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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Gräber, von denen niemand eine Ahnung hat!« sagte Carsten Möbius. »Und in diesen Felsen gibt es genug Verstecke. Kannst du das Amulett nicht zur Suche einsetzen?«
    »Keine einfache Angelegenheit!« sagte Professor Zamorra. »Leonardo de Montagne besaß die Silberscheibe in den Tagen seines Lebens. Und er weiß sie vorzüglich, für seine Zwecke auszunutzen. Denn in der Luft der entarteten Sonne liegen auch Kräfte verborgen, die von der Dunklen Seite genutzt werden können. Er hat das Amulett einige Zeit in seiner Gewalt gehabt und ich habe erkannt, daß er es gezielt einsetzen kann. Niemand weiß was geschieht, wenn wir zur gleichen Zeit dem Amulett widersprechende Befehle erteilen. Das Amulett ist sehr unsicher. Außerdem fürchte ich, daß Leonardo spürt, wenn wir ihn über Merlins Stern versuchen anzupeilen. Er wird dann Mittel und Wege finden, uns zu bekämpfen. Denn Leonardo ist zum Dämon geworden. Er hat Asmodis von seinem Thron gestoßen und ist nun selbst Fürst der Finsternis. Er ist also nicht schwächer geworden, sondern seine Stärke ist ins Unermeßliche gewachsen. Verfügte er erst nur über die selbstgeschaffene Armee der Skelettkrieger, so gebietet er nun auch über die Legionen von Dämonen und verdammten Seelen, die einst dem Asmodis unterstanden!«
    »Leider kann ich euch bei diesem Kampf nicht weiter unterstützen, Zamorra!« ließ sich Asfars Stimme aus dem Nichts vernehmen. »Der Weg nach Italien war leicht. Doch eine Bürde zu tragen über diese mächtige Entfernung ist sehr schwer. Meine Winde sind müde und wollen hinter den Dünen der Libyschen Wüste ausruhen. Erlaube, daß ich mich nun zurückziehe!«
    »Du bist frei und brauchst nicht um Erlaubnis zu fragen, Asfar!« sagte Professor Zamorra. »Danke für alles, mein Freund aus der Geisterwelt!«
    »Gern geschehen. Ich hoffe, wir sehen uns wieder, Zamorra!« vernahmen sie die Stimme des Dschinns noch einmal. Dann brauste kurz ein Wind auf und fegte in Richtung Südwesten - der Wüste entgegen.
    »Und ich habe ihm nicht mal richtig danken können!« sagte Carsten Möbius zerknirscht. »Aber wie dankt man einem Geisterwesen?«
    Doch darauf wußte nicht einmal Professor Zamorra eine richtige Antwort…
    ***
    Ungefähr 30 Kilometer südlich von Kairo.
    In den Tagen des Alten Reiches von Ägypten pulsierte Leben, wo jetzt in einem Palmenwald spärliche Mauerreste, Ruinen und als einziges sehenswertes Objekt ein Opferstein aus Alabaster zu sehen ist, der einst im Tempel des Ptah stand. Dieser Gott wurde als Herr der schönen Künste verehrt.
    Memphis, die stolze Metropole großer Pharaonen wie Cheops, Chephren oder Mykerinos ist vom Windhauch der Geschichte hinweg geblasen worden. Grandiose Tempelfragmente wie in Luxor sind hier nicht mehr zu finden, weil die Mamelucken die Steine von Memphis für den Bau der Zitadelle und der Stadt Kairo benötigten.
    Im Umkreis dieser Stadt befinden sich Nekropolen, von denen die Wissenschaft noch nichts ahnt. Touristen, die über die Ruinen von Memphis hinweg schreiten und die Stufenpyramide des Djoser in Sakkara bestaunen ahnen nicht, daß unter ihren Füßen eine gigantische Totenstadt angelegt ist, die heute in Vergessenheit geraten ist. Die Aufzeichnungen über ihre Gestalt und Lage, sowie die Eingänge sind beim Brand der großen Bibliothek von Alexandria zur Zeit der Königin Cleopatra vernichtet worden.
    Doch Leonardo de Montagne hatte in seiner Lebenszeit davon gehört und die Mumie des Nefru kannte sie ebenfalls.
    Für Leonardo de Montagne, der jetzt ein Dämon war, bedeutete es keine Schwierigkeiten, den Eingang zu der altägyptischen Grabstätte zu finden. Für seine Dämonenkräfte war es kein Problem, seine beiden Gefangenen innerhalb weniger Herzschläge hierher zu bringen und im Palmenhain von Memphis direkt vor einem der verborgenen Eingänge abzulegen.
    Er erhob seine Arme und zog mit ausgestrecktem Finger feurige Kreise in der Luft. Dazu kamen einige hingebrabbelte Worte aus den wulstigen Lippen.
    Im gleichen Moment öffnete Michael Ullich die Augen. Langsam stemmte er seinen Oberkörper empor. Neben ihm stöhnte Gwendolyn Wilson, als die Ohnmacht von ihr wich.
    »Was, bei Croms feuerroten Höllen… !« murmelte Michael Ullich als er die seltsamen Gestalten sah, die aus dem Nichts entstanden. Dann riß ihn ein höhnisch, meckerndes Lachen in die Wirklichkeit.
    »Du müßtest diese Wesen doch kennen, blonder Junge. Du hast sie doch schon bekämpft. Damals, als Zamorra mir entwischte

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