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0311 - Arkonadas Mord-Zyklopen

0311 - Arkonadas Mord-Zyklopen

Titel: 0311 - Arkonadas Mord-Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren sehr deutlich die Panik und die Angst zu hören gewesen, die in der Stimme mitschwangen.
    So rasch wie möglich huschte Shao aus dem Zimmer, lief in den Gang und sah Nadine, die Wölfin. Auch sie war alarmiert worden. Mit kräftigen Sprüngen hetzte sie heran, und sie erreichte das Zimmer, in dem Sheila lag, früher als Shao.
    Mit dem Ellenbogen drückte die Chinesin die Tür bis zum Anschlag hin auf, trat über die Schwelle, machte auch Licht und sah Sheila aufrecht im Bett sitzen.
    Steif wie eine Puppe hockte sie da. Weit geöffnet die Augen, die Hände geballt und den Blick gleichzeitig nach außen und innen gekehrt, als würde sie etwas erkennen, das außer ihr niemand sah.
    »Sheila!« Shao lief um das Bett herum und wollte die Freundin an der Schulter fassen.
    »Nein… laß mich…«
    Ihre Stimme klang so scharf, daß die Chinesin zurückzuckte und einige Schritte entfernt stehenblieb.
    Da wartete sie gespannt, richtete den Blick auf Sheila hoffte, daß sie noch weitersprach.
    Das geschah nicht.
    Sheila blieb stumm. Ihre Lippen hatte sie so fest zusammengedrückt, daß sie einen Strich bildeten. Nach wie vor war der Blick in nur für sie sichtbare Fernen gerichtet.
    »Bill…« Ein leiser verwehender Ruf drang aus ihrem Mund. »Bill, ich bitte dich…«
    Shao atmete tief ein. Es machte ihr Angst, die Freundin so sitzen zu sehen und sprechen zu hören. Gern hätte sie geholfen, doch Sheila mußte in diesem Fall den Kampf allein durchstehen.
    »Ich habe ihn gesehen…« Diesen Satz sprach sie wie ein Roboter. So abgehackt, so unnatürlich und mit einer Stimme, die Shao bei ihr noch nie gehört hatte.
    Jetzt hielt die Chinesin nichts mehr. Sie trat noch einen Schritt vor, geriet bis nahe an das Bett heran, beugte sich nach vorn und umklammerte die Schultern der Freundin.
    »Sheila, jetzt mußt du reden, bitte! Ich habe Suko gesehen, du deinen Bill. Vielleicht kommen wir…«
    »Es war schlimm, Shao.« Diesmal klang Sheilas Stimme dumpf und dunkel. »Sehr schlimm sogar. Ich konnte nichts machen, nichts tun, ihm nicht helfen…«
    »Wann hast du ihn gesehen? Auch im Traum?«
    »Ja.«
    Quälend atmete Shao ein. Im Traum hatte sie ihren Bill gesehen. Shao war es mit Suko ähnlich ergangen, und die Parallelen lagen hier auf der Hand.
    Die Chinesin merkte sehr deutlich, daß Sheila berichten wollte, deshalb löste sie sich von ihr und nahm auf einem kleinen Hocker Platz, ohne die blonde Frau allerdings aus den Augen zu lassen, während sich die Wölfin neben das Bett gehockt hatte. Shao brauchte auch keine weitere Frage mehr zu stellen, denn Sheila begann damit zu berichten.
    »Es fiel mir sehr schwer, einzuschlafen, aber schließlich schaffte ich es doch. Die Müdigkeit kam, mir fielen die Augen zu, aber ich merkte, daß ich nicht richtig tief und fest schlief. Es war mehr ein Dahindämmern. Manchmal wurde ich sogar wach, öffnete die Augen und sah, weil ich das Licht hatte brennen lassen, auch dieses Zimmer. Es war seltsam, Shao. Die Gegenstände sind zwar tot, dennoch kamen sie mir vor, als würden sie leben. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich nicht mehr allein. Alles um mich herum wurde plötzlich anders, und ich konnte in diesem Zimmer eine andere Welt sehen, verstehst du das?« Sheila schaute Shao an und wartete förmlich auf ihr Nicken.
    Shao schüttelte den Kopf. »Sorry, Sheila, aber ich komme da noch nicht mit.«
    »Ja… wie soll ich es dir erklären? Ich hatte das Gefühl, als hätte sich eine andere Welt über die meine geschoben, so daß sich hier zwei vereinigten.«
    »Welch eine Welt denn?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Aber vielleicht die aus deinem Traum. Es war sehr schlimm, denn ich hatte das Gefühl, an dieser Welt festgeklammert zu sein. Ich kam einfach nicht los von ihr, und das seltsame Bild blieb auch weiterhin.«
    »Was zeigte es denn?«
    »Nicht das, was du gesehen hast, Shao. Eine ganz andere Szene. So grauenhaft, so schlimm. Wie in der Hölle.«
    »Und war Bill auch da?«
    »Sicher, deshalb habe ich ihn ja gerufen, doch er schien mich nicht zu hören. Er und die anderen nicht.«
    »Welche anderen? John? Suko?«
    »Nein, die nicht. Aber Jane Collins, Professor Chandler und auch noch Wikka!«
    »Himmel!« Shao preßte das Wort hervor. Sie wurde bleich und ging einen Schritt zurück. »Hast du dich nicht getäuscht, Sheila? Waren die vier Personen tatsächlich vorhanden?«
    »Wenn ich es dir doch sage. Ich sah sie so deutlich, als stünden sie tatsächlich hier im Raum. Aber das

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