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0309 - Wir und die rätselhaften Morde

0309 - Wir und die rätselhaften Morde

Titel: 0309 - Wir und die rätselhaften Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die rätselhaften Morde
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bei dem er erwischt worden war - zweihunderttausend Dollar erbeutet hatte, die niemals gefunden wurden.
    Er hatte behauptet, sie auf der Flucht weggeworfen zu haben, und diese Behauptung hatte man ihm nicht widerlegen können.
    »Wie kommen Sie eigentlich zu diesem merkwürdigen Freund?«, fragte ich.
    »Das frage ich mich selbst manchmal. Sie brauchen mir gar nicht zu erzählen, wer Jimmy ist. Ich weiß es selbst. Ich weiß aber auch, dass ich der einzige Mensch bin, der imstande ist, sein wildes Temperament zu zügeln. Ich lernte ihn vor sechs Jahren kennen, ohne zu wissen, was er früher war. Er hat es mir selbst gebeichtet. Er liebt mich auf seine Art, ohne mir jemals zu nahe zu kommen. Und für mich ist er so etwas wie ein böser Kettenhund, der aber seiner Herrin aufs Wort gehorcht. Das ist mein Verhältnis zu Jimmy.«
    »Um noch einmal auf meine Frage zurückzukommen, wo war Jimmy Brown heute Nacht?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich bin sicher, dass er mit dem Mord nichts zu tun hat. Schlagen Sie sich das aus dem Kopf.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wer nun wirklich etwas damit zu tun haben könnte. Bis jetzt habe ich nur einen Tipp bekommen, und zwar von Adrian Wills.«
    »Und ich kann Ihnen ganz genau sagen, was für ein Tipp das war.« Sie lächelte und legte mir vertraulich die Hand auf den Arm. »Wills wollte Ihnen weismachen, dass ich oder Cain dahinterstecken.«
    Sie machte eine Pause.
    »Wenn ich ganz ehrlich sein soll, ich traue Wills zu, dass er den Mord angezettelt hat, in der Absicht, mich zu verdächtigen. An mich wagt er sich nicht, weil er hofft, gelegentlich Kapital aus mir zu schlagen. Sein Argument ist natürlich, Kitty habe mir eine Rolle weggeschnappt. Das wäre ein lächerliches Mordmotiv. Ich kann heute, wenn ich will, zehn andere Verträge unterschreiben. Ich bin nicht auf Hellingers Theater angewiesen.«
    Als ich ging, war ich nicht klüger als vorher.
    Unten vor der Haustür stand Jimmy Brown. Er grinste, kam auf mich zu und sagte:
    »Bist du fertig, Cop? Ich kann dir nur eins sagen. Wenn du versuchst, Nita etwas anzuhängen…« Er schwieg, aber sein Gesicht sprach Bände.
    »Was dann?«
    Ohne Antwort zu geben, drehte’ er sich um und verschwand im Haus.
    ***
    Vom Office rief ich Captain Belmont an, aber auch der wusste nichts.
    Er hatte einen anonymen Anruf bekommen, in dem Cain des Mordes verdächtigt wurde.
    Ein zweiter anonymer Anruf hatte behauptet, Wills habe den Mörder gedungen, weil er Cain etwas anhängen wollte und zweitens in Kitty verliebt sei.
    Beides hielt Captain Belmont für Gehässigkeiten. Ich äußerte mich nicht dazu.
    Ich war so weit, dass ich jeden Beteiligten verdächtigte.
    Jeder hatte ein Motiv.
    Der Tag verging ohne besondere Ereignisse.
    Ich machte einen Besuch bei Neville, um ihn über Hold-up-Jim auszufragen.
    »Hold-up-Jim? Ich wusste gar nicht, dass der noch lebt«, sagte Neville. »Früher war er gefürchtet, aber das ist schon lange her. Sein Fehler war sein Temperament. Deswegen wurde er erwischt. Er hatte einen Bankboten überfallen, ihm die Pistole unter die Nase gehalten und das Geld verlangt. Der Bote machte den Fehler, nach seiner Waffe zu greifen. Well, Hold-up-Jim hat in seiner ganzen Laufbahn nicht einen Schuss abgegeben, dazu war er zu klug, aber er schlug dçn Mann derart zusammen, dass er sechs Wochen im Krankenhaus lag. Er nahm sich dazu so viel Zeit, dass er erkannt wurde, und damit war es aus. Am selben Abend noch wurde er in der Bowery geschnappt, als er gerade Lokalrunden schmiss. Er hatte aber nur ein paar hundert Bucks in der Tasche. Er behauptete, er hätte den Rest verloren, als er nach der Schlägerei geflohen war. Er sei im Begriff gewesen, sich aus Wut darüber zu betrinken. Soviel ich weiß, ging er auf zwölf Jahre nach Sing Sing.«
    »Er wurde nach acht Jahren entlassen. Heue ist er der treue Freund und Beschützer des Fernsehstars Nita Cabrini.«
    »Wie meinst du das, Beschützer?«
    »Soweit ich es beurteilen kann, im besten Sinne des Wortes. Er scheint an ihr einen Narren gefressen zu haben, und sie ist stolz darauf, einen ehemaligen Gangster als Freund zu haben.«
    »Verrückt.«
    ***
    An diesem Abend fuhr ich früh nach Hause:
    Ich plünderte den Kühlschrank und setzte mich mit einer Zeitung in den Sessel.
    Zehn Minuten später bimmelte das Telefon.
    »Hier Captain Belmont«, hörte ich die Stimme des Chefs der Richmond Police. »Ich erhalte soeben vom Polizeiposten am Staten Island Airport die Meldung, dass der weiße

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