0311 - Arkonadas Mord-Zyklopen
dritte Griffin vernahm meine Schritte. Für einen Moment drehte er den Kopf und schaute zurück.
Seine Augen auf der Stirn leuchteten wie ein böses Mal. Die Fratze des Arkonada bewegte sich darin, und plötzlich hörte ich wieder ein dumpfes Grollen.
Das erinnerte mich an die andere Gefahr, die noch existierte.
Arkonada hatte uns das Erdbeben geschickt. Die Häuser waren bereits eingefallen, jetzt sorgte er dafür, daß auch der Untergrund gespalten wurde. Zwei Donnerstöße krachten unter meinen Füßen. Als Folge wankte der Untergrund.
Unwillkürlich stoppte ich meinen Lauf, um nach links zu schauen, denn dort hatte sich ein gewaltiger Riß gebildet, der aus der Unendlichkeit zu stammen schien und an mir vorbeiwanderte, um irgendwo zu verschwinden.
Es blieb nicht bei dieser Breite. Andere Kräfte stießen hinzu und sorgten dafür, daß ein regelrechter Graben entstand, über den ich hinwegsprang, denn mein Gegner war auch nicht faul gewesen und erwartete mich. Seine Lanze hatte er mittlerweile erreicht. In der rechten knochigen Faust hielt er sie, und die lange Spitze zeigte auf mich. Wo Spitze und Schaft zusammentrafen, hatte der Griffin eine Schleife um die Stelle gewickelt. Vielleicht ein Totem oder Fetisch.
Breitbeinig baute er sich auf. In seinem dritten Auge glühte die Fratze des Dämons Arkonada. Dieses grausame Antlitz war mit allen Einzelheiten nachgezeichnet. Auch ich spürte die böse Ausstrahlung, die davon ausging.
Locker hielt ich die Peitsche. Die drei Riemen schleiften nicht über den Boden, denn ich wollte keinesfalls meine eigene Standfestigkeit verlieren.
Auch der Griffin war bereit. Er kannte sich in den Kampftechniken aus, ein wildes ungestümes Leben hatte ihn dieses gelehrt, und er fintierte geschickt.
Immer wieder stieß er nach mir, so daß ich gezwungen war, auszuweichen. Dabei entdeckte ich noch das Messer mit der krummen Klinge in seinem Gürtel. Er war also doppelt bewaffnet.
Viermal gelang es mir, seinen Finten zu entkommen. Dann geschah etwas, das mir Angst einflößte. Plötzlich bewegte sich unter meinen Füßen der Boden.
Gleichzeitig hatte ich das Grollen aus der Tiefe vernommen. Den Griffin und mich schüttelte ein so großer Schlag durch, daß wir beide Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht bekamen und Mühe hatten, uns zu fangen.
Der Riß im Boden vergrößerte sich nicht nur, die unterirdische Kraft hatte es auch geschafft, den Flecken, auf dem wir standen, von der anderen Masse abzuspalten.
Ich kam mir plötzlich vor wie auf einer schwankenden Insel. Nur befand sich unter dieser Platte sicherlich kein Wasser, sondern flüssige Lava. Davon zeugten auch die Dämpfe, die aus den immer breiter werdenden Gräben drangen und zwischen mir und meinem Gegner wie dichter Nebel trieben.
Ich mußte dem Kampf ein schnelles Ende bereiten, sonst kam ich nicht mehr zurück.
Dem Griffin war dies egal.
Er hatte andere Möglichkeiten und zuckte zur Seite, als ich einen Angriff startete.
Es war mein erster überhaupt, aber das Wesen bewies in diesem Augenblick seine Reaktionsschnelligkeit, denn es entging dem ersten Peitschenschlag, so daß die drei Riemen an seiner linken Seite vorbeipfiffen.
Sofort konterte er.
Bei seiner Vorwärtsbewegung behielt er die Lanze in der rechten Hand, wollte sie mir in den Körper stoßen, kam näher, und da erwischte ihn mein Rundschlag.
Die drei Riemen fanden ihr Ziel. Sie klatschten auf seinen Kopf und verschonten auch den Körper nicht. Der Griffin stoppte. Er riß auch seine normalen Augen weit auf, so daß ich darin den Schrecken sehen konnte, den er empfand.
Gleichzeitig reagierte auch das dritte, von Arkonada gesteuerte Auge.
Hatte ich bisher die Fratze des Dämons darin gesehen, so nahm die Pupille nun einen trüben Glanz an, wurde regelrecht seifig, und ich sah, wie das Gesicht verschwand.
Der Griffin brach zusammen.
Seine urigen Schreie gingen in einem weiteren Donnern unter, als der nächste Erdstoß heranfuhr und mich durch seine Erschütterung und Kraft fast von den Beinen gerissen hätte.
Ich mußte von dieser schwimmenden Insel weg, sonst war ich verloren. Noch einen Blick warf ich auf meinen erledigten Gegner, der am Boden hockte und allmählich zerbrach, wobei kein Tropfen Blut aus seinen Wunden rann, sondern ein gelblicher Staub, der mich an Sägemehl erinnerte.
Von ihm drohte keine Gefahr mehr.
Rauch und Qualm vernebelten die Sicht. Es war schwer, in dieser Hölle überhaupt Luft zu holen. Schon beim Umdrehen
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