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0322 - Das Fratzengesicht

0322 - Das Fratzengesicht

Titel: 0322 - Das Fratzengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Schlafraum und legte sich auf das prächtige Bett.
    Schlaf konnte er keinen finden. Seine Gedanken drehten sich stets um ein Thema.
    Konnte es ihm gelingen, das Fratzengesicht zu stoppen und letztendlich zu vernichten?
    Wie er es auch drehte und wendete, eine Antwort fand er nicht.
    Irgendwann fiel er in einen unruhigen Schlummer, dem ein Tiefschlaf der Erschöpfung folgte.
    Mandra wurde erst wach, als die Sonne schon höher gewandert war und durch das große Fenster des Schlafzimmers schien. Sie berührte sein Gesicht. Der Inder schlug die Augen auf und erhob sich.
    Mit einem dumpfen Gefühl im Kopf blieb er auf der Bettkante sitzen.
    Hongkong wartete, und er hatte so lange geschlafen. Dies konnte er sich kaum verzeihen.
    Es mußten Vorbereitungen für die Reise getroffen werden, das Personal mußte sich darauf einrichten, und Mandra sprach wenig später mit den Leuten.
    Er redete von seinem Besuch bei Danai und nannte auch das Ziel seiner Reise.
    Die Männer und Frauen schauten ihn starr an. Einige waren dabei, die schon von dem Fratzengesicht gehört hatten, sie hielten sich mit einem Kommentar zurück. Mandra sah es nur ihren Reaktionen an, daß sie in etwa Bescheid wußten.
    Die Maschine startete drei Stunden später. Bis dahin hatte Mandra gepackt. Telefonisch bestellte er ein Hotelzimmer. Anschließend ließ er sich mit einem Taxi zum Airport bringen.
    Von diesem Zeitpunkt an war Mandra Korab für seine Diener verschollen…
    ***
    Gegenwart
    Ich habe es nicht geschafft, dachte Mandra. Die anderen waren stärker.
    Es ist ihnen gelungen, mich in die Schar der Diener einzureihen.
    Ich muß dem Fratzengesicht Tribut zollen. Niemand ist da, der weiß, wo ich stecke.
    Es waren deprimierende Aussichten, doch Mandra konnte es nicht ändern. Er steckte nun einmal in der Situation und mußte das Beste aus ihr machen.
    Zeit war für ihn bedeutungslos geworden. Er wußte nicht, ob Minuten, Stunden oder Tage vergangen waren. Er wußte nur eins. Irgendwann würde das Fratzengesicht erscheinen, um sich an ihm zu rächen.
    Irgendwann…
    ***
    Susan Perth hatte uns wirklich eine Überraschung bereitet. Daß man sie vom Dienst suspendiert hatte, damit hätte keiner von uns gerechnet.
    »Da haben schon handfeste Gründe vorliegen müssen«, sagte Shao und schaute uns fragend an.
    Eine konkrete Antwort konnten wir ihr auch nicht geben. Nur allgemeine Vermutungen aufstellen.
    »Vielleicht hat sie sich persönlich zu stark engagiert«, sagte Suko.
    »Das ist drin.«
    Wir widersprachen nicht.
    »Wobei sich die Frage stellt«, fuhr ich fort, »ob es wirklich gut ist, wenn wir ihr vertrauen.«
    »Bleibt uns eine andere Chance?«
    »Nein.«
    »Du bist wenigstens ehrlich, John.« Shao lächelte.
    Wir hatten mit Susan Perth ausgemacht, im Hotel auf sie zu warten, denn sie wollte noch etwas erledigen. Kurz vor dem vereinbarten Treffpunkt saßen wir wieder in der Halle zusammen.
    Abermals fielen mir die Holländer auf, die zu einer Brigantinenfahrt aufbrechen wollten.
    Ich wußte nicht, was das bedeutete.
    Shao erklärte es mir. »Brigantinen sind Touristen-Dschunken, mein lieber John. Je nach Größe fahren sie bis weit aufs Chinesische Meer hinaus. Manchmal laufen sie auch Inseln an, wo die Passagiere einkaufen können und übers Ohr gehauen werden.«
    »Das gehört wohl dazu.«
    »Richtig. Wie überall.«
    Susan Perth tauchte zur verabredeten Zeit auf. Sie war kaum wiederzuerkennen. Das Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Die Polizei-Uniform lag zu Hause. Sie hatte sie gegen einen verwaschen aussehenden Jeansanzug getauscht. Unter der Jacke trug sie eine karierte Bluse.
    »Sind Sie bereit?« fragte sie.
    »Natürlich.« Wir standen auf.
    Susan warf einen skeptischen Blick auf Shao. »Wollen Sie auch mit?«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben?«
    »Doch, habe ich. Es könnte nämlich gefährlich für Sie werden. Die Gegend, in die wir gehen…«
    »Kenne ich bestimmt«, fiel Shao der anderen ins Wort. »Ich stamme selbst aus dieser Stadt.«
    Susan Perth hob die Schultern. »Wie Sie wollen, Miß.« Dann kräuselten sich ihre Lippen zu einem Lächeln. »Sie haben ja starke Beschützer, wie ich sehe.«
    Den Spott hatten wir nicht überhört, reagierten aber nicht, sondern wandten uns dem Ausgang zu.
    Ein Taxi fanden wir schnell. Susan nahm neben dem Fahrer Platz.
    Wir übrigen drei quetschten uns in die zerschlissenen Polster des Rücksitzes.
    Susan nannte dem Fahrer das Ziel.
    Da sie chinesisch gesprochen hatte, fragte

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