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0308 - Im Bann der Höllensteine

0308 - Im Bann der Höllensteine

Titel: 0308 - Im Bann der Höllensteine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren mit dem Leben davongekommen. Hatte es Sinn, sie zu befragen? Wahrscheinlich wußten sie nicht mehr als ich. Ich hörte einen Piepton und wurde in Alarmstimmung versetzt, denn das Geräusch war aus meinem Wagen geklungen. Wenn es ertönte, dann »brannte« es irgendwo lichterloh.
    Mehr rutschend als gehend näherte ich mich dem Wagen, hämmerte zuerst die Beifahrertür zu, stieg dann ein und sah zu, daß mein Bentley kein Verkehrshindernis mehr war. Langsam ließ ich ihn vorrollen und stoppte neben einem Schneehaufen, in den sich die vordere Stoßstange hineindrückte.
    »Sinclair!« meldete ich mich.
    »Na endlich!« vernahm ich die metallisch klingende Stimme meines Chefs. »Wo treiben Sie sich herum?«
    Wenn der Alte so redete, dann war ihm etwas schwer auf den Magen geschlagen und sein Pillenverbrauch stieg wieder. »Ich hatte Jane Collins weggeschafft.«
    »Vergessen Sie die Hexe. Andere Dinge sind wichtiger. Haben Sie schon einmal von fressenden Steinen gehört?«
    »Ich bin ihnen soeben begegnet, Sir.«
    Jetzt war er sprachlos. »Was?« ächzte er.
    »Ja. Sie können es als Schicksal oder als Zufall betrachten. Jedenfalls hatte ich das Glück, den Weg der Steine zu kreuzen.«
    »Sie sprechen in der Mehrzahl.«
    »Ja, Sir, es sind mehrere.«
    »Wie viele genau?«
    »Das habe ich leider noch nicht feststellen können. Aber alle Steine scheinen sich der City von London zu nähern, was natürlich fatal werden kann.«
    »Ja, da haben Sie ein wahres Wort gesprochen. Wenn Sie keine Spur haben, wir kleben bereits an einer.«
    Ich horchte auf. »Welche ist das, Sir?«
    »Haben Sie schon mal von einem Mann namens Behan gehört? Morgan Behan?«
    Ich dachte kurz nach. »Nein, Sir, ein Morgan Behan ist mir noch nicht untergekommen.«
    »Mir bisher auch nicht. Aber dieser Mann scheint über das Rätsel der Steine Bescheid zu wissen. Er hat uns sogar angerufen. Wir lassen ihn momentan abholen. Ein Hubschrauber ist unterwegs. Kommen Sie so rasch wie möglich zum Yard. Ihr Partner Suko ist auch unterwegs. Und beeilen Sie sich.«
    »Sie kennen das Wetter, Sir?«
    »Keine Ausreden. Sie haben freie Bahn. Zudem sind wir dabei, die wichtigsten Straßen in Richtung City sperren zu lassen. Diese Felsen sind unberechenbar.«
    »Sir, das habe ich bemerkt.«
    »Okay, ich erwarte Sie also.«
    »Natürlich.« Damit war das Gespräch beendet. Ich startete wieder und gab Gas.
    Der Schnee taute langsam weg. Er bildete eine graue Masse, die zu einer gefährlichen Rutschfläche wurde.
    Sir James hatte von einem Hubschrauber gesprochen, mit dem der Zeuge abgeholt werden sollte.
    Die Maschine sah ich sogar. Sie flog links von mir und schwebte dicht über den Dächern der Häuser hinweg. Die Positionsleuchten blinkten intervallweise wie Glühwürmchen, die eine dunkle Nacht erhellen wollten. Eins wußte ich.
    Der Zeuge würde früher beim Yard sein als ich.
    ***
    Suko traf ich auf dem oberen Gang. Er stand neben einem Automaten und holte Tee.
    »Da bist du ja«, begrüßte er mich. »Alles wartet auf dich.«
    »Ihr hättet mir ja einen Hubsschrauber schicken können.«
    Suko nickte. »Wäre wirklich am besten gewesen. Ist die Fahrt ohne Blechschaden verlaufen?«
    »So einigermaßen.«
    Ich schaute zu, wie Suko seinen Becher unter dem Ausguß des Automaten wegnahm. Die paar Sekunden hatte ich noch Zeit, um mir einen Kaffee zu holen.
    »Sag mal«, sagte Suko zwischen zwei Schlucken und dem Verziehen seines Gesichts. »Ist dir unterwegs noch ein Stein begegnet?«
    »Nein.«
    »Und die sehen wirklich so aus, wie sie beschrieben worden sind?«
    Ich zog mit spitzen Fingern den Becher weg. Er war wieder viel zu heiß. »So sehen sie aus, mit Gesichtern und alles verschluckend, was sich ihnen in den Weg stellt.«
    Nebeneinander schritten wir auf Sir James Powells Büro zu. »Hat der Zeuge schon was gesagt?« fragte ich.
    »Nur Angaben zu seiner Person.«
    »Das wird sich hoffentlich ändern.« Mit diesen Worten stieß ich die Tür zum Büro meines Chefs auf.
    Zwei Augenpaare schauten uns an. Eines davon hinter geschliffenen Brillengläsern hervor. Das war Sir James.
    Der andere Mann mußte demnach Morg Behan sein.
    Er war ein kräftiger Typ. Man sah ihm an, daß er sich viel an der frischen Luft bewegte. Die Lederjacke hatte er ausgezogen und hinter sich über die Stuhllehne gehängt. Er trug eine Cordhose und ein Hemd aus dickem Baumwollstoff. Wohl fühlte er sich nicht, das war ihm genau anzusehen.
    »Da sind Sie ja«, empfing mich Sir James und

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