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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Möbius-Konzern die Produktion von Waren aus Krokodilleder längst eingestellt, weil dieses Leder eben die Krokodile am besten kleidet. Kein Grund also, mich diesen lieben Tierchen als Appetithäppchen vorzuwerfen!«
    Der Junge ahnte nicht, daß die geistige Stimme des einstigen Hohepriesters die Kinder Sobeks zum Opfer herbeirief, wie er es in den Tagen seines Lebens getan hatte. Er sah nur, wie die ersten Panzerechsen am Ufer angelangt waren und ihre mächtigen, spitzen Schnauzen die Uferböschung hinauf schoben. Die kurzen Stummelfüße versuchten vergeblich, hinaufzuklimmen. Jeder wollte der Erste sein beim Fräße.
    Carsten Möbius sah gräulich geöffnete Rachen und lange Zahnreihen, die an gekrümmte Dolche erinnerten. In den kalten, lidlosen Augen war nur wilde Freßgier zu erkennen und wenn die Rachen mit metallischem Klicken geschlossen wurden, dann hörte Carsten Möbius in diesem Moment, wie das Schicksal den Sargdeckel für ihn öffnete.
    »Aus! Feierabend!« knirschte Carsten Möbius verbittert. »Jetzt kommt das Ende. Diese Mumie hat Michael sicherlich auch auf dem Gewissen, das bei ihr nicht vorhanden ist. Wie ich den kenne, sitzt der bereits in Walhall, vernascht die Walküren und läßt es sich gut gehen. Vielleicht sieht er mich hier unten und läßt für mich an Odins Tafel schon mal reservieren und vorzapfen!«
    Er spürte, wie die Mumie unter ihm leichten Anschub nahm. Gleich… gleich würde ihn das Nefru-Wesen hinunter in den Nil zwischen die Krokodile stoßen. Er konnte sich nicht mal wehren, weil ihm immer noch die Hände mit seiner eigenen Peitsche festgebunden waren.
    »Was nützt es, wenn man auch einen Professor Zamorra zum Freund hat!« sagte Carsten Möbius. »Wenn man wirklich in der Patsche sitzt, ist er nicht da. In einem richtigen Wild-West-Film käme jetzt die Kavallerie. Oder Zorro würde angaloppiefen. Vielleicht käme auch Tarzan durchs Geäst gesprungen.«
    Im gleichen Moment warf die Mumie Carsten Möbius in hohem Bogen in die Luft. Für den Bruchteil eines Herzschlages schwebte Carsten Möbius über dem Nil.
    »Mit Superman hätte man sich anfreunden müssen… !« haderte Carsten Möbius während dieses Fluges mit dem Schicksal.
    In diesem Augenblick raste der Sturmwind heran…
    ***
    Geistesgegenwärtig gelang es Professor Zamorra, Carsten Möbius an der Jeans-Jacke zu erwischen und hochzureißen. Den Bruchteil einer Sekunde später und die Krokodile hätten nicht genügend übrig gelassen, was einer Rettungsaktion wert gewesen wäre.
    »Aufsteigen, Asfar!« kommandierte Professor Zamorra. »Zum anderen Nilufer. Setz uns in der Nähe von Luxor ab!« Der Windgeist heulte zur Bestätigung. Unter ihnen blieb die Mumie mit ausgestreckten Armen zurück.
    »Hallo, Superman!« sagte Carsten Möbius erleichtert, als er Professor Zamorra erkannte, der ganz ohne fremde Hilfe mit dem Sturmwind um die Wette zu fliegen schien. »Hast du vergessen, eine Telefonzelle zu suchen, um dich umzuziehen? Oder hast du die Maskerade des Clark Kent satt und kostümierst dich derzeit als Professor Zamorra?«
    »Nein, ich teste die alternativen Billigreisen für den Möbius-Konzern!« erklärte Professor Zamorra ganz ernsthaft. »Bist du schon mal anders als mit einem Flugzeug geflogen?«
    »Aber sicher!« nickte Carsten ganz enrsthaft. »Ich bin mal aus einer Kneipe geflogen, weil ich nicht richtig angezogen war. Und Micha ist von der Schule geflogen, weil der mehr die körperliche Architektur der Mitschülerinnen als die Mathematik studiert hat. Alles schon mal miterlebt. Nichts Neues unter der Sonne!«
    »Nun mal Spaß beiseite und Ernst auf den Tisch!« sagte Professor Zamorra, während Asfar sie in sanftem Gleitflug einige hundert Meter hinter den letzten Häusern von Luxor zu Boden setzte.
    Mit wenigen Worten unterrichtete Carsten Möbius den Meister des Übersinnlichen über alle Dinge, die er wußte. Besonders beschrieb er das Flammenwesen, zu dessen Aussehen Professor Zamorra einige präzise Fragen stellte.
    »Leonardo de Montagne!« sagte er dann. »Er war es, der mich angerufen hat und versuchte, mich mit eurem Leben zu erpressen!« Mit einigen schnellen Worten war auch Carsten Möbius informiert.
    »Vielleicht leben Micha und das Mädchen noch!« überlegte Professor Zamorra. »Da Leonardo dich der Mumie überlassen hat bin ich sicher, daß er Michael lebendig braucht, damit ich versuche, wenigstens ihn zu retten. Wir müssen nur wissen, wo er sie verborgen hat!«
    »Hier gibt es noch

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