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0321 - Freitag - Mordtag

0321 - Freitag - Mordtag

Titel: 0321 - Freitag - Mordtag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schuhe«, murmelte Bill. »Sie werden wohl kaum Berührungspunkte haben. Ich glaube, wir müßten noch einmal den alten Artikel durchgehen. Vielleicht stoßen wir tatsächlich auf den Namen Boysen.«
    »Das wäre wohl die einzige Chance«, gab auch Suko zu, und ich stimmte ihm bei.
    »Fahren wir zu mir?« fragte Bill.
    Die Worte waren an uns beide gerichtet. Von Suko bekam der Reporter eine Antwort, von mir nicht. Ich war auf einmal nicht mehr in der Lage dazu, denn bei mir hatte sich etwas verändert.
    Es begann mit einem Stich im Kopf. Ein kurzes schmerzhaftes Ziehen nur.
    ›John Sinclair!‹ Das war eine ferne Stimme, die mich erreichte. Die Stimme einer Frau, die ich schon gehört hatte.
    ›Ja?‹ Ich antwortete ebenfalls nur gedanklich und hoffte, daß ich auch eine Antwort bekam.
    Die erfolgte tatsächlich. ›John Sinclair, erkennst du mich nicht?‹
    ›Wer bist du denn?‹
    ›Miriam di Carlo!‹ Plötzlich wußte ich Bescheid. Miriam di Carlo, das Medium, das den Untergang Londons vorausgesehen hatte und bei unserer zweiten Begegnung in ein geheimnisumwittertes Land geholt worden war mit dem Namen Aibon. [3] Und Aibon war eng mit dem Rätsel des Dunklen Grals verknüpft.
    Kalt rann es meinen Rücken hinab. Dieser Kontakt war so plötzlich gekommen, daß ich ihn kaum verkraften konnte. Mit Miriams Stimme hätte ich nie gerechnet.
    ›Du meldest dich aus Aibon?‹ formulierte ich in Gedanken.
    ›Ja, ich bin noch dort.‹
    ›Willst du auch mich holen?‹ Da lachte sie leise. ›Du weißt, John Sinclair, daß dir dieses Land noch verschlossen bleiben muß. Aber ich kann dir Tips geben. Ich will Aibon nicht als Land des Bösen haben. Es gibt Kräfte, die an seinen Grundfesten rütteln. Und sie haben auch mit dir zu tun, denn du bist ihnen auf der Spur.‹
    ›Was kann ich also für dich oder für Aibon tun?‹ stellte ich gedanklich meine nächste Frage.
    Miriam di Carlo antwortete mir nicht direkt, sondern ein wenig umschrieben und sehr ausführlich. ›Dir ist bekannt, daß es dieses geheimnisvolle Land gibt. Hier ist vieles anders, hier herrschen andere Gesetze. Wir leben nach den Riten der alten Druiden-Magie.
    Aibon ist mächtig. Es lebt aus seiner eigenen Kraft, es ist fast ein Paradies. Aber auch wir müssen uns Anfeindungen gefallen lassen. Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Dieses Sprichwort habe ich gelernt, und es fand auch im Lande Aibon seinen Widerhall. Von außen wirken Kräfte auf uns ein, die wir nicht beeinflussen und auch nicht lenken können. Sie sind einfach da und versuchen immer wieder, unsere Grenzen aufzureißen. Manchmal haben sie Erfolg damit, denn auch der Herrscher von Aibon ist eine zwielichtige Gestalt.‹
    »Der Seher?« hauchte ich und merkte überhaupt nicht, daß ich das Wort ausgesprochen hatte.
    Meine Freunde starrten mich wie hypnotisiert an. Sie hatten sich auf ihren Stühlen vorgebeugt, doch niemand wagte es, mich zu stören, denn sie ahnten, daß ich mich in einem visionären stummen Zwiegespräch befand.
    Miriam di Carlo, die mir gleichzeitig nah und doch so fern war, ging auf ihre letzte Bemerkung nicht ein, sondern fuhr fort, über die Feinde zu sprechen. ›Sie rütteln an den Grenzen, und es sind mächtige Dämonen darunter. Sogar der Fürst der Hölle wollte Aibon nicht in Ruhe lassen…‹
    ›Asmodis?‹
    ›Nein. Mit ihm wären wir fertig geworden. Er ist ja nur ein Statthalter.
    Es war das Böse überhaupt. Das Urschlechte, das nach der ersten großen Auseinandersetzung stattgefunden hat. Und dafür gibt es nur einen einzigen Namen.‹
    ›Luzifer!‹
    ›Du hast recht, John Sinclair. Es war Luzifer, der uns in die Quere kam und an die Grenzen stieß.‹
    ›Hat er es geschafft?‹
    ›Ja und nein. Er griff in eurer Welt und in eurer Zeit an, wobei er etwas an sich riß, das ihm nicht gehörte. Es waren Waffen. Sieben Dolche, John Sinclair…‹
    ›Mandra Korabs Waffen…‹
    ›Ich bin erfreut, daß du darüber Bescheid weißt. Auch wenn es mir egal sein kann, wer Mandra Korab ist. Wichtig sind die Dolche, die Luzifer an sich nahm und sie fortschleuderte, damit sie Unheil in die Welt bringen konnten, denn durch seine Kraft und seine Magie hat er sie zu gefährlichen Waffen gemacht.‹
    ›Wir haben vier gefunden…‹
    ›Laß mich weiterreden, Geisterjäger. Ich habe nicht mehr viel Zeit, denn es kostet mich Kraft, die Verbindung aufrechtzuerhalten.
    Sieben Dolche waren es, vier habt ihr gefunden.

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