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0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ihn peitschte die Angst
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Zusammen mit einem Detektiv vom dritten Revier hat er sich auf die Suche nach ,Tinten-Al‘ gemacht. Er kann natürlich nicht voraussehen, wie lange es dauern wird.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte ich. Es war nicht das erste Mal, daß Phil und ich auf getrennten Wegen verschiedenen Fährten nachgingen, um schneller voranzukommen. »Verbindet mich mal mit dem Labor. Mal hören, ob dort auch gearbeitet wird.«
    Es sollte ein dummer Witz sein, aber es hörte sich nicht einmal für mich selbst so an. Das Labor bei uns arbeitet, wenn es sein muß, selbst am Unabhängigkeitstag oder in der Nacht von Sylvester auf Neujahr, und ich wußte das genau.
    »Rigley«, sagte eine dünne, etwas piepsige Stimme.
    »Hallo, David«, sagte ich. »Hier ist Jerry. Was macht die Untersuchung der Glasscherben?«
    »Im großen und ganzen abgeschlossen. Es war natürlich gebräuchliches Autosicherheitsglas. Fest steht, daß es mit einem großflächigen Gegenstand zerstrümmert sein muß. Vielleicht mit dem Kolben einer Maschinenpistole, der frontal auftraf. Wir haben uns sechs solcher Scheiben besorgt und Versuche gemacht. Eine Kugel zersplittert das Glas ganz anders.«
    »Das dachte ich mir schon. Wie eine Autoscheibe aussieht, wenn eine Kugel durchgeschossen wurde, das weiß ich viel zu gut. Wir hatten von einer dunklen Lache auf der Straße etwas abgekratzt und in einem Reagenzglas zu euch geschickt. Was sagen die Chemiker dazu?«
    »Bisher wissen wir nur, daß es sich um Tierblut handelt. Vermutlich um Hundeblut. Aber sie sind noch bei einer Reihe von was-weiß-ich-für Tests.«
    »Das genügt mir schon. Schickt die endgültigen Befunde in mein Office, Dave.«
    »Selbstverständlich, Jerry. Wie siebt es in der vordersten Front aus? Zeichnet sich schon etwas ab?«
    »Sehr optimistisch ausgedrückt, ja Aber es kann sich noch alles als Fehlmeldung heraussteilen. Bis später mal, David. Und vielen Dank. Ohne euch wären wir arm dran.«
    Ich legte auf. Dann ging ich zurück in die Empfangshalle. An jedem Ende der mit Fliesen ausgelegten Halle stand eine große Zimmerpalme. Ich weiß nicht wie oft ich zwischen ihnen hin und her gegangen bin.
    Die Uhr stand auf zwei Uhr siebzehn, als sich die Türen eines Aufzuges auseinanderschoben und ein Mann mit grauen Haaren heraustrat. Er war eine Kleinigkeit größer als ich und hatte jene unauffällige Selbstsicherheit, die sich in der kleinsten Bewegung ausdrückte.
    »Ich bin Robert Wagener«, sagte er und bot mir die Hand. »Sie sind der G-man?«
    »Ja, Sir.«
    »Wir haben alles getan, was Menschen tun können, Mr. G-man. Ein tiefer Messerstich ist zwar am Herzen vorbeigegangen, hat aber eine Ader getroffen. Er lebt noch. Aber mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Ich nickte.
    ***
    Das Haus sah aus, als ob es jeden Augenblick auseinanderbrechen könnte. Risse zogen sich durch die Mauern, und wo früher vielleicht einmal Putz gewesen war, befand sich jetzt eine nicht minder dicke Staubschicht. Es roch erbärmlich. Phil rümpfte die Nase.
    »Haben Sie einen guten Schlag?« fragte Quincey gemütlich.
    Phil blieb auf der Stufe vor der Haustür stehen und drehte sich verwundert um.
    »Einen was?« fragte er.
    Quincey hielt ihm die geballte Faust unter die Nase.
    »Einen guten Schlag«, wiederholte er. »Damit!«
    Phil zuckte die Achseln, dann lächelte er selbstbewußt.
    »Bisher hat es immer gereicht.«
    »Fein«, grinste Quincey. »Kann sein, daß Sie die Faust brauchen werden. Seien Sie darauf vorbereitet, daß Sie schnell reagieren müssen.«
    »Sagen Sie, wohin schleppen Sie mich eigentlich?« fragte Phil. »Ich suche einen bestimmten Mann, keinen Preisboxer.«
    »Preisboxer ist gut!« lachte Quincey. Sein Lachen war so heftig, daß ihm die Tränen über die Wangen liefen. Phil verstand überhaupt nichts mehr. Er wartete, bis Quincey wieder bei Puste war. Da sagte der Dicke: »Okay, Mr. Decker, wenn Sie Ihren Mann finden wollen, dann müssen Sie hier anfangen.«
    »Na schön«, sagte Phil mit einem Achselzucken. »Wo?«
    »Die Treppe hinauf. Es gibt nur eine Tür oben.«
    Was Quincey eine Treppe genannt hatte, war ein wurmstichiges Etwas, das so steil wie eine Felswand für Bergschüler war.
    Phil setzte nur mit dem äußersten Mißtrauen die Füße auf die ausgetretenen Stufenbretter, und er rechnete in jedem Augenblick damit, daß er wieder zu ebener Erde ankommen würde, dann allerdings mit den Resten der sogenannten Treppe.
    Aber wider Erwarten gelang es nicht nur ihm, sondern sogar dem dicken

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