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verweilen, um dem Majordomus seinen Namen zu nennen und ihm zu sagen, Lord William habe ihm die Erlaubnis erteilt, ihn jederzeit aufzusuchen, um ihm eine Aufgabe zu geben, die mit der Einnahme von Marston Manor zu tun hatte.
Der größte Teil seiner Konzentration galt dem Versuch, sich an einen Laden zu erinnern, in dem es Werkzeug zum Holzschnitzen gab, und schließlich bekam er, wovon er glaubte, es werde benötigt. Er zahlte zu viel, doch das war ihm gleich. Eilig strebte er zum Speisehaus zurück. Mit dem Werkzeug in der Hand gelang es ihm, wieder klarer zu denken, doch nachdem er eine Entschuldigung oder Lüge nach der anderen erwogen hatte, wurde er sich gewahr, dass Caiys nichts als die Wahrheit glauben würde.
Er verfluchte sich gründlich dafür, ihr versprochen zu haben, es ihr zu sagen, falls er fortging, doch das Versprechen war gegeben worden, und er war sicher, dass sie sofort nach Marston aufbrach oder sich in andere Schwierigkeiten begab, falls er einfach verschwand. Alles, woran er denken konnte, war, dass er sie bewusstlos schlagen und fesseln musste, falls sie darauf bestand, ihn zu begleiten.
Er traf sie auf dem Hof des Speisehauses kniend an, die Arme erhoben und den Blick zum Mond gerichtet, und Tränen strömten ihr über das Gesicht. „Was machst du da?" fragte er.
„Die Liebe Frau will nicht zu mir sprechen", antwortete sie schluchzend. „Ich war so sicher, aber jetzt. . . Oh, wo ist Telor, Deri? Ist er schon in Marston?"
„Nein, das glaube ich nicht", sagte Deri auf ihre letzte Frage, die äußerst eindringlich geklungen hatte, und war sich ihres befremdlichen ersten Satzes kaum bewusst, weil er das dringende Bedürfnis hatte fortzukommen, um Telor die Werkzeuge zu bringen. „Komm, steh auf und hilf mir mein Pferd satteln", drängte er sie. „Und versuch, dich zu beruhigen, indem du dir sagst, dass Telor nicht in unmittelbarer Gefahr ist."
„Man kämpft doch jetzt nicht?" fragte Carys und sprang auf.
„Nein, und auch morgen wird das nicht der Fall sein", antwortete Deri, „denn Lord William bricht morgen früh auf, ich glaube, um bei den Nachbarn von Marston Männer zu rekrutieren. Er rechnet nicht damit, bis morgen Abend vor Marston zu sein, und Telor wird diese Nacht und vielleicht auch die nächste brauchen, um die Türriegel zu schwächen, damit sie beim ersten Aufprall des Rammbocks bersten."
Carys' Hand krallte sich so fest um seine Schulter, dass Deri den Atem einsog und die Hand wegzerrte. „Verkrüpple mich nicht, Mädchen", protestierte er.
„Du meinst, Telor wird nicht versuchen, Orin zu töten, ehe er die Riegel bearbeitet hat?" fragte Carys, die seine Beschwerde nicht gehört zu haben schien.
„Ich bin sicher, er wird versuchen, das Lord William gegebene Wort zu halten", antwortete Deri.
Sie ließ sich zu Boden fallen, als sei sie plötzlich schwach auf den Beinen geworden, sah wieder zum Mond und flüsterte etwas, das Deri nicht verstand. Es war ihm nicht wichtig, dass er den Sinn ihrer Worte begriff, höchstens im Hinblick darauf, dass er beruhigt sein könnte, die Last ihrer Angst triebe sie nicht in den Wahnsinn.
„Caiys!" äußerte er scharf und zerrte an ihr. „Hilf mir, mein Pferd zu satteln."
Nun, da sie die Augen auf ihn richtete, sah er, dass der Ausdruck in den ihren vernünftig und ruhig war. „Warum?" wollte sie wissen, während sie wieder auf die Beine kam.
Deri wiederholte, was Telor Lord William zu tun versprochen hatte, und erwähnte seinen Drang - so nutzlos, wie dieses Bedürfnis ganz sicher war - , die Werkzeuge zu Telor bringen zu wollen. Dann beeilte er sich, ihr zu versichern, er werde am nächsten Morgen zurück sein, und hoffte, damit jeden Einwand, warum nicht sie an seiner Stelle die Werkzeuge zu Telor brachte oder ihn zumindest begleiten dürfe, im Keim erstickt zu haben, doch sie brachte keinen Einwand vor. Sie hielt den Kopf nur auf sehr eigenartige Weise schräg, als lausche sie auf ein sehr weit entferntes Geräusch, und nickte dann.
„Hol den Sattel", sagte sie, und als Deri ihn gebracht und über den Rücken des Pferdes geworfen hatte, ergriff sie den Sattel und stellte die für den Zwerg richtige Länge der Steigbügel ein. Dann fragte sie: „Wie kann Lord William sicher sein, dass Telor fähig ist, in Marston einzudringen?"
Daher wiederholte Deri, während er das Pferd aufzäumte und dann seine Kleider gegen das Kettenhemd des Soldaten tauschte, sein Gespräch mit Lord William und vergaß in der Eile und aus
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