0321 - Zwischenfall im Tiger-Sektor
rücklings in den Sessel unter der Detektorhaube. Sofort schlossen sich Anschnallgurte um seinen Körper. Er war gefesselt.
Roi Danton bäumte sich auf, doch gegen den Griff seines Bewachers kam er nicht an.
Der andere Roboter nahm einige Einstellungen an dem Psychodetektor vor. Anschließend führte er einige Kabelstecker in winzige Buchsen an seinem Schädel.
Im Bewußtsein seiner Wehrlosigkeit schloß der Großadministrator die Augen.
Mit einemmal vernahm er eine wispernde Stimme in seinem Gehirn. Er kannte das. Früher als er noch geglaubt hatte, seine schwache telepathische Begabung durch Training verstärken zu können, war es ihm mehrfach gelungen, mit starken Telepathen in Kontakt zu treten. Das gleiche empfand er hier.
Der Detektor war auf Hirnwellenverstärkung geschaltet.
Nach einiger Zeit vermochte er das Wispern zu verstehen.
„Hören Sie mich?" fragte eine rein geistige, immaterielle Stimme.
„Ich kann Sie hören und verstehen", antwortete er laut, damit seine Gedankenimpulse klar genug wurden.
„Gut so", kam es zurück. „Wir sind Freunde. Niemand will Sie verhören. Wir haben Sie aus dem hypnotischen Bann der Kristalle befreit."
Perry Rhodan versuchte, seine verwirrten Gedanken zu ordnen. Die Überraschung war zu groß gewesen. Sie mußte sich auf seinem Gesicht abgezeichnet haben, denn Roi Danton fragte, was passiert wäre.
Rhodan erklärte es ihm.
Daraufhin überfiel ihn der Freihändler mit einem Wortschwall. Doch der Großadministrator winkte ab.
„Wer hat euch gebaut?" fragte er.
„Die Sklaven der Hypnokristalle."
„Aber dann seid ihr Werkzeuge der Kristalle?"
„Nein, ein Wissenschaftler, der selbst immun gegen die Beeinflussung war, programmierte uns."
„Wie hieß der Wissenschaftler?" wollte Rhodan wissen.
„Natrugh. Leider starb er zu früh. Und wir haben bisher vergeblich versucht, andere Roboter umzuprogrammieren."
Natrugh! dachte Perry Rhodan. Der Name klang so, als hätte er einem Gurrad gehört.
„Wie sah Natrugh aus? So wie wir? Oder hatte er eine Haarmähne?"
„So ähnlich wie ihr - und mit dichtem Haar um das Gesicht."
„Also ein Gurrad!"
„Was ist ein Gurrad?"
„Ein Wesen wie Natrugh. Die Gurrads sind unsere Verbündeten gegen die Hypnokristalle. Wir nennen uns Terraner. Ich bin Rhodan. Das ist Danton."
Weshalb grinste der Kerl plötzlich so unverschämt? fragte sich Rhodan.
Er konnte nicht ahnen, daß er seinem Sohn gegenübersaß, sonst hätte er den Grund für Michael Rhodans Heiterkeit erkannt.
Der Roboter löste seine Fesseln.
„Sie sind frei, Rho Dan!"
Einen Augenblick noch!" sagte Rhodan, als der Roboter den Detektor abschalten wollte.
„Was ist ein Augenblick, Rho Dan?"
„Eine kurze Zeitspanne. - Kannst du uns zu dem Aufbewahrungsort der Hypnokristalle führen?"
„Ich könnte es tun, aber es wäre tödlich für Sie. Die Kristallkonzentration wird von denen mit den drei Köpfen bewacht."
„Mit drei Köpfen...?"
Perry Rhodan überlegte, was der Roboter für Wesen meinen könnte. Auf Keeg hatte er noch nie etwas von...
Plötzlich mußte er gegen seinen Willen lachen.
Der Roboter konnte nur die Generäle meinen jene fast quadratisch gebauten Sklaven der Hypnokristalle mit den nur fünfzehn Zentimeter durchmessenden Kugelköpfen und den Glasbehältern an den Schultern, in denen ihre Symbionten lebten. Von der gelbroten Masse der Fäden und den epaulettenähnlichen Behältern hatten sie ihren Namen „Generäle" erhalten.
„Oh!" sagte er erleichtert. „Die mit den drei Köpfen können uns nichts anhaben. Außerdem sind wir nicht allein. Innerhalb sehr kurzer Zeit könnte ich Hilfe herbeirufen."
Gespannt wartete er auf Antwort.
Doch statt zu antworten, sprang der Roboter zur Tür und riß dabei die Kontakte ab. Dzweite er Roboter marschierte mit erhobenen Waffenarmen neben seinem „Kollegen" her.
Vom Nebenraum erschollen die Entladungen einer überschweren Impulswaffe.
„Oro!" schrie Roi. „Aufhören!"
Rhodan schüttelte seine Benommenheit ab und eilte ebenfalls zur Tür.
Im angrenzenden Raum standen sich Oro Masut und die beiden Roboter gegenüber. Die anderen zwei Roboter, die das Positronengehirn eines Artgenossen untersucht hatten, lagen zerfetzt am Boden.
Zwischen den Fronten aber stand der Freifahrer und gestikulierte heftig, als wolle er einen neuen Zusammenstoß vermeiden.
Durch das zum Flur führende Schott drängten sich die Freifahrersoldaten unter Kakutas Führung.
„Was ist los?" fragte Masut
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