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0322 - Das Fratzengesicht

0322 - Das Fratzengesicht

Titel: 0322 - Das Fratzengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gefangenschaft
    Der Inder trauerte noch immer seinen drei letzten Dolchen nach.
    Trotz verzweifelter Anstrengungen war es ihm und dem Sinclair-Team nicht gelungen, die Waffen zu finden. Drei Dolche waren nach wie vor verschwunden. Irgendwo verschollen, möglicherweise in einer anderen Dimension, in die kein Mensch so ohne weiteres hineinkam.
    Mandra selbst hatte auch in Indien alles versucht, um eine Spur der Waffen zu finden. Er beherrschte einige Geheimtechniken, hatte von einem alten Fakir viel gelernt und war in die Lehre und das Geheimnis der asiatischen Mystik eingedrungen.
    Zu seinem Leidwesen besaß er nicht die Fähigkeit wie Kara, die Schöne aus dem Totenreich. Er konnte Geist und Körper nicht trennen, so daß es ihm unmöglich war, Dimensionsreisen per Geisterkraft zu unternehmen. Sein Freund, der alte Fakir, hatte es hin und wieder versucht, wobei er zugab, an eine Grenze gestoßen zu sein, von der er hoffte, sie überwinden zu können. Er hatte Mandra Korab eine Zeit gesagt, wann er ihn wieder besuchen sollte, und diese Spanne hielt der Inder natürlich ein, obwohl es ihm schwerfiel.
    Er lebte in einem palastähnlichen Haus. Ein Erbe seiner Eltern. Das Haus war von einem tropischen Garten umgeben, und immer wenn Mandra in ihn hineinschaute, mußte er daran denken, daß Haus und Garten schon von Dämonen überfallen worden waren.
    Bei einem solchen Überfall hatte man ihm die sieben Dolche gestohlen. Und es war auch ein toter Diener zurückgeblieben. [2]
    Mandra war jedoch nicht davon überzeugt, daß ihm der Fakir grundlegend helfen konnte. Das hatte ihm der alte Mann auch zu verstehen gegeben. Es gäbe da Schwierigkeiten, hatte er ihm gesagt, außerdem wäre ihm jemand gewissermaßen in die Quere gekommen, über den er sich nicht näher hatte äußern wollen.
    Auf jeden Fall war es eine schwarzmagische Gestalt!
    Mandra Korab, hellhörig, was schwarzmagische Dinge anging, war natürlich sofort darauf angesprungen. Er bekämpfte das Unheil, wo immer es ihm über den Weg lief. Und er war deshalb mehr als gespannt auf die dritte Begegnung mit dem alten Fakir.
    Er wohnte in den Bergen, wo die Landschaft karg, grau und staubig war. Wasser war dort seltener als Gold. Aus diesem Grund füllte Mandra auch zwei Kanister mit der kostbaren Flüssigkeit, als er seinen Spezial-Jeep fahrbereit machte.
    Seinem Personal hatte er nichts gesagt. Es wußte nur, daß er in die Berge fuhr, um jemanden zu treffen. Überhaupt war Mandra nach dem Verlust seiner Dolche verschlossener geworden. Er sprach nur das Nötigste, obwohl er für die Sorgen seiner Leute stets ein offenes Ohr behielt. An einem schwülen Morgen startete der Inder. Er hatte sich entsprechend gekleidet, trug derbe Sachen, und seine Füße steckten in halbhohen Stiefeln. Die vier Dolche hatte er bei sich. Auf ein Gewehr wollte er ebenfalls nicht verzichten und ebenfalls nicht auf Proviant.
    Mandra umfuhr die Vorstädte mit den Armenvierteln und fand sehr bald die Straße, die ihn in die Berge führte. Noch befand er sich in der tropischen Region. Das änderte sich sehr schnell, als er an Höhe gewann, die Bäume weniger wurden und erste karge Bergrücken, wie mit dem Messer geschnitten, vor ihm erschienen.
    Die Felsen waren steil. Es gab so gut wie keine Vegetation, dafür Staub und Hitze.
    Man mußte von einer Sache wirklich sehr überzeugt sein, wenn man in dieser Einöde sein Leben verbrachte. Die Mönche und Fakire waren es.
    Sie hatten Höhlen in die Felsen geschlagen und Trampelpfade gebaut, damit sie ihre »Wohnungen« erreichen konnten.
    Mandra fuhr auf dem sehr kurvigen Weg vorsichtig. Er mußte achtgeben, daß er keine Menschen oder Tiere behinderte, die sich am Rand des Wegs hoch in die Berge quälten.
    Männer und Frauen zogen über den Pfad. Menschen, die gerade das Nötigste zu essen hatten, mehr gaben die Felder nicht her. Einmal wurde es eng, als ihm ein Wagen mit Soldaten begegnete. Die Männer hockten auf einer breiten offenen Ladefläche.
    Je höher Mandra kam, um so einsamer wurde es. Hin und wieder überquerte er große Plateaus. Dann begleitete ihn rechts und links der geraden Strecke eine staubige Hügellandschaft.
    Der Jeep tat seine Pflicht. Er war hervorragend gewartet, und am frühen Nachmittag legte Mandra eine Pause ein. An einem Wasserloch.
    Zahlreiche Menschen hatten sich eingefunden, um das um das Loch wachsende spärliche Grün zu genießen.
    Frauen wuschen ihre Wäsche. Der kalte Strom drang wasserfallartig aus einem Felsen,

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