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0309 - Wir und die rätselhaften Morde

0309 - Wir und die rätselhaften Morde

Titel: 0309 - Wir und die rätselhaften Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die rätselhaften Morde
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ist Sache des Gerichts.«
    »Und ich gebe Ihnen mein Wort darauf, dass Sie Onkel Jim nicht das Geringste anhaben können«, zischte sie. »Ich werde Ihnen die besten Psychiater der Staaten bringen, die übereinstimmend dahingehend urteilen werden, dass Jim an psychischen Störungen leidet und deshalb für seine Handlungen nicht verantwortlich gemacht werden kann.«
    »Dass er ein Verrückter ist, weiß ich schon lange«, sagte ich. »Ich habe es in meiner Praxis noch nicht erlebt, dass ein alter Hold-up-man sich plötzlich zum Verteidiger einer verfolgten Unschuld aufwirft. Diese Tatsache allein wäre schon geeignet, diese Unschuld in Zweifel zu ziehen.«
    »Also hat Cain doch Recht, wenn er behauptet, Wills und Kitty wollten mir nur einen Stick drehen.«
    Hinter mir knarrte eine Tür, und Mr. Cain fragte:
    »Sind Sie nun einig geworden? Es sieht mir eigentlich nicht so aus.«
    »Oh, Roger.« Jetzt war Cain der Leidtragende.
    Nita hing ihm am Hals, und das schien ihm gar nicht unangenehm zu sein. Er streichelte ihr Haar und flüsterte ihr leise Worte ins Ohr.
    »Und nun, meine liebe Nita, wirst du mir die Regelung der Angelegenheit überlassen«, erklärte er laut.
    Er setzte sich, schlug die Beine übereinander und steckte die Hände in die Hosentaschen. So bot er das überzeugende Bild eines Mannes, der sich seiner Überlegenheit vollkommen bewusst ist.
    »Ich will es kurz machen«, sagte er, brannte sich einen Glimmstängel an und blies den Rauch gegen die Decke. »Ich glaube, ich brauche nicht zu betonen, dass Nitas so lieber Onkel Jim durchaus nicht nach meinem Geschmack ist. Zwar ist er ein sentimentaler Gangster, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er einer ist. Die Sentimentalität scheint im Blut zu liegen. Nita ist ebenfalls sentimental, sonst hätte sie ihn schon längst hinausgeworfen. Anders ist es mit seiner Ansicht, die beiden Morde und der in Aussicht genommene Mord an Kitty Ferry seien nur dazu bestimmt, Nita und mir einen Strick zu drehen. Ich bin der Überzeugung, dass der einzige Mann, der die Gelegenheit und das Motiv hat, Mister Adrian Wills ist.«
    »Reichlich phantastisch«, lächelte ich. »Mister Wills ist Kitty Ferrys Manager. Man schlachtet doch nicht die Kuh, die man melken will.«
    »Das sagen Sie so dahin. Sie wissen nicht, bis zu welchem Grad Wills Hass gegen mich geht. Ich habe ihm einmal einen Streich gespielt, den er mir niemals vergisst.«
    »Wissen Sie, Mister Cain, dass das, was Sie da erzählen, phantastischer Unsinn ist«, erwiderte ich. »Wenn Wills Sie wirklich hasst, so könnte ich es begreifen, wenn er Sie kurzerhand umbringt. Wozu aber der Umweg über andere? Kitty ist seine größte Geldquelle. Außerdem hat sie ihm niemals etwas getan. Er wäre ein armer Irrer, wenn er sie ermorden wollte, nur, um es Ihnen in die Schuhe zu schieben.«
    »Wer sagt Ihnen denn, dass Wills kein armer Irrer ist?«, schnaubte er.
    »Ich weiß. In diesem Fall haben wir es nur mit armen Irren zu tun. Soeben hat Miss’ Cabrini beteuert, Jim Brown sei nicht ganz normal, und die Art, in der sie das tat, lässt mich vermuten, dass auch sie ein Psychiater dringend nötig hat. Jetzt beteuern Sie, Adrian Wills habe einen Dachschaden, und damit bleiben von dem ganzen Verein nur noch Sie und Kitty Ferry übrig. Kitty weiß bereits, was mit ihr los ist, sie lässt sich freiwillig behandeln und nimmt ihren Seelenkosmetiker sogar auf Parties mit. Ich würde Ihnen dringend raten, auch Ihrerseits einen Arzt aufzusuchen. Ich kann Ihnen da einige Doktoren empfehlen, die gelegentlich für uns und das Gericht arbeiten.«
    »Sie werden unverschämt, Mister Cotton«, erklärte er. »Ich werde mich über Sie beschweren. Im Übrigen nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich der Überzeugung bin, die Anschläge auf Kitty Ferry sind geschickt gestellt. Wills will sie gar nicht umbringen, er will nur den Anschein erwecken, dass es versucht wird.«
    »Es gibt Leute, Mister Cain, die behaupten, dass Sie, und nur Sie, die Morde und Mordversuche angestiftet haben, und Sie haben ein doppeltes Motiv. Zweifellos hassen Sie Wills genauso sehr wie er sie. Und außerdem hat Miss Ferry Ihrem Schützling die begehrte Rolle weggeschnappt. Es sind schon Morde aus minderen Anlässen begangen worden.«
    »Nonsens«, sagte er und stand auf. »Ich denke, wir brechen diese Unterhaltung ab.«
    »Ganz in unserem Sinne!« Auch Phil und ich, wir hatten uns erhoben.
    »Und was wird nun mit Onkel Jim?«, sagte die Cabrini weinerlich.
    »Der

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