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0309 - Wir und die rätselhaften Morde

0309 - Wir und die rätselhaften Morde

Titel: 0309 - Wir und die rätselhaften Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die rätselhaften Morde
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lächelte ich. »Ich denke nicht daran, Miss Cab'rini zu beschuldigen. Meine Nachforschungen verlaufen in eine ganz andere Richtung.«
    »Das glaube ich nicht«, er starrte mich aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Aber ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass das, was Sie sich heute geleistet haben und sich noch leisten, Sie wieder ins Zuchthaus bringen wird«, sagte ich.
    »Ich wüsste nicht, warum, Cotton«, feixte er. »Ich habe mindestens drei Zeugen die beschwören können, dass Sie freiwillig hierhergekommen sind. Dagegen kommen Sie nicht an.«
    »Jetzt sagen Sie mir in drei Teufels Namen, was Sie wollen. Ich habe keine Zeit, mich noch lange mit Ihnen zu unterhalten.«
    Er antwortete nicht. Er sah an mir vorbei zur Tür. Ich drehte mich um. Der Eintretende konnte nur jener sein, den er als Rob bezeichnet hatte.
    Der Bursche war mir auf den ersten Blick widerwärtig. Ich kannte diese Typen.
    Er war mittelgroß und schlank.
    Sein braunes Haar sah aus, als habe er unter der Haube des Friseurs gesessen und es in Dauerwellen legen lassen.
    Er war elegant, zu elegant.
    Seine Augen hatten die Farbe und den Ausdruck von Fischaugen.
    »Dies ist G-man Cotton«, sagte Jim. »Und das ist ein Spezialist, der sich ihr Gesicht einprägen soll. Sie wissen wohl schon, wozu Rob da ist. Er arbeitet mit dem Totschläger genauso gut wie mit der Pistole und mit dem Messer.«
    »Sehr angenehm, die Bekanntschaft zu machen.«
    Ich war in einer Situation, die vor dreißig Jahren verständlich gewesen wäre.
    Heute war sie absurd, lächerlich, aber nicht minder gefährlich.
    Hold-up-Jim war ein Übergeschnappter, und dem Gangster Rob stand die Brutalität im Gesicht geschrieben.
    »Ob es angenehm ist oder nicht, wird sich finden«, zischte Jim Brown. »Bevor wir hier fertig sind, wird Ihnen das Lachen noch vergehen, Sie Schleicher. Ich hätte Lust, Rob zu sagen, er soll Ihnen das Fell gerben. Was meinst du dazu, Rob?«
    Der Angesprochene feixte und holte einen kurzen, dicken Knüppel aus der Hosentasche. Ich erkannte, was es war: entweder ein Stück Blei oder eine starke Stahlfeder, die mit Gummi überzogen war.
    Er ließ das Ding in der Hand wippen und kam langsam näher, wobei seine Fischaugen funkelten.
    »Ich werde dich fertigmachen, Schleicher«, sagte er mit einer merkwürdig hellen Fistelstimme, die genau zu ihm passte.
    »Noch nicht«, befahl Jim. »Zuerst muss ich mit ihm fertig sein. Ich möchte Ihnen klarmachen, Cotton, dass Sie herausbekommen müssten, wer die Anschläge auf Kitty Ferry unternimmt, um Nita zu belasten. Das ist der Weg, den Sie zu gehen haben, und wenn Sie das zu meiner Zufriedenheit erledigen, so werde ich mich erkenntlich zeigen. Ich bin nicht kleinlich, Cotton, in keiner Hinsicht. Wenn Sie spuren, so können Sie ein paar tausend Bucks erben, und wenn Sie quer schießen, so sind Sie ein toter G-man.«
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Sie sind verrückt, Brown. Es ist klar, dass ich die Person suchen und auch finden werde, die hinter den Morden und den Mordversuchen steckt; aber was Sie da wollen, ist Unsinn. Ich werde den wahren Täter finden, und zwar gleichgültig, ob das in Ihrem Sinne ist oder nicht, jetzt aber habe ich endgültig genug.«
    Bob mit den Fischaugen hatte sich wieder in Bewegung gesetzt.
    Der Fahrer war von den Vorgängen so in Anspruch genommen, dass der Druck seiner Pistole nachgelassen hatte.
    Er stand jetzt fast neben mir, und wenn er abdrückte, konnte er mir höchstens ein Loch in die Jacke schießen.
    Der Gefährlichere war Rob.
    Ich spannte die Muskeln, schnellte vor und hechtete über den Schreibtisch.
    Ich sah die erschreckten Augen hinter der Brille, und dann krachte ich gegen Jim Brown, sodass dieser mitsamt seinem Sessel nach hinten flog.
    Ich hörte einen Schuss, aber ich fühlte nichts.
    Brown schnappte nach Luft, als ich schwer auf seiner Brust landete, aber ich packte zu, kam auf die Knie und riss den schweren Kerl am Kragen hoch, sodass er mir als Schild diente.
    Dann legte ich beide Hände um seinen Hals und drückte zu.
    Er zappelte und gurgelte.
    Der Chauffeur mit der Pistole und Rob mit dem Totschläger standen auf der anderen Seite des Schreibtisches.
    Sie schienen nicht zu wissen, was sie unternehmen sollten, aber dann schlich Rob langsam um das Möbelstück herum.
    Das Glimmen in seinen Augen, das für ein paar Sekunden verschwunden war, zuckte wieder auf.
    »Hör, Jim«, sagte ich. »Sage deinen beiden Gorillas, sie sollen die Pistole und den

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