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0311a - Mörderjagd im Helikopter

0311a - Mörderjagd im Helikopter

Titel: 0311a - Mörderjagd im Helikopter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderjagd im Helikopter
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Schweinslederhandschuhe«, sagte Phil unterwegs, »deuten darauf hin, daß der Mann aus dem Lagerschuppen Mary F mit demjenigen, der hier in Lobster Bay war, identisch ist.«
    »Obwohl die hellen Handschuhe selten sind«, wandte ich ein, »kann es sich trotzdem noch um zwei verschiedene Personen handeln, Phil.«
    »Wir wollen sehen, daß wir die sieben Männer finden«, brach Phil das Gespräch ab. »Ich glaube, dann haben wir einen weiten Schritt nach vorn getan.«
    »Wir wollen es hoffen!«
    Jens Ole stand in der Tür seiner Räucherei. Aus dem Verschlag zog grauer Rauch in dünnen Schwaden ab. Ole rauchte eine Pfeife.
    Als wir plötzlich vor der Baracke standen, drehte er sich schnell herum und verschwand.
    »Moment, Mr. Ole«, rief ich ihm zu, »wir wollten zu Ihnen.«
    Er kam wieder aus dem Loch heraus, wobei seine Pfeife wie ein Schornstein qualmte. Der Junge mit dem Borstenkopf war diesmal nicht zu sehen.
    »Sie kennen uns doch, nicht wahr?« wandte ich mich an ihn.
    »Ihr seid die G-men, die den Krawall mit den jungen Burschen hatten!« brummte er. »Was wollt ihr von mir?«
    »Sie haben vor einiger Zeit mit Ihrem LKW sieben farbige Männer aus Lobster Bay weggefahren.«
    Er nahm die Pfeife aus dem Mund. »Was soll ich getan haben?«
    Ich wiederholte meine Worte.
    »Sie irren sich, G-man«, kam es über Oles schmale Lippen. »Ich habe niemand aus dem Ort weggefahren. Bye, bye!«
    Jens Ole drehte sich um und wollte in das Holzhaus gehen.
    Ich zog ihn am Ärmel. »Mr. Ole, wir wissen, daß sich die sieben in Lobster Bay befunden haben und von ihnen wegtransportiert wurden.«
    »Soll ich mith nochmals wiederholen?« brummte er unfreundlich.
    »Frank Miller hat beobachtet, daß sie die sieben weggebracht haben.«
    »Frank hat geträumt«, knurrte Ole unfreundlich wie ein Sturmtief.
    »Mr. Ole, wir müssen Sie darauf aufmerksam machen, daß die sieben Männer im Verdacht stehen, ein Verbrechen verübt zu haben, das das FBI interessiert.«
    Er stutzte. »Was sollen sie getan haben, Mr. Cotton?«
    »Mord!« sagte ich nur.
    Er blieb stumm, und es schien so, als überlege er.
    »Also«, bohrte ich, »bleiben Sie bei Ihrer Behauptung, die sieben Mann nicht weggefahren zu haben, Mr. Ole? Ich weise Sie darauf hin, daß Sie sich strafbar machen, wenn Sie Verbrecher decken oder bei der Verschleierung eines Verbrechens mithelfen.«
    »Handelt es sich wirklich um Mord, Mr. Cotton?« fragte er unsicher.
    »Ich sagte es, Mr. Ole. Also, sagen Sie uns die Wahrheit.«
    Er räusperte sich und spuckte auf den Boden. »Das ändert die Sache«, meinte er. »Was für eine Sache?«
    Er ging über Phils Frage hinweg. »Ich habe vorhin nicht die Wahrheit gesagt, G-men. Frank Miller hat recht. Ich habe die sieben Burschen weggefahren.«
    »Wohin?«
    »Eine lange Fahrt. Sie ging nach Osten, quer durch Queens, Nassau und Suffolk, von da aus weiter bis zum östlichen Zipfel von Long Island.«
    »Und wo haben Sie die Männer abgeladen, Mr. Ole?«
    »Der letzte Ort, den wir durchfuhren, hieß Stones. Dahinter endete die Straße vor felsigen Bergen, die sich bis zur Küste des Atlantiks hinziehen. Es ist eine einsame Gegend, dort wohnt niemand.«
    »Und die sieben? Sind sie etwa nach Stones zurückgekehrt?«
    »Nein, ich weiß nicht, wohin sie gegangen sind, Mr. Cotton. Es regnete. Sie kauerten sich unter einem Baum zusammen. Der Mann, der auch hier in Lobster Bay mit mir verhandelt hatte, zahlte mir die Summe aus, die wir für die Fahrt vereinbart hatten.«
    »Trug er helle Schweinslederhandschuhe?«
    »Ja, er zog sie aus, um das Geld aus der Tasche zu holen und abzuzählen. Die Ledertasche befand sich in einem Koffer. Als er den Koffer geöffnet hatte, schimpfte er plötzlich fürchterlich in einer Sprache, die ich nicht verstand. Er war richtig wütend. Was passiert war, weiß ich nicht. Ich nehme aber an, es hing mit dem Koffer zusammen, in dem er herumkramte.«
    »Einen Augenblick, Mr. Ole«, unterbrach ich ihn, »hatte der Mann eine Tätowierung auf dem Handrücken?«
    »Ja«, nickte Ole, »eine Kralle. Ich habe sie gesehen, als er mir die Scheine vorzählte. Ich befürchtete schon, in seiner Wut würde er mir kein Geld geben. Bei solchen Brüdern weiß man doch nie richtig, wie man dran ist. Doch dann legte er zu der vereinbarten Summe noch 100 Dollar zu. Es war Schweigegeld. Er verpflichtete mich, niemand zu erzählen, daß ich die Truppe gefahren hatte.«
    »Deshalb haben Sie gelogen!« stellte Phil fest.
    Jens Ole grinste verlegen.

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