekam große Augen, als ich sah, was sie tatsächlich tat.
    Sie stand auf der Straße. Im rechten Winkel zum Bentley, hatte beide Arme ausgestreckt und schaute dem allmählich näherrollenden Stein entgegen.
    Sie wirkte so, als wollte sie ihn aufhalten. Ein Zwerg gegen einen Goliath aus Fels.
    Ich verstand sie nicht.
    »Ja, weg!« brüllte ich.
    Sie dachte nicht daran. »Nein, Geisterjäger, ich werde nicht gehen. Ich bleibe.«
    »Aber der Stein!«
    Da lachte sie und verspottete mich. »Jetzt kannst du erleben, wozu eine Hexe fähig ist, und du wirst bestimmt verstehen, daß ich keine Lust mehr habe, so zu werden wie früher. Wikka hat mir tatsächlich einiges beigebracht. Dieser Stein ist eine gute Übung für mich.« Sie lachte wieder.
    Ich tat nichts. Mein Erstaunen war unbeschreiblich, als ich Jane beobachtete, während der Stein auch seine letzte Drehung hinter sich brachte, um Jane Collins zu

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