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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod im Fesselballon
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sauber gefegt worden. Zu beiden Seiten dieser Gasse aber siehst du jetzt noch die Staubränder mit den angrenzenden grauen Staubflächen zu den Wänden hin.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Rodgers.
    »Jemand hat den Boden mit einer bestimmten Absicht gefegt, um Spuren zu verwischen.«
    »Die Staubgasse auf dem Boden kann Zufall sein«, sagte Bill Rodgers.
    »Einigen wir uns, Bill«, schlug ich vor, »bleib du bei deinem Zufall, aber tu mir dafür einen Gefallen. Lass den Boden nach Fußspuren untersuchen.«
    Rodgers schickte einen Mann, um die Spuren festzustellen.
    Das Ergebnis lag schnell vor: Auf dem Lehmboden waren nur Phils und meine Fußspuren zu sehen.
    »Demnach müsste Hal Chester über die Tenne geflogen sein, um sich aufzuhängen«, bemerkte ich.
    »Jemand hat Hal Chester aufgehängt.«
    »Jerry, warten wir ab, was die Untersuchungen ergeben«, meinte Rodgers.
    »Einverstanden«, erklärte ich.
    Die Männer der Mordkommission gingen an die Arbeit. Der Arzt untersuchte den Toten. Er rief uns an: »Bitte, Mister Rodgers und Mister Cotton!« Wir gingen zu ihm.
    Er drückte Rodgers eine stark vergrößernde Lupe in die Hand. »Sehen Sie sich die Hände des Toten an«, forderte er Bill auf.
    Bill übergab danach mir das Vergrößerungsglas, ohne ein Wort zu sagen.
    Im grellen Licht der inzwischen aufgestellten Scheinwerfer waren Hal Chesters Hände gut zu sehen. Unter den Fingernägeln befand sich getrocknetes Blut!
    »Soweit ich feststellen kann, weist der Körper des Erhängten keine Kratzspuren auf, die von den Fingernägeln herrühren und von denen das Blut stammen könnte«, erklärte der Arzt.
    »Also«, sagte ich zu Bill Rodgers, »Hal Chester hat jemand mit den Fingernägeln gekratzt. Vielleicht seinen Mörder!«
    Rodgers sah mich interessiert an.
    »Bei diesem Punkt kommen wir wieder auf den glatt gefegten Tennenboden zurück«, ergänzte Bill Rodgers.
    »Ich glaube, Hal Chester wurde nicht an der Stallgasse, sondern an einem anderen Ort stranguliert, danach in das Stallgebäude geschleppt, dort an den Balken gehängt, um so einen Selbstmord vorzutäuschen.«
    »Das könnte stimmen«, sagte Rodgers nachdenklich.
    »Was habt ihr herausgefunden?«, fragte Phil hinter mir. Er hatte Vicki Rood, die sich inzwischen wieder beruhigt hatte, allein gelassen und war zum Stall gekommen.
    Ich informierte ihn. Dann wandte ich mich wieder an Rodgers. »Bill, ich werde dir einen Beweis für meine Mordtheorie liefern.«
    »Wie willst du das machen?«
    »Warte ab. Bitte, lass alle Untersuchungen so weit beenden, wie du es für die Spurensicherung für richtig hältst. Wenn Hal Chester von dem Balken heruntergenommen wird, gib mir Bescheid.«
    Phil und ich zogen uns in den Pferdestall zurück, um die Männer der Mordkommission nicht zu behindern. Ich erklärte meinem Freund, was ich vorhatte. »Gar nicht so schlecht«, kommentierte Phil.
    Es dauerte nicht lange, da rief Rodgers: »Jerry, du kannst wieder hereinkommen und mit deinem Experiment beginnen.«
    »Bitte, zwei Mann, die den Toten abnehmen«, sagte ich.
    Ich erklärte den Kollegen, was sie tun sollten, während Phil eine Leiter holte, die im Pferdestall stand.
    »Bitte, heben Sie jetzt den Toten an«, rief ich den beiden Männern von der Mordkommission zu. »Dann lassen Sie ihn ganz langsam zu Boden gleiten.«
    Sie folgten meinen Anordnungen. Ich hob den Strick sorgfältig von dem vierkantigen Balken ab und achtete genau darauf, dass er nicht am Holz entlangscheuerte. Ich nahm das Stück, das bis zu dem Augenblick mit dem harten Holz in Berührung gekommen war, in meine Hände und stieg damit die Leiter hinunter. So brachte ich den langen Hanfstrick über den Balken und legte ihn auf den Boden neben den Toten.
    Die Männer von Rodgers Team scharrten sich im Halbkreis um die Leiche. Ein starker Scheinwerfer wurde herangeholt. Ich richtete ihn auf das am Boden liegende Seil.
    »Dies ist also das Seilstück, das mit dem Balken in Berührung gekommen ist. Da der Balken harte Kanten hat, müssen die Fasern des Stricks aufgerieben sein, als plötzlich‘ruckartig das Seil belastet wurde. Wenn Chester sich selbst aufgehängt hat, müssten sich die Hanffasern von unten nach oben aufgeraut haben. Wurde aber Chester von einem anderen auf gehängt, so musste der Tote hochgezogen werden. Also müssen die Fasern in entgegengesetzter Richtung aufgeraut sein.«
    Die Kollegen der Mordkommission nickten.
    Jemand reichte mir ein starkes Vergrößerungsglas .
    Ich hob

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