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0313 - Der Blutgraf erwacht

0313 - Der Blutgraf erwacht

Titel: 0313 - Der Blutgraf erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auseinander. Aber schon fühlte er die Einwirkung der fremden, dunklen Magie. Gryfs Fähigkeiten wurden behindert, sehr stark eingeschränkt.
    Das war ungünstig, zumal er auf Zamorras Hilfe nicht rechnen konnte. Gryf überlegte, ob er nicht besser abwarten sollte. Der Blutgraf lief ihm nicht davon. Es mußte eine bessere Gelegenheit geben.
    Dann, wenn er durch kleine magische Attacken noch mehr geschwächt war. Am besten war es, die gesamte Ruine mit Bannzeichen zu überpflastern und damit dem Blutgrafen die Operationsbasis zu nehmen.
    Aber dann hörte Gryf die Proteste und Verwünschungen. Da wehrte sich jemand gegen den Zugriff… und die Stimme kannte der Druide.
    Das war Lory!
    Eiskalt überlief es den Druiden. Der Blutgraf hatte sich an die wartenden Mädchen herangemacht?
    Jetzt mußte Gryf handeln. Er konnte es nicht zulassen, daß der Blutgraf ein weiteres Opfer verschleppte!
    Der Lärm kam hinter dem Gebüsch hervor, wo sich der Eingang in den dunklen Verliesraum befand. Gryf spurtete los. Er versuchte, den Stab zur wirksamen Waffe umzuwandeln, aber es gelang ihm nicht. Die Nähe des Blutgrafen blockierte Gryf. Er hatte nur die Möglichkeit, sich dem Unheimlichen im körperlichen Kampf zu stellen!
    Das war von Übel.
    Gryf hatte es zwar nicht nötig, vor einem Gegner davonzulaufen.
    Er war kräftig und schnell. Aber dem Blutgrafen stand darüber hinaus noch Magie zur Verfügung, und das brachte den Druiden ins Hintertreffen. Er hatte niemals ohne seine Fähigkeiten auskommen müssen. Diesmal mußte er sich so stellen.
    Als Gryf sich durch die Bresche zwischen den Sträuchern schob, sah er den Blutgrafen. Er taumelte soeben aus dem Eingang hervor, von Funken umsprüht. Er hielt die sich wehrende Lory fest, ihre Schläge und Tritte blieben wirkungslos. Der Blutgraf stieß sie vor sich her. Sein Gesicht unter dem Schädelhelm war von Wut und Schmerz verzerrt.
    Gryf stoppte. Er hob den Stab. Unter den gegebenen Umständen war dieser nur ein harmloser Stecken, der wahrscheinlich beim ersten Schlag schon zerbrechen würde. Und der Blutgraf schien auf normalem Wege nicht verletzbar zu sein, sonst hätten Lorys Schläge und Tritte Wirkung erzielen müssen. Wahrscheinlich wirkte nur Magie. Und die konnte Gryf nicht einsetzen.
    Der Blutgraf hielt Lory jetzt mit einer Hand umfaßt. Sie sah Gryf und schrie auf. »Mach ihn fertig, Gryf! Mach ihn fertig! Hilf mir!«
    Die Funken erloschen, als der Blutgraf einige Schritte vorwärts stampfte und das Mädchen mit sich zerrte. Mit der freien Hand zog er langsam das große Schwert.
    »So ist’s recht«, vernahm Gryf eine lautlose Gedankenstimme.
    »Der Jüngling spielt den Helden! Wollt Ihr das Mägdelein erretten? So kommt und prüft, ob Ihr gegen Stahl gefeit seid!«
    Er mußte über ungeheure Kräfte verfügen. Er bewegte das lange Bihänder-Schwert mit einer Hand mit einer Schnelligkeit, die ihresgleichen suchte. Die Klinge wischte wie beiläufig an Gryf vorbei, verfehlte ihn nur um wenige Zentimeter.
    Der Druide sprang unwillkürlich zurück, in den Burghof.
    Fieberhaft überlegte er, was er machen konnte. Nichts, solange der Blutgraf das Mädchen festhielt. Damit hatte er außerdem ein hervorragendes Druckmittel in den Klauen. Er konnte Gryf damit zur Untätigkeit erpressen.
    Aber zu Gryfs Glück schien er das noch nicht bemerkt zu haben.
    Er schob sich jetzt zwischen den Büschen hervor, hielt das Mädchen immer noch, das sich wehrte und loszureißen versuchte.
    Gryf stöhnte auf. Die tanzenden Funken und Flämmchen waren erloschen. Damit wurde der Blutgraf auch wahrscheinlich nicht mehr behindert. Er konnte seine Magie wieder in voller Stärke einsetzen!
    Und Gryf – wurde noch mehr gehandicapt!
    Er umklammerte seinen Stab. Der Blutgraf holte wieder mit dem Schwert aus. Es pfiff durch die Luft. Gryf duckte sich unter dem mörderischen Schlag hinweg, warf sich nach vorn und bekam die Beine des Blutgrafen zu fassen. Er riß daran, während das Schwert aus der Halbdrehung zurückkehrte und direkt auf ihn niedersauste.
    Es gab einen heftigen Ruck. Der Blutgraf taumelte. Jetzt erst merkte Gryf, daß Bodo von Geyerstain schwebte. Deshalb konnte er ihn so auch nicht zu Fall bringen. Aber das Schwert verfehlte ihn um Zentimeter und hackte in den Boden. Gryf kam wieder halb hoch. Im nächsten Moment fing er einen wuchtigen Fußtritt des Blutgrafen und wurde mehrere Meter weit über den Burghof geschleudert.
    Hart prallte er auf, stöhnte und versuchte, sich zu erheben. Er

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