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0314 - Elektronische Hölle

0314 - Elektronische Hölle

Titel: 0314 - Elektronische Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht veränderte sich etwas. Plötzlich begriff er, was ich gemeint hatte, räusperte sich die Kehle frei und flüsterte: »Dann waren Sie es, der…?«
    »Ich habe Sie angerufen und wollte mich mit Ihnen über den Teufel unterhalten. Den kennen Sie doch, oder?«
    Er grinste breit. »Wer kennt ihn nicht?«
    »Genau. Aber nicht jeder hat Kontakt mit dem Satan wie wir beide.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich möchte mich anhängen, Herr Broicher. Sie sollen mir mehr über die Hölle berichten. Schließlich sind Sie inzwischen bekannt geworden. Denken Sie nur an die Filme.«
    »Wieso?«
    »Nun ja. Haben Sie sich nicht die Filme überall aus den umliegenden Videotheken geliehen?«
    »Das schon, aber ich wüßte nicht, was Sie das angeht.«
    »Mich interessierte halt der Teufel.«
    Broicher wußte nicht, wie er mich einordnen sollte. Das sah ich ihm deutlich an. Wahrscheinlich dachte er darüber nach, ob er mir trauen konnte oder nicht.
    Mein Auftauchen war auch ein wenig überraschend gewesen. Es hatte überhaupt keine Schwierigkeiten gegeben, das Grundstück zu betreten, denn das große Tor stand offen. Kontrolliert wurden die Gäste erst am Haus. Da hatte ich den Manta bereits verlassen, während Will Mallmann und Suko weitergefahren waren, um mit dem Gastgeber zu reden.
    Hasso Braun war außerhalb des Grundstücks als unsere Rücken-Deckung geblieben.
    Zufall war es zwar nicht gewesen, doch als Glück konnte ich es bezeichnen, daß es mir schon beim erstenmal gelungen war, auf Michael Broicher zu treffen.
    Dabei hatte ich nur das Grundstück abgehen und mich mit der Lage vertraut machen wollen.
    »Wissen Sie jetzt Bescheid?« fragte ich.
    »Ja, das weiß ich«, erwiderte er lauernd. »Und ich weiß auch, daß wir Feinde sind.«
    »Tatsächlich?«
    Er nickte heftig. Dabei schielte er auf Spaten und Schaufel, als würde er sich darüber Gedanken machen, ob er mir nicht ein Werkzeug gegen den Schädel donnern sollte.
    »Woher wissen Sie denn, daß wir Feinde sind?«
    »Ich weiß es eben. Sie wollen mir alles streitig machen. All das, was ich mir aufgebaut habe. Aber da irren Sie sich. Ich herrsche hier.« Er winkelte den Arm an und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf seine Brust.
    »Das will Ihnen auch keiner nehmen. Ich wollte nur fragen, ob Sie mich als Partner akzeptieren.«
    »Nie!«
    Ich runzelte die Stirn. »Zwei sind immer stärker als einer, daran sollten Sie denken.«
    »Nicht jetzt und bei mir.«
    »Wie Sie wollen, dann werde ich wieder gehen.« Ich tat so, als wollte ich mich abwenden und drehte mich auch herum, doch Broicher hatte etwas dagegen. »Nein, so einfach ist das auch nicht. Sie haben zu viel gesehen, und das kann ich nicht hinnehmen. Verstehen Sie?«
    »Nein, nicht.«
    Er deutete nach unten. »Niemand schaufelt nur so zum Spaß ein Grab. Es hat eine besondere Bedeutung, daß ich so etwas getan habe. Ich muß etwas verstecken.«
    »Einen Toten?«
    »Was dachten Sie denn?«
    »Haben Sie ihn getötet?« fragte ich Michael Broicher.
    Der lachte, hob die Schultern und rückte seine Brille zurück, die ein wenig gerutscht war. »Würden Sie mir so etwas denn zutrauen?«
    »Wer den Teufel auf seiner Seite hat, für den ist nichts unmöglich.«
    »Sieh an, sieh an.« Er lächelte hintergründig. »Sie scheinen ja gut Bescheid zu wissen.«
    »Ich stehe schließlich nicht umsonst hier. Aber wer ist der Tote denn?«
    »Sie werden ihn nicht kennen.«
    »Sagen Sie es mir trotzdem.«
    Er breitete die Arme aus. »Was hätte denn das für einen Sinn? Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Nein, ich bin schließlich einen weiten Weg gefahren. Ich werde bleiben, Michael.«
    »Verdammt!« schrie er. »Ich heiße Mike.«
    »Gut, Mike. Trotzdem werde ich bleiben, denn ich habe mir vorgenommen, Ihr Partner zu werden.«
    »Das werden Sie bereuen.«
    »Wie denn?«
    Er öffnete den Mund, ich wartete auf seine Antwort, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, nein, ich sage nichts. Was ich mir aufgebaut habe, gehört mir ganz allein. Haben Sie das verstanden? Nur mir gehört es.«
    »Das soll es auch.« Ich drehte mich um und deutete auf den schmalen Weg, der zu einer Hintertür führte. »Liegt das von Ihnen aufgebaute etwa hinter dieser Tür?«
    »Möglich.«
    »Und was ist daran so spannend? Vielleicht die Technik?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Es gibt gewisse Video-Filme, die wirklich nicht jedermanns Geschmack sind. Vielleicht hat auch ein anderer Regie geführt und aktiv in das Geschehen eingegriffen.

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