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0322 - Das Fratzengesicht

0322 - Das Fratzengesicht

Titel: 0322 - Das Fratzengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Fratzengesicht zu nahe zu treten. Hast du verstanden?«
    »Sehr gut sogar.«
    »Aber du hast auf meine Warnung nicht gehört«, erklärte der Vampir.
    »Es tut mir leid für dich. Damit bist du verloren, und ich werde dich zu meinem Opfer machen.«
    Während seiner Worte stachen seine Arme vor. Sie erinnerten den Inder an lange Stöcke. Er sah auch die Hände, die so dünn waren und ihm spinnenartig vorkamen.
    Der Vampir wollte ihn packen.
    Mandra war schneller. Meisterhaft beherrschte er seine Dolche.
    Und den ersten schleuderte er. Der Griff leuchtete während des Flugs auf, so daß die Waffe einem flammenden Speer glich. Sie huschte haargenau in die Lücke zwischen den beiden Händen, und der Vampir schaffte es nicht mehr, zur Seite zu weichen.
    Er wurde getroffen.
    Mandra sah die Klinge im Kopf des Mannes verschwinden. Für einen Moment war die Fratze noch zu sehen. Sie glich jetzt einem Kunstwerk aus Stein, der Vampir war schon erstarrt. Man konnte es als die Starre vor der Vernichtung bezeichnen, denn einen winzigen Moment später explodierte er vor Mandras Augen.
    Ein helles Strahlen füllte den engen Schlauch aus. Der Vampir selbst war auch eingehüllt, bevor er nicht mehr da war. Als das Strahlen erlosch, sah Mandra Korab noch eine Staubwolke zu Boden rieseln.
    Er atmete tief durch, bevor er sich bückte und den Dolch wieder an sich nahm. Die Waffe hatte ihn gerettet. Mandra lächelte, und er dachte daran, daß ihm noch drei seiner Dolche fehlten. Er würde alles daransetzen, um sie wiederzubekommen.
    Lässig steckte er die Klinge ein, drehte sich um und schaute den Weg zurück, den er gekommen war.
    Innerhalb des Felsspalts war es stockfinster. Er sah die Hand vor Augen nicht, und ein zweiter Gegner lauerte auch nicht auf ihn. Der Weg war frei.
    Mandra fühlte sich wie befreit. Er wußte jetzt, was auf ihn zukam, und konnte sich danach richten. Wenn er Hongkong erreichte, hatte er es nicht allein mit dem Fratzengesicht zu tun, sondern auch mit dessen Dienern, einer Vampirart.
    Das konnte heiter werden.
    Mandra erreichte seinen Jeep. Noch einmal suchte er die nähere Umgebung ab, ohne etwas zu finden. Es war kein zweiter oder dritter Blutsauger da, der auf ihn lauerte.
    Der Inder klemmte sich hinter das Lenkrad und startete. Für einen Moment dachte er an Danai und wendete seinen Blick, wobei er hoch zum Kloster schaute.
    Die Felswand mit ihren Höhlen war kaum zu erkennen. Dafür sah er die Feuer vor den Eingängen. Zeichen des Lichts und der Hoffnung.
    Mandra drückte sich selbst die Daumen, daß sie auch für ihn galten.
    Um eine Spur aufnehmen zu können, die nach Hongkong führt, hatte er in die Berge fahren müssen. Dabei war Zeit verlorengegangen.
    Mandra hoffte, sie aufholen zu können.
    Er mußte sich stark auf den Weg konzentrieren, doch seine Gedanken schweiften dabei ab. Der Inder dachte daran, daß die Macht des Fratzengesichts sich schon ausgebreitet hatte. Sein dämonischer Atem hatte bereits andere Länder erfaßt, und er schickte seine Diener überallhin. Auch nach Indien.
    Mandra Korab ging davon aus, daß man ihn in Hongkong schon erwartete. Er würde auf der Hut sein müssen.
    Auf den Lippen schmeckte er den Staub. Bald darauf Feuchtigkeit und Wasserdunst, als er die Region erreichte, wo der tropische Regenwald wuchs.
    Für den Jeep war der Weg einigermaßen befahrbar, wenn der Wagen auch wie ein Schiff bei hohem Seegang tanzte. Die Strahlen der Scheinwerfer schwenkten von einer Seite zur anderen oder hüpften auf und nieder, wenn die großen Räder mit den profilstarken Reifen über Bodenwellen tanzten.
    Eine schrille Geräuschkulisse umgab den Inder. Die Tiere der Nacht waren erwacht. Kreischen, Pfeifen und Schreien umgaben den einsamen Mann. Oft genug huschten geisterhaft wirkende Wesen durch die bleichen Lichtstrahlen. Unzählige Insekten fühlen sich von der Helligkeit angezogen und führten innerhalb des weißgelben Teppichs ihre bizarren Tänze auf.
    Nicht alles Wasser war verdunstet. In manchen Bodenrillen hatte es sich gesammelt. Wenn der Wagen hindurchfuhr spritzte es zu beiden Seiten des Jeeps hoch.
    Irgendwann in der Nacht erreichte Mandra Korab auch wieder die Stadt. Und als er in den Park seines Hauses fuhr, leuchteten dort die Lampen und gaben ihm das Gefühl einer Geborgenheit.
    Sofort waren Diener zur Stelle. Viele davon hatten bereits für seinen Vater gearbeitet.
    Sie sprachen auf ihn ein, doch Mandra gab keine Antworten, als er den Jeep verließ. Er duschte, betrat

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